Spiele • Switch

FIFA 18

FIFA 18

FIFA auf einer Nintendo-Konsole ist ein bisschen wie Lotterie mit extrem schlechten Chancen eine wirklich gute Umsetzung der Fußballsimulation zu bekommen. Was waren Anhänger des so beliebten Sports doch enttäuscht worden: Man nehme nur mal „FIFA 13“ für Wii U. EA bot hier ganz einfach „FIFA 12“ und entfernte sogar Modi wie Ultimate Team im Vergleich zur „PS360-Version“. Seither hat man um die Wii U dann einen großen Bogen gemacht, um nun bei Nintendo Switch fast von der Geburtsstunde an mit dabei zu sein. Meint es EA diesmal ernst mit den Nintendospielern?

Rollos runter

Die Switch in die Hand, „FIFA 18“ eingelegt und die Rollos runtergelassen. So werfen wir zunächst unseren Blick auf das Spiel – also mal ohne den stets gierigen Blick Richtung Sony und Microsoft. Wir betrachten die Kicksimulation als das was sie ist: ein Fußballvideospiel.

In Sachen Gameplay fühlt man sich direkt zuhause, spielt sich die 18er Version doch ähnlich der vom vorigen Jahr. Kenner kommen also von Beginn an klar und Neueinsteiger werden vom virtuellen Trainer, der nach belieben passende Aktionen samt Buttonbelegung einblendet, ans Spiel herangeführt. Insgesamt fühlt sich "FIFA 18" ein wenig langsamer aber somit realistischer als sein Vorgänger an. Somit verschiebt sich das Gameplay ein wenig mehr in taktische Gefilde, bei denen es auf Räume und Laufwege ankommt. Gerade in der Defensive muss man sich außerdem an die passive CPU gewöhnen - hier ist jetzt mehr Eigeninitiative gefragt. Alles in allem gibt es nichts zu meckern auch im Handheldmodus funktioniert alles wunderbar.

Auf Seiten der Modi bekommt man das umfangreichste Nintendo- und Handheld-FIFA das es jemals gab. Vom schnellen Anstoß, Ultimate Team über Frauenfußball, Karriere, den Turnieren bis hin zu Online-Saisons und lokalen Modi – hier wird wohl jeder Rasenflitzer bedient. Dabei bieten die lokalen Partien sogar exklusive Mini-Saisons: hier darf man in einer Fünf-Spiele-Session gegeneinander antreten. Auf Seiten des Online-Modus muss man sich leider ausschließlich auf Partien gegen Fremde einstellen, da es tatsächlich nicht möglich ist, gegen Freunde zu spielen. Wieso dies so ist, ist bisher nicht geklärt aber wieder einmal eine Rüge an Nintendo für das weiterhin schlechte Online-System der Switch.

Besonders spaßig ist neben dem mobilen Aspekt und der damit verbundenen Möglichkeit auf Reisen und Co. kurze Partien zu absolvieren, der lokale Mehrspieler. Hier hat EA das spezifische lokale Spielen der Switch berücksichtigt. Mit zwei Konsolen kann man eine lokale Saison bestreiten – hier ist Spaß garantiert.

Rollos rauf

Zugegeben die „Rollo runter-Taktik“ ist nicht ganz neutral, hat aber ihre Berechtigung. EA selbst versprach uns jedoch ein gleichwertiges FIFA im Vergleich zu PS4 und Xbox One. Einzig mit Verzicht auf die Frostbite Engine, dem Grafikantrieb auf den stärkeren Konsolen. Jenes Opfer ist grafisch sicher ein Unterschied aber „FIFA 18“ hat auf Switch dennoch eine weitaus bessere Optik als die „PS360“-Versionen. Vielmehr ist es der damit verbundene Wegfall des Story-Modus The Journey und des Managermodus, die die Grafikengine für Zwischensequenzen nutzt, der einigen schmerzen könnte. Während diese Umstände also laut EA der Technik geschuldet sind, fallen leider weitere Unterschiede negativ ins Gewicht, die völlig unbegründet sind.

Da wären der bereits erwähnte, abgespeckte Online-Modus, das Fehlen des FIFA-Pro Clubs, die nicht vorhandene virtuelle Bundesliga oder der EA-Katalog mit seinen klassischen Trikots und ähnlichen Raffinessen. Auch in Sachen Ultimate Team gibt es Abstriche die ein Fragezeichen hinterlassen. Kein Championsmodus, keine online Squad-Battles und auch hier kein Antreten gegen Freunde.

Die oft erwähnte Anpassung von „FIFA 18“ für Switch scheint alles in allem nur für die Engine zu gelten. Ansonsten scheint man sich nicht allzu viel mit Extrawürstchen beschäftigt zu haben. Es wirkt fast so als habe man das Spiel portiert, grafisch optimiert und alle Modi und Funktionen, die mehr Anpassungsarbeit gebraucht hätten gestrichen.

Technik

Wie bereits erwähnt ist „FIFA 18“ für Nintendos erfolgreiche, mobile Heimkonsole kein bloßer Port der Last-Gen-Versionen. Auch im Handheldmodus läuft das Spiel, wie auch auf dem TV, mit 60 Bildern pro Sekunde und ist insgesamt gut anzuschauen. Ein Direktvergleich mit Frostbite deckt natürlich die Unterschiede auf. Bei einem Fußballspiel hat die Optik aber ohnehin keinen riesen Einfluss auf das Spielvergnügen. Und gerade im Handheldmodus bekommt der Fußballfan auch nichts Schöneres. 

Auf Kommentatorseite darf man leider wieder die gleichen Floskeln wie die letzten Jahre hören. Unverständlich wieso man innerhalb eines Spiels bis zu fünf Mal die gleiche Bemerkung hört. Auf Seiten der EA Tracks gibt es jedoch eine schöne Auswahl an bekannten und neuen Titeln.

 

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

EA meint es in diesem Jahr mit dem Comeback von „FIFA“ auf einer Nintendo Konsole viel ernster als noch auf Wii U. Kurzum: Switch-Spieler, die ein Fußballspiel ihr Eigen nennen wollen, dürfen sehr gerne zugreifen, bekommen sie doch ein unterhaltsames Spiel mit allerhand Modi, die einen Fußballfan monatelang begeistern dürften. Wer auf eine andere Plattform ausweichen kann, sollte dies ob der doch zahlreichen, wenn auch nicht für jedermann relevanten, Abstriche tun. Für hauptsächlich mobile Ballakteure ist wiederum „FIFA 18“ für Switch eine absolute Empfehlung.
Weitere Infos im Hub

Nintendo Switch

Preis, Termin, Hardware & Spiele der neuen Heimkonsole von Nintendo

Das sagen unsere Leser

Du bist nicht angemeldet. Logge dich ein oder registriere dich, um kommentieren zu können.