Wenn mächtige Wikinger zu ihren Hämmern und Äxten greifen, Azteken dunkle Mächte beschwören und selbst die kleinen Chinesen ihre gefürchteten Terracottakrieger in den Kampf schicken, wird es Zeit für das vielleicht beste WiiWare-Spiel „Swords & Soldiers“.

Kampf der Wikinger, Azteken und Chinesen

„Was würde wohl passieren wenn man „Lemmings“ und „Die Siedler“ zusammen in einen Sack packen würde?“ Eine derartige Frage mag man sich beim niederländischen Entwickler Ronimo Games gestellt haben, als man auf die Spielidee von „Swords & Soldiers“ gekommen ist. Im Feldzug, dem Herzstück des Spiels, schlüpft man dazu zuerst in die Rolle der mächtigen Wikinger und bestreitet deren Kampf gegen einen bösartigen, dunklen Wikingerkrieger. Später stehen dann auch Kampagnen mit der hinterlistigen Azteken und den trickreichen Chinesen auf dem Plan. Ziel der einzelnen Schlachten in den drei Kampagnen ist meistens entweder die Zerstörung des gegnerischen Lagers oder die Verteidigung des eigenen Lagers. Dazu muss man wissen, dass sich beide Lager auf einer mehr oder weniger verzweigten Karte an den jeweiligen Enden befinden und man seine Kämpfer aussendet damit diese alleine in den Kampf ziehen.

Doch ein Schritt nach dem anderen, zuerst einmal hat man seine Basis und meist eine handvoll Goldgräber, die einem die notwendigen Ressourcen beschaffen, damit man Forschungen betreiben und Soldaten ausbilden kann. Das gewonnene Gold investiert man in die Erforschung einer handvoll Soldatentypen, wie Axtwerfer oder Berserker bei den Wikingern und Zauber, wie Heilung, Blitzschlag oder Giftangriffe. Wurden die Forschungen abgeschlossen, kann man nun Gold in die Ausbildung von Soldaten investieren, die sich dann automatisch in Richtung des gegnerischen Lagers machen und alles in Grund und Boden stampfen, was ihnen über den Weg läuft.

Natürlich ergeben sich die gegnerischen Einheiten nicht kampflos ihrem Schicksal und so geraten auch die eigenen Einheiten schnell in Bedrängnis. Nun muss man doch wieder eingreifen, indem man mit dem Heilzauber eigene Einheiten vor dem Tod bewahrt oder mit magischen Angriffen den Weg für die eigenen Soldaten säubert. Und wieder muss man auch mit einem ähnlichen Vorgehen durch den Gegner rechnen, der die Soldaten vergiftet oder in einem brennenden Pfeilhagel umbringt. Wenn man siegreich aus dem Kampf hervorgeht, bekommt man eine umfangreiche Statistik zum abgebauten Gold, eingesetzten Arbeitern und Kriegern, zerstörten Türmen, gewirkten Zaubern und erledigten Gegnern und darf in die nächste Schlacht ziehen.

Prüfungen und Geplänkel

„Swords & Soldiers“ wartet nach den ersten Schritten im Feldzug, auch nach und nach mit einigen Prüfungen auf. Bei der Prüfung „Durchhalten“ muss man eine Angriffswelle nach der nächsten überleben, in der Berserkerprüfung muss man mit einem Berserker das Ende einer Karte erreichen, ohne zuvor vom Gegner getötet zu werden und in der Prüfung „Felsbrocken“ muss man als riesiger Felsbrocken so viele Gegner wie möglich überrollen, ohne die eigenen Soldaten zu treffen. Im „Geplänkel“ tritt man in einem freien Duell gegen einen computergesteuerten Gegner an.

Erfolge

Zwar gibt es immer noch keine Trophäen für die Wii, allerdings greifen mittlerweile viele Entwickler auf eigene Erfolge zurück. In „Swords & Soldiers“ bekommt man so illustre Erfolge wie „Für die Horde!“ für eine Kontrolle über 50 Einheiten, „RickRolled“ für das Zerschmettern eines gegnerischen Lagers durch einen Felsbrocken und „Lauf, Forrest, Lauf!“ für einen Lauf in der Berserkerprüfung über die volle Distanz.

Mehrspielermodus

Wer möchte kann „Swords & Soldiers“ auch gegen einen zweiten menschlichen Spieler bestreiten. Jeder Spieler wählt dazu eines der drei Völker, wahlweise auch das selbe Volk in einer anderen Farbe. Dann wird bestimmt auf welcher Karte man in den Kampf ziehen möchte, wobei drei verschiedene Kartengrößen mit jeweils drei Karten zur Auswahl stehen, um anschließend noch einige Einstellungen vorzunehmen. Beispielsweise muss die Gold- und Manamenge zu Beginn des Kampfes bestimmt und ein Handicap wahlweise eingestellt werden. Danach geht es im Splitscreen darum den Gegner in Grund und Boden zu stampfen.

Grafik und Sound

Die Grafik von „Swords & Soldiers“ ist in einem wunderschönen Cartoonlook gehalten und trumpft mit wunderschönen Landschaften in kalten, schneebedeckten Gebieten, dürren Wüsten, dichten Urwäldern und alten Goldfarmen auf. Auch die Charaktere wie vollbärtige und vollbusige Wikinger/innen, bekleidete Affen und fast nackte Aztekenkrieger, sind mit einer unglaublichen Liebe zum Detail dargestellt. Die Zauberanimationen runden den überaus positiven Gesamteindruck des Spiels ab. Auch beim Sound glänzt „Swords & Soldiers“ mit verschiedenen Themenmelodien, die einem ein tolles Siedler-Feeling vermitteln.