Spiele • Switch

Need for Speed: Hot Pursuit...

Mehr zum Spiel:

Need for Speed: Hot Pursuit Remastered

Bereits zehn Jahre ist es her, seit Criterion - damals noch für die „Burnout“-Spiele bekannt - den Titel „Need for Speed: Hot Pursuit“ entwickelt hat. Im damaligen Sinne handelte es sich hierbei eigentlich um ein Remake des bereits veröffentlichten dritten Teils der Reihe mit dem Namen „Need for Speed III: Hot Pursuit“. Nun erhält dieses Reboot noch ein Remaster und wir wollen euch zeigen, ob der Titel für Nintendo Switch überzeugen kann und warum der Release je nach Plattform sehr kontrovers diskutiert wird.

Spiel noch einmal unser Lied, Sam

Nach den Neuinterpretationen der Reihe durch „Underground“ und „Shift“ kehrt die „Need for Speed“-Reihe mit „Hot Pursuit“ zu ihren Wurzeln zurück und bedient sich des beliebten Raser-vs.-Cops-Prinzips – und macht dabei sehr viel sehr richtig.

Statt in bekannte Orte geht es in das fiktive Seacrest County an der Westküste der Vereinigten Staaten. Was damals überzeugt hat, weiß auch heute noch zu begeistern. Was „Hot Pursuit“ nun von den anderen Teilen der Reihe abhebt, ist vor allem das vom Entwickler Criterion eingebaute „Burnout“-Gefühl. Ob man nun die eigenen Mitstreiter von der Straße rammt oder die örtliche Polizei, alles fühlt sich nach einem gut durchdachten Spiel im geistigen Sinne eines „Burnout“ an. Und das ist wahrlich sehr gut gelungen! Die Verfolgungsjagden sind eines der absoluten Highlights des Spiels, vor allem, wenn im späteren Spielverlauf Gadgets wie EMP oder Nagelbänder eingesetzt werden können.

Um diese freizuschalten, gilt es einen der beiden Karrierepfade aufzusteigen: Rennfahrer oder Polizist. Beide Pfade und dazugehörige Missionen werden zeitgleich auf der Karte angezeigt mit der jeweiligen Karrierestufe und können nach jeder Mission problemlos gewechselt werden. Hier muss jedoch gesagt werden, dass die Polizei-Laufbahn zu Beginn weitaus mehr Spaß bereitet. Ganze Fahrerfelder aus dem Rennen zu drängen, ist spaßiger als langwierige Zeitrennen oder Rennen gegen die Gummiband-KI, zudem auch teilweise ohne jegliche Polizei-Beteiligung.

Klassisches Erlebnis …

„Need for Speed: Hot Pursuit Remastered“ ist ohne jeden Zweifel ein Arcade-Rennspiel. Die Steuerung ist zwar etwas schwammig auf Nintendo Switch, jedoch wünscht sich das Spiel ganz klar, dass die Spieler in Kurven nicht vom Gas gehen, sondern versuchen, möglichst um diese zu driften, damit die gewünschte Zeit erreicht werden kann. Dabei entsteht ein unheimlich spaßiges Renngefühl, welches auch heute noch zu überzeugen weiß und immer wieder zu einer neuen Runde motiviert.

Das unrealistische Fahrerlebnis sorgt jedoch zeitgleich auch dafür, dass abseits von Höchstgeschwindigkeit und Aussehen größtenteils kein Unterschied im Fahrverhalten der Fahrzeuge zu erkennen ist. Der bereits erwähnte Gummiband-Effekt sorgt außerdem entweder stets dafür, dass wir die Verfolger nicht abhängen können, egal wie gut wir fahren, oder dass wir kurz vor Schluss doch noch an allen vorbei ins Ziel fahren. All das macht Spaß, solange man das Prinzip - vor allem auf Seiten der Rennfahrer-Kampagne - nicht hinterfragt, sondern es einfach genießt.

Auch das damals noch einzigartige Autolog-Feature, welches den Karrieremodus mit der Online-Community verbindet, gewinnt zwar mittlerweile keinen Preis mehr für Innovation, bringt aber das aufregende Erlebnis plattformübergreifend in die weite Welt und das sogar völlig problemlos. In unserem Test haben wir schnell andere Mitstreiter gefunden, egal ob auf PC oder Nintendo Switch, und uns packende Rennen geliefert, die ohne nervige Lags den Fahrspaß der Kampagne wunderbar ergänzen.

