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Etrian Odyssey

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Etrian Odyssey

Rollenspiele haben eine lange Geschichte und viele Veränderungen hinter sich. Von Rundenbasierten Kämpfen bis hin zu Echtzeitschlachten. Was die jungen Spieler allerdings nicht wissen: Ganz Früher war es noch anders. Damals wusste man nämlich noch, wie man Karten selbst zeichnete. Heute werden die Spieler mit automatischen und selbstzeichnenden Karten verwöhnt, vor einigen Jahren wurde selbst gezeichnet. Natürlich war das freiwillig, aber jeder Spieler wollte auch irgendwann aus dem Dungeon herausfinden. Dieses alte Prinzip hat Atlus versucht, in seinem neuesten Spiel zu verwerten und in neuer Form nostalgische Gefühle beim Spieler zu erwecken.

Tief unten!


Die Story dieses Rollenspieles ist relativ simpel und schmucklos. Nahe der Stadt Etrian existiert ein Untergrund-Labyrinth, in dessen dunklen Winkeln und Wege sich schon viele Abenteurer verlaufen haben und gestorben sind. Da ihr selbst ein Abenteurer seid, wollt ihr euch natürlich unbedingt auf den Weg machen und auch die letzten unentdeckten Ecken in der Tiefe erforschen.

Um diesem Ziel näher zu kommen, muss man zuerst die eigene Heldentruppe aufstellen. Diese darf bis zu fünf Mitglieder umfassen, welche man sich frei aussuchen kann. Da es verschiedene Arten von Kämpfern gibt, sollte die Mischung ausgewogen sein und die Kampfordnung geschickt gewählt. Ein Heiler in der ersten Reihe wird mehr damit beschäftigt seinsich selbst zu heilen als andere und ist somit nutzlos. Aber keine Sorge, selbst wenn das Team nicht auf Anhieb funktioniert, kann man später und zu jeder Zeit die Mitglieder wechseln und neue und andere Typen in die Gilde aufnehmen. Neben Paladinen gibt es auch Alchemisten oder Landsknechte und andere Gruppen, aus denen man wählen kann.

Wo geht es lang?


Nach dem man sein schlagkräftiges Team zusammengestellt hat, kann man sich auch schon den ersten Auftrag abholen. Dieser lautet, den ersten Abschnitt des Labyrinths zu kartographieren. Dies scheint auf den ersten Blick ein recht sonderbarer Auftrag zu sein, aber später stellt man fest, dass es sich dabei eher um ein Tutorial handelt. Karten zeichnen ist nämlich mit einer der Hauptbestandteile dieses Spiels. Also geht es auf in die erste Ebene des Labyrinths und man kann direkt loslegen. Mit dem Stylus kann man nun auf dem Touchscreen Wege einzeichnen, Treppen setzen oder Symbole für Ereignisse platzieren. Da man natürlich vorher nicht weiß, wie die Wege verlaufen, müssen die Abschnitte erforscht werden. Man läuft also einfach mal drauf los und zeichnet fleißig mit. Die Besonderheit ist dabei, dass man sich wie auf einem imaginären Schachbrett bewegt. Jeder Schritt ist ein quadratisches Feld. Auf diese Weise fällt das Einzeichnen der Wege viel leichter.

Hau drauf


Damit das nicht alles bleibt und etwas Action Einzug hält, kommt es immer wieder zu Zufallskämpfen, welche rundenbasiert ausgetragen werden. Zu Beginn jeder Kampfrunde wählt man für jeden seiner Recken die gewünschte Option aus. Diese erstrecken sich von einer normalen Attacke, über Spezial-Attacken, Verteidigen und Zaubern, bis zum Einsatz von Items. Taktisches Vorgehen ist hier mal wieder gefragt und wer einen Heilzauber zu spät oder auf die falsche Person wirkt, hat oft keine Aussichten auf einen Erfolg. Das liegt daran, dass das Spiel einen sehr knackigen Schwierigkeitsgrad hat. Die Gegner sind selbst zu Anfang schon ziemlich stark und sollte man auch in tiefere Regionen des Labyrinths eindringen wollen, muss man viele Kämpfe bestreiten und viele Erfahrungen und ein entsprechendes Level erreicht haben.

Da das Labyrinth in Etrian startet, ist es am Anfang oft ein langer Weg zurück zu der Stelle, an welcher man zuletzt erforscht hate. Sollte man nämlich abspeichern wollen, oder neue Rüstungen und Tränke benötigen, muss man zurück in die Stadt. Nur hier kann man shoppen, seine Party anpassen oder den Spielfortschritt abspeichern. Etrian ist allerdings eine sehr teure Stadt und man kann froh sein, dass wenigstens das Speichern kein Geld kostet. Um Geld zu verdienen, gewinnt man entweder Kämpfe gegen Monster, oder nimmt einen der Aufträge an. Diese sehen zumeist so aus, dass etwas gefunden werden muss oder ein Tier erlegt werden soll. Im Grunde auch egal, Hauptsache es gibt Prämien! Um sich den ganzen Rückweg nach getaner Arbeit zu ersparen, hat man später die Möglichkeit, sich zu teleportieren. Das ist eine sehr nette und angenehme Art des Reisens und wäre auch schon zu einem früheren Zeitpunkt nützlich gewesen.

In der Tiefe ist alles Dunkel?


Nicht wirklich. Auch wenn dieses Spiel nicht gerade kunterbunt und quietschfidel daherkommt, ist es nicht stockfinster. Trotzdem ist das Game eher in moderaten Farben gehalten und bevorzugt wurden Grün- und Brauntöne eingesetzt. Die Grafik ist keine Meisterleistung, sondern erfüllt einfach nur ihren Zweck. Die Stadt ist zum Beispiel nicht frei begehbar, sondern nur als ein Text-Menü vorhanden, aus dem die gewünschten Schritte schnell und präzise ausgewählt und abgearbeitet werden können.

Der Sound hingegen ist wunderbar integriert worden und passt sich den Schauplätzen und Situationen schön an. Von düsterer bis besinnlicher Musik wird einem alles geboten und man kommt in die richtige Rollenspiel-Stimmung.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Freunde der alten Rollenspiele können in Erinnerungen schwelgen und werden sehr viel Spaß und Freude mit diesem Titel haben. Fans von grafisch anspruchsvollen Rollenspielen mit einer ausgeklügelten Story werden aber wahrscheinlich nicht ganz so glücklich sein. Für unvoreingenommene Spieler ist es auf jeden Fall eine Erfahrung wert. Ich hatte sehr viel Spaß bei dem Spiel und die Freude bei den Level-Ups und dem Besiegen von besonders hartnäckigen Gegnern sind die Frustmomente in einigen Situationen durchaus wert.

Bisher gibt es einen Kommentar

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  • Avatar von illumi(nation)
    illumi(nation) 13.02.2012, 19:06
    wie konnte ich dieses spiel so lange übersehn??!!!! bekomms die woche (bitte post, bitte) und freu mich wie sau drauf... back to the roots...