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Runbow (eShop)

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Runbow (eShop)

Im eShop der Wii U tummeln sich mittlerweile bereits viele Jump'n'Runs. Mit „Runbow“ schickt nun auch 13AM Games ein 2D Side-Scrolling-Party-Jump'n'Run in den Ring. Kann das Spiel überzeugen oder versinkt das Farbspektakel im Sumpf der drittklassigen Spiele? Die Antwort auf diese Frage lest ihr im folgenden Test.

Innovative Farbwechsel-Mechanik

Sobald man das Menü von „Runbow“ zum ersten Mal sieht, ist man erst einmal überrascht. Ganze sechs verschiedene Modi erwarten den Spieler, von denen sich auch alle im Multiplayer Modus spielen lassen. In allen sechs Modi ist die Farbwechsel-Mechanik ein zentraler Aspekt. Während des Spielens wechselt der Hintergrund nämlich immer wieder seine Farbe. Das hat natürlich Auswirkungen auf das Spiel, denn steht man beispielweise auf einer grünen Plattform, ist man solange sicher dort, bis der Hintergrund ebenfalls grün wird, dann verschwindet die Plattform und man fallt hinunter. Genauso können aber auch blaue Stacheln, die eben noch gefährlich waren, durch einen blauen Hintergrund bis zu einem erneuten Farbwechsel ungefährlich werden.

Solospieler können sich bei „Runbow“ zunächst einmal im Abenteuer-Modus austoben. Wie bei einem Jump'n'Run üblich, spielt die Story auch hier eher eine untergeordnete Rolle. Mit der männlichen Hauptfigur Hue oder der weiblichen Protagonistin Val springt und schlägt sich der Spieler durch abwechslungsreiche Levels, um schlussendlich der fiesen Satura eins auf die Mütze zu geben, die es sich zum Ziel gemacht hat, die Welt ins Chaos zu stürzen. Der Abenteuer-Modus fällt mit über 100 Herausforderungen in vier verschiedenen Themengebieten mit jeweils eigener Hintergrundmusik sehr umfangreich aus. Die Levels sind zwar an sich recht kurz, das heißt aber nicht, dass es so einfach ist, auch alle zu schaffen, denn der Schwierigkeitsgrad steigt schnell an. Selbst geübte Spieler werden des Öfteren nach einem Bildschirmtod einen Totenkopf fiese Sprüche klopfen sehen, wie beispielsweise „Spiel Oregon Trail“ oder „Geh einfach langsam weg“. Das treibt einen zwar zuweilen zur Weißglut, ist gleichzeitig aber auch ungemein motivierend und verleitet manchmal sogar zum Schmunzeln.

Wer hat Angst vor dem Bowhemoth?

Wer allerdings schon im Abenteuermodus am Verzweifeln ist, der sollte sich für den „Bowhemoth“-Modus erst recht warm anziehen, denn hier sind die Levels so bockschwer, dass selbst Fans der „Mega Man“- oder „Donkey Kong Country“-Spiele damit ihre Probleme haben dürften. Der Clou: Zu Beginn wird man von einem riesigen Monster, dem namensgebenden Bowhemoth, verschluckt und arbeitet sich vom Magen aus dann langsam Richtung Ausgang vor, an der Umgebung lässt sich dabei genau erkennen, wo genau im Inneren der Bestie man sich gerade befindet. Nach und nach springt der Spieler über Abgründe, weicht riesigen Stachelkugeln aus oder bahnt sich einen Weg durch mit Laserstrahlen gespickte Abschnitte. Theoretisch lässt sich dieser Modus in unter zwanzig Minuten durchspielen, aber auch Spieler, die das Ganze in unter einer Stunde schaffen, dürfen sich selbst anerkennend auf die Schulter klopfen. Übrigens kann man in diesem Modus nicht speichern, ein „Ich mache heute die erste Hälfte und den Rest dann morgen“ ist also nicht drin. Trotz, oder vielleicht auch gerade wegen des hohen Schwierigkeitsgrades begeistert besonders der „Bowhemoth“-Modus und bietet auch für anspruchsvolle Core-Gamer ein tolles Spielerlebnis.

Multiplayer-Partys mit bis zu neun Leuten

Wer dagegen gerade ein paar Freunde zur Hand hat, darf sich neben dem Abenteuer und dem Bowhemoth-Modus, die ebenfalls kooperativ spielbar sind, auch an den Varianten „Rennen“, „Arena“, „König des Hügels“ oder „Farbmeister“ versuchen. Das Besondere: Alle Modi lassen sich mit bis zu neun Leuten spielen. Ja, ganz richtig, es dürfen tatsächlich neun Spieler gleichzeitig an einer Konsole zocken und zwar wahlweise lokal mit Freunden oder online, auch wenn bei letzterem nur drei Modi zur Verfügung stehen. Da das Spiel selbst nur zwei Knöpfe und ein Analogstick beziehungsweise Steuerkreuz benötigt, werden hierbei alle nur erdenklichen Steuerungsmöglichkeiten unterstützt. Egal ob Pro Controller, Classic Controller, Gamepad, Wii-Fernbedienung oder auch nur Nunchuk (das an eine Wii-Fernbedienung angeschlossen sein muss), ihr könnt so ziemlich alles benutzen. Dabei führt ihr mit einem Button Schlagbewegungen aus, mit dem anderen springt ihr.

