Vor einiger Zeit bekamen wir bereits die Chance, in „FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010“ ins Deutschlandtrikot zu schlüpfen und das runde weiße Leder über den südafrikanischen Rasen zu bolzen. In unserer damaligen Preview erlangte das Spiel eine durchschnittliche Einschätzung. Wie es sich jetzt, weniger als einen Moment vor Beginn der WM in Südafrika, auf dem Fußballfeld abspielt, erfahrt ihr unserer folgenden Review.

Das volle WM-Paket

Mit „FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010“ liefert EA das passende Spiel zur kommenden Fußball-WM. Um das Ganze schön abzurunden, war EA keine Mühe zu groß und hat das komplette FIFA-Lizenzpacket erworben, sodass im Spiel sämtliche 199 Nationalmannschaften und alle zehn Stadien verfügbar sind. So ist es dem Spieler möglich, eine völlig eigene Konstellation der WM zu erstellen und sich auch mit Mannschaften, die sich eigentlich nicht für das Sport-Spektakel der Superlative qualifiziert haben, bis ins Finale zu dribbeln. Einem wahren „FIFA“-Experten sollte zudem auffallen, dass das Spiel im Kern auf „FIFA 10“ basiert und lediglich Mannschaften, Spieler und Stadien angepasst wurden.

Fußballschuhe geschürt und auf geht’s!

Im Hauptmenü steht ein großes Aufgebot von verschiedenen Spielmodi zur Auswahl. Zum einen selbstverständlich der klassische WM-Modus und ein Trainings-Modus. Jedoch sind auch ein Mini-Turnier-Modus zum gemeinsamen Spielen mit Freunden, die Möglichkeit zum schnellen Spiel für zwischendurch und der spezielle „Zakumis Dream Team“-Modus anwählbar. In diesem beginnt man zunächst mit einer Mannschaft bestehend aus schwächeren Spielen. Im Laufe von insgesamt 32 Herausforderungen lassen sich jedoch immer weitere und bessere Spieler rekrutieren, sodass man sich von der einfachen Bolzplatz-Mannschaft bis an die Spitze der Weltrangliste kicken kann. Zuletzt darf natürlich nicht der Online-Modus vergessen werden, der es erneut in das Spiel geschafft hat.

Für jeden das Passende

Beim Fußball hat jeder Spieler seinen ganz eigenen Spielstil. Es gibt Links- oder Rechtsfüße und den offensiven, defensiven oder aggressiven Typ von Spieler. Nach derselben Überlegung sind scheinbar auch die Entwickler bei EA vorgegangen. Denn „FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010“ bietet mehrere komplett unterschiedliche Steuerungstypen, sodass für jeden eine passende Variante dabei sein sollte und man so seinen ganz eigenen Stil zu spielen finden kann. Angefangen bei der „All-Play-Steuerung“-Variante, die sich, wie der Name schon vermuten lässt, an die Anfänger-Zielgruppe richtet und lediglich mit der Wii-Fernbedienung spielbar ist, bis zur klassischen Steuerungsvariante mit dem Classic Controller, sollte tatsächlich für jeden etwas dabei sein. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit das Spiel in Verbindung von Wiimote und Nunchuk zu erleben.

Während sich die Spieler in der Anfänger-Variante völlig selbstständig bewegen und der Spieler selbst sich lediglich auf das Passen, Angreifen und Schießen konzentrieren muss, erhält der Videospiel-Fußballer in den anderen Varianten die komplette Kontrolle über das Geschehen auf dem Spielfeld. In den Varianten mit der Wiimote werden A- und B-Knopf zum Passen, Flanken und Angreifen benutzt. Dabei müssen oftmals die Knöpfe öfter oder länger gedrückt werden. Um beispielsweise einen Steilpass zu schlagen, wird der A-Knopf zweimal kurz hintereinander gedrückt. Um den Ball letztendlich im Tor zu versenken, wird eine kurze Geste mit der Wii-Fernbedinung gefordert. Ein kurzes Schütteln genügt und der Stürmer jagt das Leder je nachdem mit voller Kraft ins Netz oder in die Hände des gegnerischen Torhüters. In der Variante mit dem Classic Controller reicht dazu ein einfaches Drücken des A-Knopfs.

Spätestens nach den ersten 90 Minuten, wenn man verschwitzt unter der Dusche steht, sollte man feststellen, dass wie bereits in „FIFA 10“, das ganze Steuerungssystem stark an das Arcade-Prinzip anlehnt. Denn komplizierte Befehle wie das Freilaufen lassen von Mitspielern ist nicht möglich. Vor allem bei Standard-Situationen wie Eckbällen oder Freistößen wird dies noch einmal besonders deutlich. Während der Spieler zum Schießen Anlauf nimmt, bewegt sich auf einer Skala ein Zeiger. Je nachdem zu welchem Zeitpunkt man dann die Wii-Fernbedienung schüttelt, ist der Schuss erfolgreicher. Das gleiche Prinzip gilt auch dann, wenn man als Torwart eine Standard-Situation parieren muss. Im Gegensatz zu den Konkurrenz-Versionen kommt es hierbei viel mehr auf Timing und Reflexe an als auf Erfahrung und Präzision.

Technik

Technisch präsentiert sich „FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010“ auf dem gleichen Niveau wie „FIFA 10“. Etwas Anderes war jedoch auch nicht zu erwarten, da das Spiel auf dem vorherigen aufbaut. Spieler und Stadien zeigen sich daher in einem Comic-Look, wodurch es leider oft schwer fällt, die Spieler anhand der Gesichter zu erkennen. Auch bei den Stadien fehlen zu oft die entscheidenden Kameraschwenks, anhand welcher man die Stadien unterscheiden könnte. Oftmals fällt dem Spieler gar nicht auf, dass man sich in einem anderen Stadion befindet. Die akustische Untermalung passt jedoch umso mehr zum Sportspiel. Mit passenden südafrikanischen Stücken wird ein stimmiges WM-Gefühl vermittelt.