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Phoenix Wright: Ace Attorney Trilogy (eShop)

Wenn wieder „Einspruch!“ durch den Gerichtssaal hallt und das gesamte Publikum gespannt den Atem anhält, kann das nur heißen, dass Star-Anwalt Phoenix Wright zurück ist. Mit „Dual Destinies“ erhielt die „Ace Attorney“-Reihe letztes Jahr endlich ihren schon lange überfälligen Nachfolger. Mit „Phoenix Wright: Ace Attorney Trilogy“ bietet Capcom nun allen „Dual Destinies“-Einsteigern die Möglichkeit die ersten drei Teile der Reihe in überarbeiteter Fassung nachzuholen - wenn auch mit Einschränkungen.

Die Geschichte von Phoenix Wright

Die „Ace Attorney“-Reihe war in Deutschland nie sonderlich populär. Sicherlich ein Grund dafür, dass die Spiele für den Nintendo DS hin und wieder zu unverschämt hohen Preise über die Ladentheke wandern. Nach dem fantastischen „Dual Destinies“ wird es allerdings sicherlich einige neugewonnene Fans gegeben haben, die in Anbetracht dessen die Lust verloren, die früheren Spiele der Reihe nachzuholen.

Exakt diese Gruppe an Spielern dürfte Capcom im Blick gehabt haben, als man sich dazu entschied die ersten drei „Ace Attorney“-Spiele im Rahmen der „Ace Attorney Trilogy“ auf den 3DS zu bringen. Genauer gesagt sind das „Phoenix Wright: Ace Attorney“, „Phoenix Wright: Ace Attorney - Justice for All“ und „Phoenix Wright: Ace Attorney - Trials and Tribulations“, also die drei Teile, in denen Phoenix Wright die alleinige Hauptrolle spielt. „Ace Attorney Trilogy“ erzählt so die Karrierelaufbahn des jungen, aber bald hoch angesehenen Anwalts Phoenix Wright. Von seinem ersten Fall, über einige Tiefschläge, bis an die Spitze der Karriereleiter. Genau so dürften sich aber auch Spieler wie ich über die Trilogie gefreut und angesprochen gefühlt haben. Vor Jahren bereits alle Spiele gespielt, habe ich nach „Dual Destinies“ das dringende Bedürfnis gehabt die Vorgänger noch einmal einzulegen.

Achtung: Nur auf Englisch!

Auf dem Startbildschirm von „Ace Attorney Trilogy“ bekommt man alle drei Titel zur Auswahl angeboten. Ich kann also aussuchen mit welchem der drei Titel ich anfangen möchte, sie zwischendurch pausieren und zu einem anderen der drei Spiele wechseln. Wunderbar, denn ersten Teil „Phoenix Wright: Ace Attorney“ habe ich mittlerweile so oft und erst vor kurzer Zeit erneut gespielt, so dass ich gleich zu dem mir nicht mehr so vertrauten „Ace Attorney - Justice for All“ springe.

Was gleich im Startmenü auffällt, ist die Möglichkeit zwischen japanischem Original und der englischen Übersetzung zu wechseln. Richtig gehört: Während der Hardcore-Japano-Fan sich ein Rad über die japanischen Originaltexte ab freuen wird, sucht der durchschnittliche Spieler verzweifelt nach den deutschen Bildschirmtexten. Wie von Capcom bereits im Vorhinein kommuniziert, enthält „Ace Attorney Trilogy“ lediglich die japanischen und englischen Texte. Damit ist die Version des Spiels weltweit identisch und Capcom erleichtert sich nervigen Lokalisation-Arbeiten. Nun kann man zum einen Partei für Capcom ergreifen, da die „Ace Attorney“-Reihe alles andere eine Goldgrube ist und es dem Publisher hoch anrechnen, dass wir das Spiel überhaupt erhalten. Ähnlich verhielt es sich ja schon mit „Dual Destinies“. Auf der anderen Seite wäre da das berechtigte Argument, dass alle drei Spiele bereits einmal übersetzt wurden, nämlich für die DS-Veröffentlichungen. Da für die Trilogie die Texte noch einmal überarbeitet wurden, hätte Capcom aber auch jede einzelne Sprache überarbeiten müssen. Ob dies nun tatsächlich so aufwendig gewesen wäre, wie der Publisher darstellt, bleibt offen.

