Mit „Kirby Triple Deluxe“ macht sich in einigen Tagen das nunmehr 23. Kirby-Spiel auf den Weg in die europäischen Händlerregale. Nach „Kirby's Return to Dream Land“ für die Wii und „Face Raiders“ für den Nintendo 3DS, liefert der Entwickler HAL Laboratory nun wieder ein 3D-Abenteuer der rosa Knutschkugel. Während die Hingabe zur Wolle nun offensichtlich an Yoshi mit dem WIi U-Titel „Yarn Yoshi“ übergegangen ist, beruht „Kirby Triple Deluxe“ auf der Engine des bereits genannten Wii-Ablegers „Dream Land“. Wie es sich auf dem Handheld springt, hüpft und verwandelt, erfahrt ihr in unserem Test.
Was ist hier denn los?
Kirby wacht eines Morgens verdutzt auf, da sich über Nacht anscheinend einiges in seiner Umgebung verändert hat. Und tatsächlich: Als er aus seinem Haus schaut, muss er feststellen, dass sich eben jenes nicht mehr auf dem Boden befindet. Stattdessen ist es nun im Königreich Floralia, das äußerst hoch gelegen zu sein scheint. Neben der Bude des luftsaugenden Knödels wurde auch das besinnliche Schlösschen von König Nickerchen alias Dedede in schwindelerregende Höhen befördert. Just in diesem Moment, wird der König selbst von einem spinnenähnlichen Getier namens Taranza entführt und einige Stockwerke höher geschleppt. Die Mission ist also klar: Nichts wie hinterher und die Ranken empor geklettert, um die mysteriösen Umstände aufzuklären.
Story-Modus – Der Klassiker
Spielerisch besinnt sich der neue Kirby-Ableger innerhalb des
Story-Modus auf klassische Side-Scrolling-Elemente und verbindet jene
mit Möglichkeit, zwischen der vorderen und der hinteren Ebene eines
Levels zu wechseln. Vorgemacht hat dies auch zum Beispiel „Mutant Mudds“
aus dem Hause Renegade Kid. Bei „Kirby“ wird dieses Prinzip ähnlich
umgesetzt. Oft sind es Plattformen, Sterne oder gar an „Donkey Kong“
erinnernde Fässer, die einen Wechsel zwischen den Ebenen möglich machen.
Dabei sind jene Wechsel nicht bloß um des Wechsel Willens da, sondern
gehen oft mit kleinere Rätseleien und dergleichen einher.
Als Bonusobjekte sind innerhalb eines Levels mal drei oder mehr
Sonnensteine versteckt, von denen eine bestimmte Anzahl das Bosslevel
der jeweiligen Welt freischaltet. Mal sind diese funkelnden Steine recht
leicht zu finden, mal braucht es doch etwas mehr Geschick. Und genau
hier kommt des Öfteren der besagte Ebenensprung ins Spiel. So bewegen
sich zum Beispiel im Hintergrund diverse Bonusobjekte, zu denen auch
Schlüsselanhänger gehören, auf einem Fließband nach rechts. Im
Vordergrund muss man dann all seine Watschel – und Flugkünste – in die
Hand nehmen, um sämtliche Extras einsammeln zu können. Solche
Gelegenheiten und noch viele weitere Variationen sorgen für umfangreiche
Abwechslung innerhalb des etwas angestaubten Prinzip des starren von
links nach rechts Laufen.
Abrakadabra 24-mal bunter Kirby
Selbstverständlich sind Kirbys Verwandlungsfähigkeiten wieder mit an
Bord und sorgen für ordentlichen Zunder. Insgesamt kann man so in 24
Rollen schlüpfen, die jede für sich genommen, ihre Eigenheiten mit sich
bringt. Dabei begegnet man bereits bekannten Verkleidungen, die dem
Wonneproppen eine grüne Mütze und ein Schwert in die dicklichen Pfoten
drücken oder ihn zum wilden Ninja-Kämpfer werden lassen. Aber was
interessiert das Geschwätz von gestern, wenn Kirby auch neue Fähigkeiten
zu bieten hat? Viel? Ach so, na dann. Da wären also noch die alten
Verwandlungen Bumerang, Bomben und Beam... . Ja ok, ok kommen wir zu den
neuen, die da wären: Bogenschütze, Glocke, Zirkus und Käfer. Hier haben
uns vor allem die artistischen Manöver im Clownskostüm erfreut und die
Gegner reihenweise umfallen lassen. Auch die Möglichkeit mit Pfeil und
Bogen zu agieren, ist gerade bei Bosskämpfen gerne gebraucht. Eine neue
Spezialfähigkeit gibt es im Übrigen auch. Dabei futtert Kirby von der
Wunderfrucht und erhält kurzum die Kraft der Meganova, die ihm fähig
macht alles um ihn herum aufzusaugen und auch wieder auszuspucken. Doch
ist die Meganova nicht nur Superwaffe sondern auch Mittel, um kleinere
Rätsel zu lösen.
Der Storymodus ist mit seinen circa sieben Spielstunden nicht übermäßig
umfangreich, aber glänzt dafür mit umso abwechslungsreicheren Leveln.
Die Entwickler haben sich wirklich Mühe gegeben. Sie haben es
verstanden, mit diversen Elementen, wie zum Beispiel den zwar einfachen
aber geschickten Endgegnern, für Variation und Kurzweiligkeit zu sorgen.
Einzig in der letzten Welt, werden Ideen recycelt.
Super Smash. Kirbys Deluxe?
So könnte das Minispiel heißen, das hier aber „Kirbys Recken“ getauft
wurde. Mit bis zu drei Mitspielern kann man sich hier auch mittels
Download-Spiel darin versuchen die Weichbirnen einzukloppen. Spaß kommt
hier vor allem im Mehrspieler auf, wobei natürlich auch der Kampf gegen
die künstliche Intelligenz möglich ist. Dieser Modus hätte gut und gerne
auch als eigenständiger eShop-Titel durchgehen können.
Im zweiten von Anfang an verfügbaren Minispiel wird es rhythmisch. In
Dededes Trommellauf muss man zur Musik von Trommel zu Trommel springen,
um dabei Münzen zu ergattern und in der Luft in die Hände zu klatschen,
um die Punktzahl in die Höhe zu treiben. Für Rhythmusfanatiker mit
Sicherheit ein netter Zeitvertreib.
Rosa kann ja jeder
Grafisch ist „Kirby Triple Deluxe“ ein wirklich prächtiger Titel
geworden, der in der Gesamtpräsentation mindestens so viel Charme und
Wohlbefinden versprüht wie zuletzt „Luigis Mansion 2“. Dabei ist die
ganze Angelegenheit auch nicht mehr zu süß und klebrig wie man von einem
Kirby-Titel erwarten könnte, sondern auch mal frech und böse. Besonders
hübsch sind die Feuereffekte jeglicher Art anzusehen. Aber keine Angst,
König Knuffel bietet immer noch genügend Süßstoff, die Kirby so
liebenswert machen.
Nicht nur Wattebäuschchen, gibt es auch in musikalischer Hinsicht. Dabei
kommen orchestrale Meisterwerke, Ohrwürmer und die beliebten Klassiker
allesamt nicht zu kurz. Heute noch keinen Ohrwurm gehabt, bei uns
bekommt ihr einen. Völlig gratis und ohne Monatsabo.
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