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Mario vs. Donkey Kong

Mario vs. Donkey Kong

Immer wieder treffen der beliebte Star-Klempner Mario und der ebenfalls weitbekannte Gorilla Donkey Kong aufeinander, zuletzt im „Super Mario Bros. Movie“. Im neuesten Aufprall der Ikonen, dem Remake des 2004 für den Game Boy Advance veröffentlichten „Mario vs. Donkey Kong“, sind Spielzeugversionen des Klempners der Grund für die Fehde. Was die Neuauflage alles zu bieten hat und ob uns das begeistern konnte, lest ihr im Test.

Mini-Marios: Der neue Kassenschlager

Ab und zu braucht auch Donkey Kong mal eine kleine Pause vor dem Fernseher und als er einen Werbeclip zu putzigen kleinen Mario-Robotern sieht, ist der mächtige Gorilla direkt hin und weg. Leider sind die Mini-Mario ein echter Verkaufsschlager und daher direkt ausverkauft. Frustriert überfällt Donkey Kong kurzerhand eine Fabrik und schnappt sich direkt einen ganzen Sack der beliebten Spielzeuge. Das kann Mario natürlich nicht einfach so hinnehmen und macht sich auf, um die Mini-Marios wiederzubeschaffen.

In den insgesamt über 130 Leveln, die mit einer Länge von jeweils etwa zwei bis fünf Minuten recht kompakt gestaltet sind, müsst ihr zahlreichen Hindernissen ausweichen, um den darin befindlichen Mini-Mario zu retten. Selbstverständlich könnt ihr bei dieser Herausforderung auf Marios Sprungfähigkeiten zählen. Ein klassisches Jump ‘n‘ Run im Stil von „Super Mario Bros. Wonder“ solltet ihr allerdings nicht erwarten. Vielmehr erwartet euch ein Puzzle-Plattformer, bei dem ihr nicht nur flinke Daumen, sondern auch ein helles Köpfchen braucht. Beispielsweise aktiviert ihr im richtigen Moment Schalter, um neue Wege zu schaffen oder hangelt euch am Schwanz eines kleinen Äffchens über einen Abgrund. Gleichzeitig legt ihr Salti hin, um auf eine höhere Ebene zu springen oder wehrt im Handstand Ziegelsteine ab, die auf euch herunterprasseln.

Vielfalt im Gegner- und Rätseldesign

Diese Mischung funktioniert durchweg gut, was insbesondere am kreativen Gegnerdesign und den vielfältigen Hindernissen liegt. Diese unterscheiden sich je nach Welt, denn diese haben stets ein eigenes Thema. In der Lava-Welt müsst ihr euch vor glühend heißen Geschossen in Acht nehmen, während ihr in der Gruselvilla von Buu Huus verfolgt werdet. In regelmäßigen Abständen führt „Mario vs. Donkey Kong“ neue Mechaniken ein, sodass euch trotz des anfangs recht niedrigen Schwierigkeitsgrades nie langweilig wird. Der Aufbau der Level ist dagegen stets gleich. Im ersten Abschnitt müsst ihr einen Schlüssel ausfindig machen und damit das Schloss zum zweiten Abschnitt finden, wo ihr wiederum den zu rettenden Mini-Mario findet. Für eine zusätzliche Herausforderung sorgen die drei sammelbaren Geschenke pro Level.

Eine Besonderheit stellen die beiden letzten Level jeder Welt dar. Zunächst müsst ihr die Mini-Marios durch einen Abschnitt leiten, die euch wie Lemminge folgen. Im letzten Level tretet ihr dann stets gegen Donkey Kong höchstpersönlich an. Diese Bosskämpfe ähneln dem Arcade-Klassiker „Donkey Kong“, denn in der Regel müsst ihr herunterfallenden Objekten ausweichen und dem mächtigen Gorilla dann eins auf die Mütze geben. Im Vergleich zu den normalen Leveln fallen diese Abschnitte allerdings recht simpel aus und stellen den Rätselaspekt eher in den Hintergrund, da die Bosskampf-Mechaniken in den meisten Fällen leicht durchschaubar sind.

Genug Neuerungen für einen Neustart?

Ein Remake kommt natürlich nicht ohne Neuerungen aus. Zunächst einmal erwarten euch neue Welten, in der Eiswelt „Glitschgletscher“ rutscht ihr flink über den Boden oder transportiert auf diesem Wege Gegenstände, während die Freizeitparkwelt „Munteres Miniland“ einen gezielten Umgang mit Teleportblöcken erfordert. Die beiden Welten fügen sich nahtlos ein, sodass man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hat, dass diese im Originalspiel noch nicht dabei waren. Wem die GameBoy-Advance-Version zu schwer war, darf sich ebenfalls über den neuen entspannten Modus freuen. Dieser fügt Checkpoints hinzu, setzt das Zeitlimit aus und gibt euch pro Spielleben mehrere Versuche.

