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Axiom Verge (eShop)

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Axiom Verge (eShop)

Als „Axiom Verge“ vor über einem Jahr erschien, gerieten sowohl Kritiker als auch Spieler von dem klassischen Metroidvania-Titel in Schwelgen. „Axiom Verge“ erinnerte an längst vergangene Videospielzeiten auf dem Super Nintendo. Desto ärgerlicher, dass Wii-U-Besitzer sich so lange auf „Axiom Verge“ gedulden mussten. Nun endlich auf der vermeintlichen Heimat-Konsole angekommen, fühlen wir dem Spiel auf den Zahn, was es denn wirklich taugt.

Fehlgeschlagenes Experiment

Wissenschaftler Trace führt gerade einen Versuch durch, als die gesamte Forschungsanlage explodiert. Trace erwacht und findet sich in einer anderen Welt wieder und wird von einer mysteriösen Frauenstimme begrüßt. Ohne zu wissen, worauf er sich einlässt aber ohne einen anderen Plan in der Tasche, folgt er der Stimme und kämpft sich durch die fremde Welt voran.

Durch eine dichte Atmosphäre und doch einige überraschende Wendungen im Laufe der Geschichte gelingt es „Axiom Verge“ dazu anzustacheln, der augenscheinlich dünnen Handlung zu folgen.

Klassische Metroidvania-Rezeptur

Trace hüpft und ballert sich voran, so wie man es von den genredefinierenden Spielen „Metroid“ und „Castlevania“ kennt. Die Spielwelt ist groß und verwinkelt. Überall gibt es Abzweigungen, denen man folgen kann. An vielen Stellen kommt man aber zunächst nicht weiter, sodass man quasi automatisch auf den richtigen Pfad stößt. Mit dem voranschreitenden Spiel erwirbt man neue Fähigkeiten, die die Möglichkeiten und Fertigkeiten von Trace stetig erweitern. Absolutes Highlight: Der Address Disruptor, der es erlaubt, Umgebung und Feinde zu manipulieren. Gefährliche Gegner geben auf einmal Gesundheit statt mit Raketen zu feuern. Genau so kann man Luftblasen in Plattformen verwandeln und dadurch an neue Orte gelangen, die zuvor nicht zugänglich waren.

Entdeckungsdrang

Genau dies erweckt den inneren Entdecker, einen der wichtigsten Aspekte von „Axiom Verge“. Die Welt des Spiels ist nämlich nahezu unvergleichbar groß und bietet stets neue Überraschungen. Folgt man dem einen Pfad, stößt man auf viele weitere, die nur darauf warten, untersucht zu werden. Der Drang, wirklich alles sehen zu wollen, wird so immer wieder angefüttert.

Schlussendlich muss man sich zwar eingestehen, dass der Spielverlauf recht linear abläuft, die große Spielwelt kann aber über weite Strecken darüber hinwegtäuschen und gibt das Gefühl von einer Spielwelt mit offenen Möglichkeiten.

Fulminante Bossgegner mit schnellem Ende

Besonders wichtig für Spiele aus der Metroidvania-Riege sind schlussendlich auch die Bosskämpfe. Man denke nur an Ridley oder Mother Brain aus den „Metroid“-Spielen, die beinahe einen so hohen Kultstatus genießen wie Protagonistin Samus Aran selbst. Auch in „Axiom Verge“ bekommt man einiges geboten, da die Obermonster gewaltig auftreten und gerne ein Feuerwerk aus Angriffen auf Trace einprasseln lassen. Von den einschüchternden Auftritten sollte man sich aber nicht zu sehr täuschen lassen. Schnell ist der Schwachpunkt der Gegner geknackt und meist schon in einem der ersten Anläufe wird die Karriere als Bossgegner vorzeitig von Trace beendet. Dies gilt zumindest für erfahrene Spieler, denn „Axiom Verge“ bedient sich meist klassischer Muster. Aus diesem Grund bleiben die Bossgegner auch letztlich nicht prägend in Erinnerung, wie man es sich wünschen möchte.

Pixelliebe

Schlussendlich fällt „Axiom Verge“ für den persönlichen Geschmack etwas zu kurz aus. Dafür ist die Motivation, es direkt noch einmal durchzuspielen, deutlich höher. Für den zweiten Durchlauf bietet sich der Speedrun-Modus an, der es erlaubt, Zwischensequenzen und Dialoge zu überspringen. In Online-Ranglisten kann man dann seine Zeit mit der von anderen Spielern vergleichen.

Und dennoch: „Axiom Verge“ lässt das Herz von Spielern alter Schule höherschlagen. Pixel für Pixel wird eine bedrückende Sci-Fi-Welt erschaffen. Man kann der Spielwelt zwar eine sterile Gestaltung ankreiden, andererseits es aber auch als Stilmittel verstehen, um die kalte, bedrückende Atmosphäre zu erschaffen. Auch wenn „Axiom Verge“ auf den ersten Blick so scheint, als hätte es schon vor über 20 Jahren auf dem Super Nintendo erscheinen können, steckt hinter der Pixel-Fassade moderne Technik. Das zeigt sich gerne bei den Bosskämpfen, deren Angriffe einem bunten Effekt-Gewitter gleichen. Begleitet wird „Axiom Verge“ von einem feinsten 8-Bit-Soundtrack, den man so auch über „Super Metroid“ hätte legen können.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Man merkt auf der Stelle, wer das große Vorbild von „Axiom Verge“ ist. Der Titel erfindet das Rad nicht neu, sondern ist als Hommage an eines der prägendsten Spiele einer ganzen Videospiel-Ära zu verstehen. Möglicherweise fehlt es „Axiom Verge“ dadurch an Originalität, dafür gelingt es ihm, alle Aspekte eines Metroidvania-Spiels nahezu perfekt zu bedienen. Grund genug zuzuschlagen und sich selbst davon zu überzeugen, dass die alte Schule auch heute noch aufgeht.

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