Wie man es nun dreht und wendet: Wer „Ace Attorney Trilogy“ spielen möchte, dem sollte bewusst sein, dass er gute Englischkenntnisse benötigt. Diese müssen keineswegs überragend sein, aber bei einem derart textreichen Spiel, sollte man keine Probleme damit haben die englische Sprache zu verstehen und sich genötigt sehen jeden fünften Satz nachzuschlagen.

Zeitlos

„Ace Attorney Trilogy“ darf nicht als Remake verstanden werden, sondern ist eher eine Portierung. Am eigentlichen Spiel wurde nicht herumgebastelt. Mechaniken, die zuletzt mit „Dual Destinies“ eingeführt wurden, bleiben bewusst außen vor. Es geht darum die Spiele möglichst originalgetreu an neue Spieler heranzuführen. Das ist auch gar kein Problem, denn alle drei „Ace Attorney“-Spiele sind gefühlt kein Stück gealtert. Die Wechsel und das Zusammenspiel zwischen Gerichts- und Tatort-Passagen sorgen noch immer dafür, dass ich mich wie der coolste Typ auf Erden fühle, wenn ich „Einspruch!“ erhebe. Die „Ace Attorney“-Spiele leben von packenden Geschichten, unerwarteten Story-Wendungen und ihren schrulligen, emotionsgeladenen Charakteren. Ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass sich diese Formel auch noch in zehn Jahren unterhält. Guter Whiskey wird mit dem Alter schließlich auch höchstens nur besser.

Alte Spiele neu angestrichen und verpackt

Während der Spielkern unberührt und unverändert bleibt, hat sich an der Außenschale doch so einiges getan. Auf den ersten Blick mag es zwar nicht direkt auffallen, da in „Ace Attorney Trilogy“ noch immer auf die klassischen Sprites statt neuen 3D-Modelle aus „Dual Destinies“ gesetzt wird. Wenn man die Original-Spiele aber danebenhält ist der Unterschied unübersehbar. In „Ace Attorney Trilogy“ kommen die überarbeiteten Grafiken zum Einsatz, die bereits für die HD-Version genutzt wurden, die vor einiger Zeit unter anderem fürs iPad erschien. Keine Pixel, sondern saubere Linien zeichnen die Figuren auf den Bildschirm. Sogar an den 3D-Effekt wurde gedacht, indem man die einzelnen Sprites in mehreren Ebenen übereinander gelegt hat. Der Soundtrack blieb weitestgehend unangetastet, wurde aber wohl neu abgemischt und klingt daher aus den 3DS-Lautsprechern wunderbar. Mein persönliches Lieblingsstück bleibt noch immer das, was einsetzt wenn Phoenix im Kreuzverhör Einspruch erhebt.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Mit der „Ace Attorney Trilogy“ bietet Capcom nun endlich jedem die Möglichkeit, die Trilogie rund um Phoenix Wright in zeitgemäßer Aufmachung nachzuholen oder erneut mitzuerleben. Die „Ace Attorney“-Spiele sind absolut zeitlos und überzeugen auch heute noch durch überraschende Wendungen, ulkige Charaktere und unterhaltsame Dialoge. Wer der englischen Sprache mächtig ist, mit textlastigen Spielen kein Problem hat und auch über die fehlende Retail-Version hinweg sehen kann, darf ohne zu zögern zugreifen.

Bisher gibt es zwei Kommentare

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  • Avatar von Yoshi9288
    Yoshi9288 22.12.2014, 16:32
    Ich warte auch auf die erste Rabattaktion denn 29,99€ ist eindeutig zuviel Geld für das spiel. Für 15€ hätte ich noch gesagt ok aber bei 29,99€ muss ich ganz klar sagen "Ohne mich!", und das als Hardcore Pheonix Wright Fan.
  • Avatar von Sepp
    Sepp 22.12.2014, 14:06
    Wird ich mir definitiv irgendwann holen, warte allerdings auf die erste Rabattaktion...