… welches immer noch begeistert

Nervenaufreibende Verfolgungsjagden und strategisch eingesetzte Gadgets mit anschließender Zeitlupe, in der der Raser bildgewaltig von den Rädern geholt wird, sorgen stets für ein Grinsen im Gesicht. Minimalistisch wie damals wählt man die unterschiedlichen Rennen auf der Landkarte aus, entscheidet sich für Fahrzeug und Farbe und los geht's.

Keine offene Welt, die befahren werden will, kein Tuning und keine Sammelgegenstände. Was gerade im Vergleich zu aktuellen Titeln etwas wenig wirkt, weiß gerade mit seinem Fokus zu überzeugen. Es geht schlicht darum, mit dem, was jeder hat, das beste Rennen abzuliefern. Was hier altbacken und ausgemustert wirkt, ist eines der erfrischendsten Rennerlebnisse seit langer Zeit und macht „Need for Speed: Hot Pursuit Remastered“ zum vielleicht besten Rennspiel für kurze und knackige Runden.

Wo ist das Remaster?

Dem ein oder anderen ist eventuell schon aufgefallen, dass bisher kein Wort über die Neuerungen des Remaster gefallen ist. Tatsächlich halten sich diese auch sehr im Rahmen, vor allem wenn man dies auf den anderen Plattformen beobachtet. Spielerisch wurden quasi keine Anpassungen vorgenommen, außer dass alle erschienenen DLCs direkt enthalten sind, die Farbe des Fahrzeugs frei gewählt werden kann und sogar ein Fotomodus enthalten ist, der uns definitiv begeistert hat, gleichzeitig aber auch die technischen Defizite der Texturen in der Switch-Version zum Vorschein bringt. Eines unserer Werke haben wir in der Galerie versteckt. Schreibt uns, ob ihr es findet und was ihr von unserem Kunstwerk haltet!

Technisch läuft die Switch-Version zwar „nur“ mit 30 Frames pro Sekunde, dabei aber sehr stabil und im Handheld-Modus wirkt das Bild auch sehr scharf, bedingt durch den kleineren Bildschirm. Somit fällt der technische Unterschied zu den anderen Versionen quasi nicht ins Gewicht. Durch den Mangel an Alternativen auf Nintendo Switch bietet sich hier ein technisch stabiler Titel, dessen einziges technisches Problem die für ein Rennspiel langen Ladezeiten sind. Letzteres mindert gerade bei Zeitrennen über mehrere Minuten und dem Drücken auf Neustart das Spielerlebnis, da es nicht direkt weitergeht und auch die Anfangssequenzen zum Rennstart nicht immer übersprungen werden können.

All dies kann jedoch für die PC-Version des Spiels nicht so einfach bestätigt werden. Wer hier das Original mit der Remastered-Version vergleicht, findet nahezu keinen Unterschied, und mit den Patches der Fans sieht das Original sogar noch besser aus als die neue Version. EA hat das eventuell auch gesehen und kurzerhand entschieden, das Original von allen Verkaufsplattformen zu entfernen, und somit müssen die Interessenten zwingend die etwa 40 Euro teure Remastered-Fassung kaufen. Dies ist zwar für alle Switch-Besitzer unerheblich, sollte jedoch im Sinne der Politik von EA Erwähnung finden, da dies vor allem für die langjährigen „Need for Speed“-Fans ein klarer Schlag ins Gesicht ist.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Need for Speed: Hot Pursuit Remastered“ erfindet sich nicht neu, sondern weiß vielmehr mit alten Stärken zu überzeugen. Der Arcade-Racer macht auch heute noch viel Spaß und sorgt mit dem klassischen fokussierten Gameplay für ein überzeugendes Fahrerlebnis, welches auch mit den technischen Einschränkungen der Switch gut umgehen kann.

Zwar bietet das Spiel im Vergleich zum Original kaum nennenswerte Änderungen, überzeugt jedoch auf dem schmal besetzten Feld von Switch-Rennspielen durchaus. Ob das Verhalten von EA im Rahmen der PC-Version auf den eigenen Kauf Einfluss hat. muss jeder Spieler selbst bestimmen.

Das sagen unsere Leser

Du bist nicht angemeldet. Logge dich ein oder registriere dich, um kommentieren zu können.