Was hat die Geschichte rund um „FIFA“ für Nintendo Switch doch für Höhen und Tiefen erlebt, und das Spiel ist noch nicht einmal erschienen. Nach der Ankündigung, EA bringe das Fußballspiel endlich wieder auf eine Nintendo-Konsole, brachen nicht überall Jubelrufe aus. Zu sehr gebeutelt war die Anhängerschaft von Legacy-Editions und halbgaren Umsetzungen für Wii und Wii U. Als „FIFA 18“ vor ein paar Wochen dann offiziell enthüllt wurde, gab es wieder Klagen: Keine Frostbite Engine, wie sie auf PS4 und Xbox One zum Einsatz kommt, kein Story-Modus. Zur E3 begründete man dann, dass man für Switch eine eigens kreierte Engine nutze und der Modus rund um Alex Hunter auch deshalb fehle. Stattdessen kündigte man an: „FIFA 18“ für Nintendo Switch werde das beste Handheld-Fußballspiel aller Zeiten. Wir haben uns das Spiel auf dem Post E3 Event bei Nintendo of Europe angeschaut.
Grafische Abstriche
Wird man den aktuellen Switch-Ableger der erfolgreichsten Fußballsimulation der Welt auf dem TV spielen und ihn mit zum Beispiel „FIFA 17“ für PlayStation 4 vergleichen, fällt das Ausfallen der Frostbite-Engine deutlich auf. Keineswegs sieht die Umsetzung auf Nintendos Konsole schlecht aus oder weist technische Mängel auf, ihr fehlt es aber an Tiefe und Lebendigkeit. Dennoch: Auf dem Fernseher flitzen die Spieler in 60 FPS und 1080p über den Bildschirm. Abstriche im Bereich des Tons muss man übrigens nicht machen.
„Grau is alle Theorie – entscheidend is auf’m Platz.“
Getreu des Mottos von Adi Preißler schauen wir uns nun das Gameplay an. Hier fühlt man sich dank Pro Controller – aber auch mit der Joy-Con-Halterung – wie zuhause, welches in den vergangenen Jahren für „FIFA“ eben eine PS4 war. Grund hierfür ist, dass man die Buttonbelegung aus den anderen Versionen eins zu eins übernommen hat. Hier bekommt man also ein komplettes Spielerlebnis ohne Abstriche. Auch die neuen Gameplay-Elemente werden auf Switch umgesetzt. Insgesamt ist das Spielerlebnis im Vergleich zum Vorjahr einen ganzen Zacken schneller.
„FIFA“ on the go
Der entscheidende Vorteil und sicher auch der Kaufgrund für „FIFA 18“ auf Switch ist die Möglichkeit, ein nahezu vollwertiges Konsolen-„FIFA“ unterwegs spielen zu können. Im Handheldmodus muss man keinerlei Abstriche bei der Steuerung machen und bekommt auch unterwegs ein gutes Spielerlebnis. Nutzt man die Möglichkeit, den Tischmodus zusammen mit einem Freund auszuprobieren und jenen mit den Joy-Con zu bestreiten, fehlen Funktionen wie das Abschirmen des Balls oder die Provokation eines Gegenspielers. Anfänglich gewöhnungsbedürftig ist außerdem der relativ kleine Bildschirm. In unseren Testpartien fühlten wir uns ein wenig in die 90er zurückversetzt, in denen wir vor Röhrenfernsehern mit 34 Zentimeter Bilddiagonale „PES“ auf dem Nintendo 64 spielten. Nichtsdestotrotz machten die Partien Spaß und werden als Zeitvertreib im Zug oder auf Autofahrten sicherlich gerne angenommen. Wer auch hier die volle Profisteuerung nutzen möchte, kann auch mit zwei Pro Controllern oder insgesamt vier Joy-Con, zwei pro Teilnehmer, spielen.
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