Eine junge Dame aus der Geisterwelt
Ein kleines, violettes Tagebuch, auf dem ein Fluch liegt, eine junge Dame ohne Erinnerung und eine mysteriöse Dame in Schwarz bilden die Eckpunkte der Geschichte, in die man in „Spirit Camera: Das verfluchte Tagebuch“, nicht nur sprichwörtlich, gezogen wird. Das Abenteuer beginnt schon kurz nach dem Erhalt des kleinen, violetten Buches. Eben selbiges bringt den Spieler in ein altes Haus in der Geisterwelt. Nur dank der berühmte Camera Obscura und der Hilfe einer jungen Dame namens Maya findet man den Weg zurück aus der Geisterwelt. Maya hat dort ihre Erinnerung verloren und ist, im Gegensatz zu allen anderen Geistern in dem Haus, nicht böse geworden. Sie begleitet einen fortan durch das Abenteuer, gibt einem Hinweis und ihr Schicksal scheint auch in irgendeiner Art und Weise mit dem Rätsel um das verfluchte Tagebuch verbunden zu sein.
Tagebuch und Kamera
Das verfluchte Tagebuch ist im Spin-Off der „Project Zero“-Reihe Dreh- und Angelpunkt des Abenteuers. Das sechzehn Seiten umfassende Exemplar sollte man auf eine ebene Fläche vor sich abgelegt und außerdem ausreichend Platz in der Umgebung geschaffen haben. Die berühmte Camera Obscura ist das wichtigste Werkzeug, um die Lebewesen der Geisterwelt nicht nur zu sehen, sondern auch gegen sie in der realen Welt zu kämpfen. Im Unterschied zu den Episoden der Originalreihe hält man die Camera Obscura, in Form des Nintendo 3DS, nun allerdings selbst in der Hand.
Einsatz der Camera Obscura
Aufgabe ist es nun, mit dem fotografischen Kleinod im Tagebuch nach Hinweisen zu suchen, um den Fluch von dem Büchlein zu nehmen. Hinter den Seiten des Tagebuchs verbergen sich allerhand Rätsel, die man lösen muss. Einige beziehen sich auf andere Seiten, andere erfordern den Einsatz besonderer Linsen, wie der violetten Linsen oder der Umkehrlinse, mit denen man Dinge sehen kann, die einem bislang verborgen geblieben sind. Aber auch Geister verstecken sich hinter den Seiten des Tagebuchs. Eben jene ruhelosen Seelen, die dessen Fluch erlegen sind, werden durch die Augmented-Reality-Technik aus der Geisterwelt in die reale Welt treten. Wirklich gut gelaunt sind die Geister nicht und so wundert es kaum, dass sie einen nach dem Eintritt in die reale Welt attackieren. Um sie zu bannen, muss man die Camera Obscura auf sie richten und im richtigen Moment des Auslöser drücken. Wer in seinem Wohnzimmer plötzlich von seinem Stuhl aufspringt, um den Bewegungen der bösen Geister in seinen eigenen vier Wänden zu folgen, erntet vielleicht verwirrte Blicke von seiner Freundin bzw. seinem Freund, in der U-Bahn würde das Ganze allerdings durchaus schon andere Reaktionen auslösen.
Abenteuer nach dem Fluch
Nach etwa zwei Stunden hat der Spuk allerdings bereits ein Ende, denn dann hat man das Rätsel um das verfluchte Tagebuch gelöst. Nun kann man das Abenteuer noch einmal spielen, um im Plus-Spiel gegen widerstandsfähigere Geister weitere Informationen zum Fluch zu erhalten, als eine wirkliche Erweiterung der Geschichte kann das Plus-Spiel allerdings nicht gesehen werden. Auch die Tatsache, dass man einzelne Kapitel oder die entsprechenden besessenen Seiten noch einmal spielen kann, trägt nicht zu einer größeren Langzeitmotivation bei. Eine schöne Sache ist die Möglichkeit, mit der Camera Obscura Fotos von Familie und Freunden zu machen, die Fotos zu analysieren und anschließend gefundene Geister auszutreiben.
Technik
Positiv sei zunächst erwähnt, dass „Spirit Camera: Das verfluchte Tagebuch“ mit einer schaurigen Atmosphäre aufwartet. Vor allem die düsteren Klänge wiesen zu überzeugen und auch die Fähigkeiten der Augmented-Reality-Technik beeindrucken. Allerdings ist die grafische Präsentation unter dem Strich kein wirkliches Highlight und der 3D-Effekt auch nicht herausragend. Die Funktion des Nintendo 3DS als Camera Obscura funktioniert allerdings einwandfrei. Somit ist das Spin-Off der „Project Zero“-Reihe ein schauderhaftes Abenteuer mit technischen Höhen und Tiefen.
Bisher gibt es 17 Kommentare
Aus eigener Erfahrung fühlt sich ein Horror/Schocker-Titel nur in gedämpften Licht gut an.
Da wir alle wissen, dass die Cam des 3DS in solchen dunklen Situationen grosse Probleme hat, befürchte ich, Wenn man es nicht gerade bei Tages- oder Flutlicht spielt wird es nervig!
Die PDF-Lösung jenseits des mitgelieferten Heftes empfinde ich als "Schildbürgerstreich": Man braucht einen 3DS, die Cartridge, einen PC oder Mac sowie Acrobat Reader - Waaaaahhh??? ö_Ö
Dennoch:
Ich bin überzeugt, dass die Atmo stimmig und gut umgesetzt ist. Gerade Story und Sound scheint einige Tester zu überzeugen.
Ich persönlich finde es zu wenig "Gimmik" für einen 40-50 ? teuren Titel.
Als Download hätte ich das Game noch ernst genommen.
Die AR-Techologie MUSS weiter entwickelt werden! Und Dieses Game macht einen netten Anfang.
Aber dann bitte in Zukunft für Titel die bei Tageslicht zu spielen sind.
Ich greife mal ins Blaue: "Paper Mario" in einem hundert Seitem starken Buch würde uns doch alle mehr interessieren!
Schonmal Danke im voraus
Die Grafik ist, finde ich, eigentlich ganz ok und nicht schlecht und den 3D-Effekt braucht man manchmal auch nicht, da man sich oft bewegen muss und den 3D-Effekt nicht aus jedem Winkel wahrnehmen kann.
Eine Sache, die recht schade ist, ist dass es nicht immer Sprachausgabe gibt. Erst werden ein paar Sätze gesagt, dann muss man wieder lesen und dann sprechen sie wieder...