Vieles beim Alten
Beim ersten Start wird man als Besitzer des direkten Vorgängers „Wii Fit“ etwas ernüchtert sein. Denn bis auf einige neue Knöpfe hat sich nichts am Spiel geändert. Der Teufel steckt jedoch wie so oft auch bei „Plus“ im Detail. Denn die ersten Neuerungen erwarten den Trainierenden bei den verschiedenen Übungen. In der Kategorie der Yoga-Spielchen gibt es insgesamt drei neue Trainingseinheiten. Diese umfassen den Rückenstrecker, das Tor und das geerdete V. Bei den Muskelübungen erwarten eifrige Spieler ebenfalls drei neue Aufgaben, namentlich Balance-Brücke, Seitschritt und Beindehner.
Insgesamt nur sechs neue Trainingseinheiten sind etwas enttäuschend, Nintendo hat auf die Balancespiele allerdings deutlich mehr Wert gelegt. Unter dem Punkt „Training Plus“ gibt es somit im Vergleich zu den kräftezehrenden und erholsamen Aufgaben genau 15 gänzlich neue und auch aufgefrischte Spiele. Beim „Hüftrechnen“ werden von vier Scheiben jeweils diejenigen durch Hüftbewegungen ausgewählt, die addiert Zehn ergeben. In der „Schneeballschlacht“ versteckt man sich hingegen hinter der Deckung und tritt aus ihr durch Bewegungen auf dem Balance Board heraus. Mit der Wii-Fernbedienung zielt man anschließend die Gegner an und wirft ihnen einen kühl-nassen Schneeball direkt in die Visage.
Das Beste vom Besten
Östlicher geht es im „Rhythmus-Kung-Fu“ zu. Dabei steht man in einem Dojo in der ersten Reihe und ahmt dem Takt der Musik folgend die Bewegungen der restlichen Teilnehmer nach. Die zwei spannendsten Übungen findet man des Weiteren im „Hindernisparcours“ und der „Skateboardarena“. Im ersteren durchläuft man mit seinem virtuellen Avatar eine bunte Plattform-Welt, die mit verschiedenen Hindernissen gespickt ist. Im Rennen gegen die Zeit versucht man die Steine im Weg zum Ziel bestmöglich zu überwinden und sich den neuen Highscore zu schnappen. In der „Skateboardarena“ brettert man darüber hinaus auf dem Skateboard durch die namensgebende Arena und sammelt Punkte ein. Später ist die Skateboardhalle mit Halfpipes, Pylonen und weiteren Hindernissen ausgestattet, die den Spieler auf eine harte Probe stellen.
Sogar drei alte Spiele haben es zu einer Neuauflage geschafft. Die drei beliebten Vorgänger-Minispiele „Kugelballett“, „Flusskugel“ und „Jogging“ können demnach in der alten oder erneuerten Fassung ausprobiert werden. Die Änderungen fallen beim Joggen zum Beispiel nur marginal aus. Weiterhin legt man seine Streckenlänge fest, rennt einem Tierchen hinterher und versucht das vorgelegte Tempo gleichmäßig zu halten. Neu hinzugekommen ist eine Fragerunde am Ende jedes Ausflugs, damit der Trainierende nicht mit geschlossenen Augen durch die Gegend rennt. Im kleinen Quiz wird folglich nach gesehenen Pixelfiguren gefragt, die an manchen Steinen und Wänden kleben oder nach der Anzahl der Hunde, die am Spieler vorbeigerannt sind.
Eigene Trainingsroutinen
Was Konkurrenten wie „EA Sports Active“ schon lange bieten, wurde in „Wii Fit“ bisher schmerzlich vermisst. Denn wollte man mehr als zehn Minuten in eine Trainingsrunde stecken, musste man nach dem Absolvieren einer Übung jedes Mal zurück ins Menü und eine neue auswählen. Ganze Trainingsprogramme waren schlichtweg nicht vorhanden und wurden mit „Mein Wii Fit Plus“ endlich hinzugefügt. Dabei gibt es drei Varianten, die dem Spieler zur Verfügung stehen. Bei „Wii Fit Plus-Programme“ kann man vorgegebene Routinen aus den Kategorien „Lebensstil“, „Gesundheit“, Jugend“ und „Form“ wählen. Kombinationen der genannten Richtungen sind ebenso möglich.
Mit „Mein Programm“ ist man schließlich noch freier und wählt die gewünschten Trainingseinheiten direkt aus, ohne den Umweg der Kategorien. Mit „Favoriten“ werden dem Spieler zuletzt alle gespielten Übungen aufgelistet und nach Häufigkeit der Benutzung sortiert. Somit sieht man auf den ersten Blick, mit welchen Spielen man häufig, erst kürzlich oder nur selten trainiert. Zusätzlich kann bei allen drei Programm-Varianten die Anzahl der Wiederholungen festgelegt werden und eine Zeitangabe zeigt außerdem die voraussichtliche Trainingszeit. Als kleines Extra kann man sogar einstellen, welches Nahrungsmittel man nach dem Verzehr abtrainieren will. Hat man demnach gerade eine Burger genascht, muss man mitansehen, wie viel Arbeit dafür nötig ist, um die überschüssigen Kalorien wieder herunterzubekommen.
Technik topfit?
An der Grafik hat sich seit dem letztjährigen Trainingsexkurs nichts verändert. Noch immer ist die Präsentation äußerst schlicht und Farben werden in den Menüs nur äußerst sparsam eingesetzt. In den Minispielen wird dafür dann aber umso kräftiger in den Farbeimer gefasst und zeigt Hintergründe und Umgebungen, die hervorragend zu den restlichen Titeln der Reihe, wie zum Beispiel „Wii Sports Resort“ und „Wii Music“ passen. Auch am Ton gibt es nichts zu bemängeln, die wenigen frischen Stücke passen sich hervorragend an die restlichen Melodien an. Wirklich nervige Lieder sind nicht vorhanden, dafür aber auch keine Ohrwürmer.
Bisher gibt es sieben Kommentare
Lachender Lucas
Da wart ich doch bis ich's irgendwo für 5-10€ seh und schenks dann meiner Freundin.