Eine weitere Neuerung ist der Koop-Modus. Glücklicherweise bedeutet dieser nicht nur, dass eine zweite Person euch in der Rolle von Toad begleiten darf, sondern der Spielablauf wird dadurch auch minimal angepasst. Denn spielt ihr zu zweit, müsst ihr in jedem Level auch einen zweiten Schlüssel finden. Da jede Person nur einen tragen kann, ist eine gute Absprache hier Pflicht und trägt zu vielen lustigen Momenten bei. Wer möchte kann sich im Remake außerdem im neuen Bestzeitmodus auf Highscore-Jagd begeben.

Visuell ein deutliches Upgrade

Optisch erwartet euch ebenfalls ein vollwertiger Switch-Titel, denn der Grafikstil wurde komplett überarbeitet. Das fängt schon bei den Eröffnungsszenen an, die jetzt nicht mehr als Aneinanderreihung von Standbildern, sondern als hübsch anzusehende Filmsequenzen daherkommen. Auch die Hintergründe, 3D-Modelle und Animationen wurden aktualisiert und sind schön anzusehen.

Schon fertig mit lesen? Hört gerne in unseren Podcast:


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Fazit & Wertung

Mit „Mario vs. Donkey Kong“ bekommen Fans von Puzzle-Plattformern ein hervorragendes Remake eines eher unbekannten aber nicht minder ausgezeichneten Mario-Titels. Die Mischung aus vielfältigen Herausforderungen, kompakten Leveln und regelmäßigen neuen Mechaniken sorgt für kurzweiligen Spielspaß, der trotz des anfangs recht niedrigen Schwierigkeitsgrads begeistert.

Bisher gibt es vier Kommentare

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  • Avatar von Garo
    Garo 14.02.2024, 17:02
    Zitat Zitat von FallenDevil Beitrag anzeigen
    Wenn der Preis in die Spielspaß- und Technikwertung eines Spiels miteinfließt, ist der Reviewer am Ziel vorbei geschossen. Es geht nicht darum ob es 20, 40 oder 60 Euro kostet. Es geht um die Bewertung des Inhalts.

    Ob so etwas wie ein Puzzle-Platformer 60 Euro kosten muss/darf steht auf einem anderen Blatt. Kritik halte ich durchaus für berechtigt aber das ist eher was für ne allgemeine Diskussion als Anmerkung für die Bewertung des Spiels an sich.

    Klar rede ich jetzt von nem absurden Beispiel weil gebraucht und retro aber ist Earthbound als mittelmäßiges RPG schlechter weil es 200 Euro kostet oder wäre es genau so gut wenn es nur 20 Euro kostet? Von iwelchen Apps/Shop Preisen spreche ich hier nicht.
    Ja, die Preisdiskussion ist schon ein anderes Blatt, aber es geht ja auch Hand in Hand mit einer Erwartungshaltung. Bei Vollpreis (oder 50€) erwartet man schon was hochwertigeres als, was man im Indie-Bereich für 'nen Zwanni bekommt.
    Oder noch ein anderes Beispiel im Non-Indie-Bereich:
    Wenn ein 3D-Mario-Spiel plötzlich mit der Qualität eines Sonic-Spiels daherkommt, gäbe es bestimmt keine 80er-Wertungen, sondern eher 60er, weil man 3D-Mario mit hoher Qualität daherkommt. Wenn ein Sonic-Spiel, aber daraus nur eine halbgare, unpolierte Demo macht und releast, ist man plötzlich vom Hocker und vergibt 80er-Wertungen.
  • Avatar von Kadji
    Kadji 14.02.2024, 15:46
    Hat der Bestzeitenmodus eine Online Rangliste oder ist das nur lokal?
  • Avatar von FallenDevil
    FallenDevil 14.02.2024, 15:21
    Wenn der Preis in die Spielspaß- und Technikwertung eines Spiels miteinfließt, ist der Reviewer am Ziel vorbei geschossen. Es geht nicht darum ob es 20, 40 oder 60 Euro kostet. Es geht um die Bewertung des Inhalts.

    Ob so etwas wie ein Puzzle-Platformer 60 Euro kosten muss/darf steht auf einem anderen Blatt. Kritik halte ich durchaus für berechtigt aber das ist eher was für ne allgemeine Diskussion als Anmerkung für die Bewertung des Spiels an sich.

    Klar rede ich jetzt von nem absurden Beispiel weil gebraucht und retro aber ist Earthbound als mittelmäßiges RPG schlechter weil es 200 Euro kostet oder wäre es genau so gut wenn es nur 20 Euro kostet? Von iwelchen Apps/Shop Preisen spreche ich hier nicht.
  • Avatar von Garo
    Garo 14.02.2024, 14:21
    Schön, dass es bei euch so gut ankommt. Eine Frage, dich mir jedoch stelle: Ist ein Puzzle-Platformer 50€ wert, wenn es z.T. deutlich ambitioniertere Spiele wie Braid, Thomas was alone oder Fet gibt, die weniger als die Hälfte kosten?
    Dieselbe Frage hat sich bei mir auch bei Metroid Dread gestellt, das abseits der Grafik eher auf einer Augenhöhe mit vergleichbaren Indie-Games wie Blasphemous oder Axiom Verge steht, aber mehr als doppelt so viel kostet.