Bei der Variante „Rennen“ muss man schnellstmöglich durch ein Level rasen, um am Ende dann als Schnellster eine Trophäe zu erreichen. Der Spieler, der nach einer vorher festgelegten Anzahl an Runden die meisten Trophäen gesammelt hat, gewinnt die Partie. Verschiedene Power-ups, die den Bildschirm drehen oder einen schneller laufen lassen, sorgen für die nötige Party-Stimmung. In „Arena“ kloppt man sich dagegen mit den anderen Spielern, um dann schließlich als Letzter im Ring zu stehen. Bei „König des Hügels“ könnt ihr dagegen so oft sterben wie ihr wollt, denn hier geht es einzig und allein darum, einen bestimmten Bereich für eine kurze Zeit besetzt zu halten.

Besonders kreativ zeigt sich auch „Farbmeister“, denn hier rasen die Spieler zwar genau wie in „Rennen“ durch einen Abschnitt um die Trophäe zu erreichen, der Spieler am Gamepad darf seinen Freunden allerdings Blitzschläge, Stachelkugeln und Ähnliches entgegenwerfen, um sie genau daran zu hindern. Damit das allerdings nicht zu unausgewogen wird, kann der Spieler am Gamepad nach dem Einsetzen eines Items eine kurze Zeit kein weiteres einsetzen. Anders als die ersten drei Varianten ist „Farbmeister“ allerdings nicht online verfügbar.

Online-Modus mit kleinen Schwächen

Vor allem mit Freunden machen die unterschiedlichen Modi extrem viel Spaß und je mehr Spieler vorhanden sind, umso abgedrehter und verrückter wird das Spiel. In seltenen Fällen kann es mit sehr vielen Spielern zwar auch zu kleinen Rucklern kommen, das sind allerdings seltene Ausnahmen und schaden dem Spielspaß nicht wirklich. Auch der Online-Modus läuft im Grunde bis auf gelegentliche Ruckler stabil. Was allerdings negativ auffällt, ist die Tatsache, dass es oft sehr lange dauert, bis die Mindestanzahl von fünf Spielern für eine Partie zusammengekommen sind.

Freischaltbares ohne Ende und viele Gaststars

Durch das Sammeln von Medaillen und das Erfüllen bestimmter Bedingungen à la „Sterbe durch einen Laser“ können neue Kostüme für die beiden Hauptcharaktere Hue und Val, Kunstwerke oder Musikstücke freigeschaltet werden. Um die Fans bei der Stange zu halten, haben sich die Entwickler von 13AM Games jedoch noch etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Der Titel lässt sich nämlich nicht nur mit den zwar verkleidbaren aber eben von der Gestaltung doch recht simplen Helden spielen, sondern auch Stars aus allerhand bekannten Indie-Titeln bekommen einen Gastauftritt spendiert. Ob Shovel Knight, Azure Striker oder Juan aus „Guacamelee”, viele tolle Charaktere haben sich zusammengefunden, um dieses Multiplayer-Fest zu feiern. Selbst der Abenteuer- und der „Bowhemoth“-Modus lassen sich mit den beliebten Helden durchspielen.

Technik

Auch auf technischer Ebene weiß „ Runbow“ vollkommen zu überzeugen. Die Darstellung im Stile alter 60er Jahre Filme ist zwar durchaus simpel, diese Einfachheit passt jedoch sehr gut zum Titel und wird hervorragend durch die immer wieder wechselnden Farben zur Geltung gebracht. Auch die verschiedenen Charaktermodelle sind sehr schick anzusehen. Die musikalische Untermalung ist zudem einfach fantastisch. Die Kompositionen von Dan Rodrigues bilden durch ihre Leichtigkeit und den ständigen Wechsel zwischen verschiedenen Genres perfekt den Stil von „Runbow“ ab, wodurch sie schnell zum Mitsummen einladen. Von Jazz bis hin zu Rock ist hier alles vertreten. Pausiert ihr etwa im „Bowhemoth“-Modus das Spiel, kann es schon einmal sein, dass die Musik von bedrohlichen Horror-Tönen zu unbekümmerter Fahrstuhlmusik wechselt.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Runbow” passt zu Nintendo wie die berühmte Faust aufs Auge, denn beide haben sich vor allem eines zum Ziel gesetzt: Spaß beim Spielen zu verbreiten. Genau das ist es auch, was „Runbow“ ausmacht. Es mag keine aufwendige Grafik wie die neuesten Blockbuster großer Entwicklungsstudios haben, das macht es aber durch spaßig abgedrehte Einzel- und Mehrspieleraction, eine große Menge an Zusatzinhalten und durch seinen ganz eigenen Charme locker wett.

Bisher gibt es zwei Kommentare

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  • Avatar von Balki
    Balki 24.09.2015, 18:04
    Hatte bisher nie Probleme Spieler zu finden. Ein Problem ist oft die Ungeduld anderer Spieler. Betreten einen Raum, warten 10 Sekunden, verlassen den Raum, 3 Sekunden später erscheint ein neuer Spieler, verlässt den Raum usw. Oft würde man in kurzer Zeit 5-8 Spieler finden, würden die einfach mal im Raum bleiben...

    Schön wäre es wenn man die Raumnummer per Miiverse oder Nachricht an Freunde senden könnte. Da hier nicht Nintendos Server sondern eigene genutzt werden, wird die Freundesliste nämlich nicht unterstützt. Schön ist aber, dass man ein privaten Raum erstellen und diesen später (wenn man seine Leute zusammen hat) auf öffentlich umstellen kann.
  • Avatar von DIE PAFFIS
    DIE PAFFIS 24.09.2015, 16:12
    Also ich war Ultra enttäuscht vom Online Modus. 10min zu warten ist schon echt happig!