Seit der Markteinführung der Wii U wartet die ganze Welt auf Spiele, die das Wii U GamePad bahnbrechend einsetzen. Für mich persönlich hat dies bisher nur „ZombiU“ geschafft. Alles andere waren nette Gameplay-Ergänzungen, die sicherlich die Spiele angenehmer machten, aber eben nicht revolutionär waren. In einigen Tagen kommt nun ein Spiel auf den Markt, das das GamePad und seine Touchfunktion umfangreich nutzt. Die Rede ist von „Kirby und der Regenbogen-Pinsel“, das sich am Spielprinzip des DS-Titels „Kirby: Power-Malpinsel“ orientiert. Wie sich die kleine Knutschkugel bei ihrem ersten eigenen Wii U-Auftritt schlägt, verrät unser Test.
Oh Schreck, oh Schreck, die Farbe ist weg
Ja gibt es denn so etwas? Das kunterbunte Dream Land, in dem Kirby und seine überglücklichen Freunde leben, wird von einer Künstlerin überfallen. Die Dame namens Tonia krallt sich sämtliche Farbstoffe, die der Farbkreis so hergibt, und macht sich damit auf und davon. Auf und davon ist diesmal nicht etwa da, wo der Pfeffer wächst, sondern in Septonia, der holden Dame eigenes Land. „Ohne Farbe ist doof“, denkt sich Kirby nun, und macht es sich zur Aufgabe, zusammen mit der lieben Schwester Tonias Farbpötte wieder zurück nach Dream Land zu karren.
An der langen Leine
Das größte Herausstellungsmerkmal dieses Spiels ist, wie bereits angedeutet, die Steuerung des knuffigen Helden. Via Touchscreen zeichnet ihr sogenannte Regenbogenseile, auf denen sich Kirby fortan bewegt. Durch geschicktes Zeichnen lassen sich Hindernisse überwinden, Abgründe überrollen und Gegner und Blöcke mittels Antippen der rosa Kugel aus dem Weg räumen. Dabei steht dem potenziellen Zeichner nicht unendlich viel Garn zur Verfügung; eine Leiste weist euch darauf hin, wie viel noch zur Verfügung steht. Ebenso werden die Seile hier nicht für die Ewigkeit gespannt, sondern verschwinden nach kurzer Zeit wieder.
So und durch die wirklich abwechslungsreichen Level ergibt sich ein spaßiges Spielkonzept, das immer wieder seine Finessen ausspielt. Die rund 28 Level, die auf sieben Themenwelten verteilt sind, haben allesamt gewisse Besonderheiten, die das Spielgeschehen einzigartig machen. So zeichnet man zum Beispiel gondelartige Gebilde, um die Höhen zu erklimmen, sammelt Schlüssel ein, während man woanders schon wieder aus einer Kanone geschossen durch die Lüfte fliegt. Das Spiel bedient sich dabei durch Kirbys Verwandlungsmöglichkeiten (Panzer, eine Rakete oder ein U-Boot) auch hauseigenen Serien, die wir euch an dieser Stelle nicht verraten, um den Überraschungseffekt zu wahren.
In Sachen Umfang ist man recht schnell durch das Abenteuer durchgerollt und kann sich dann noch den kurzweiligen Herausforderungen widmen, von denen es 40 an der Zahl gibt. Bezüglich des Schwierigkeitsgrad darf man mit keiner knallharten Partie rechnen, muss aber auch hervorheben, dass das Spiel verglichen mit „Kirby und das magische Garn“ teuflisch schwer ist. Somit pendelt sich das Vergnügen zwischen einsteigerfreundlich und durchaus knifflig ein. Für Sammler und Jäger gibt es zum einen die bereits erwähnten Herausforderungen zum Freischalten sowie Schatztruhen und Figuren, die wiederum bis zu 120 Musikstücke in der Jukebox freischalten. Ach ja, Sammler: Die amiibo von Kirby, Meta Knight und König Dedede können einmal am Tag für besondere Fähigkeiten eingesetzt werden.
Zusammen durch die Knetwelt
Auch für gemeinsame Spielabende bietet sich „Kirby und der Regenbogen-Pinsel“ absolut an. Mit bis zu drei Kumpanen darf dann umhergewalzt werden. Der große Vorteil liegt hier natürlich im gemeinsamen Spaß und in den erleichterten Aufgaben durch die Kooperation. Außerdem dürfen die Spieler an der Wii-Fernbedienung den tollen Knetlook auf dem Fernseher bewundern.
Es ist Knete!
Wer Kirbys Garnabenteuer bereits niedlich fand, der wird dieses Knetabenteuer vergöttern. Zu knuffig ist die quietschbunte Welt, zu zuckersüß sind die Charaktere. So schön die ganze Sache auch aussieht, so selten bekommt man sie im Einzelspieler aufgrund der GamePad-Bindung in voller Pracht zu sehen. Zu hören bekommt man aber in jedem Fall einen „catchy“ Soundtrack, der zum Mitwippen einlädt.
Bisher gibt es neun Kommentare
Btw: kann mir jemand das mit der Anhangsfunktion im Forum erklären?
TV ist für Zuschauer und/oder Mitspieler. Und man selbst kann ja auch mal drauf schauen. Zudem sieht's auf'm Pad auch gut aus.
Ich meine, was hat man von der netten Knet-Optik, wenns man nur auf dem Touchscreen sieht?