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Citizens of Earth (eShop)

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Citizens of Earth (eShop)

Wer wollte nicht schon einmal Vizepräsident sein. Vizepräsident von was, fragt ihr? Na, Vizepräsident der Welt natürlich! „Citizens of Earth“ versetzt euch in genau diese Rolle. Ob ein Spiel mit einer derart allumfassenden, überlebenswichtigen, politischen Persönlichkeit Spaß machen kann verrät unser Review der Wii U-Fassung! Parallel dazu haben wir das Spiel auch auf dem 3DS getestet, dort war jedoch Jens der Autor. Da einem mehrere Meinungen vor einem Kauf in der Regel besser helfen, empfiehlt es sich, diesmal beide Reviews zu lesen.

Vize

Gerade die Wahl zum Vizepräsidenten der Welt gewonnen, ist unser Held natürlich erst einmal sehr stolz auf sich. So stolz wie der Rest der Familie, so dass der kleine Bruder, Angestellter bei FedUPS, gleich mal ein Geschenk vorbei bringen. Natürlich muss Mami den hohen Politiker wecken, da er sonst den Geschwisterbesuch glatt verschlafen hätte. Das Geschenk ist ein Tablet, doch was macht man überhaupt damit? Muss man als Vizepräsident der Welt Ahnung von so was haben? Egal, raus in die Welt, mit Mutti und Bruder im Schlepptau, und ein wenig mit den Fans draußen vor der Tür reden. Denn die Schilder, die sie mit sich rumtragen, sind doch toll, oder? Das eigene Gesicht durchgestrichen mit einem „Nein!“ drunter kann ja nur Gutes bedeuten! Und dann ist da natürlich noch unser Wahlgegner, der nicht so gut mit der Niederlage leben kann.

Gefolge

So zieht unser frischgebackener Hochrangpolitiker in bester JRPG-Manier in die Welt hinaus. Natürlich nicht, ohne vorher ein paar Stinkesocken vom Boden des eigenen Zimmers mitgenommen zu haben. Machen sich halt gut als Biowaffen. Und auch Mami und der Bruder kommen gerne mit. Nicht so gern die Reporterin vor der eigenen Haustür, der Verschwörungstheoretiker oder der Bäcker. Diese wollen oft eine Gegenleistung, was meist in den typischen Nebenquest-Arten resultiert. Also ein paar Gegner töten oder Items suchen. Leider ist das Ziel manchmal sehr vage formuliert. Wo genau man zum Beispiel für die Reporterin Fotos machen muss, haben wir nur per Zufall rausgefunden.

Meckern und Motzen

Als Vizepräsident der Welt macht man sich natürlich nicht selbst die Hände schmutzig. Die rekrutierten Bürger werden stattdessen in den Kampf geschickt, um sich den überall herumlaufenden Gegnern wie Demonstranten in klassisch rundenbasierter JRPG-Manier zu stellen. Das Kampfsystem passt dabei perfekt zum Humor des Spiels. Mutti kann die Gegner durch Meckern derart einschüchtern, dass die Abwehr sinkt und der nächste Treffer mehr Schaden anrichtet. Will man besonders starke Aktionen starten, verbraucht man einen oder mehrere der Aktionspunkte. Durch Standardaktionen füllen sich diese jedoch schnell wieder auf. Im Kampf können zwar nur drei der insgesamt 40 Personen agieren, es macht jedoch riesig Spaß, unterschiedliche Kombinationen auszuprobieren. Ob Attacken, Verteidigungen oder diverse Buffs, alles ist an die jeweilige Persönlichkeit angepasst. So kann Mutti mit einer Umarmung die Lebensenergie heilen, der Computer-Nerd dagegen seinem Gegner Quellcode an die Birne schmeißen. Sehr gut ist die Darstellung der Buffs und Debuffs gelungen. Ein Symbol signalisiert, welche Zustandsänderung grade aktiv ist, wobei langsam die Farbfüllung sinkt, wenn der Effekt sich dem Ende neigt. Ein Sieg bringt die obligatorischen Erfahrungspunkte, die bei Levelanstieg in besseren Charakterwerten und auch neuen Spezialaktionen resultieren.

Erkundung

So nett die unterschiedlichen Gebiete des Spiels auch sein mögen, die Orientierung fällt nicht immer leicht. Die Karte ist nur bedingt nützlich, da manch ein Weg zum Ziel über sehr abstruse Umwege führt und so unnötig die Nerven strapaziert. Hinzu kommt, dass je nach Gebiet die Gegner fast schon im Sekundentakt zuschlagen. Was dagegen die Erkundung wiederum deutlich aufwertet, sind mal wieder die Bürger. Nicht nur im Kampf ist jeder von ihnen einzigartig, auch unterwegs können ihre speziellen Fertigkeiten äußerst nützlich sein. So einen riesigen Felsbrocken kann halt nur der Bodybuilder aus dem Weg räumen!

Comic

Rein von der technischen Seite kann man nicht viel meckern, ist doch alles wirklich ordentlich gezeichnet. Doch irgendwie hat man bei den Comic-Charakteren das Gefühl, alles schon einmal gesehen zu haben. Bei den Gegnern verhält es sich ähnlich. Wirklich in Erinnerung bleiben werden einem nur die wenigstens Figuren des Spiels. Bei der Umgebung hätten hier und dort ein paar Details mehr gut getan. Natürlich wirkt dies so ein wenig mehr wie die 16-bit Vorbilder, im krassen Gegensatz dazu stehen halt die hochauflösenden Grafiken. Der Sound dagegen überzeugt vor allem durch die grandiose, englische Sprachausgabe, die sich zu den deutschen Untertiteln gesellt.

Ein Hinweis noch für alle, die gerne auf dem GamePad-Bildschirm spielen: Das Spielen an sich funktioniert einwandfrei, jedoch sind die Markierungen auf der Übersichtskarte etwas zu klein geraten, so dass man diese teilweise nicht unterscheiden kann.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Citizens of Earth“ kann leider nicht vollends überzeugen. Es hat viele tolle Ideen, die es für die meisten Spieler sicherlich unterhaltsam machen wird. Doch manch ein kleiner Dämpfer wie die Nebenquests oder die Orientierungsprobleme werden dafür sorgen, das man sich selbst zum weiterspielen überreden muss. Kurz gesagt: es gibt einige bessere RPGs dort draußen, wenn auch das Setting „Citizens of Earth“ recht einzigartig macht und der Humor sowohl im Kampf als auch bei der Story häufig für Lacher sorgt.

Bisher gibt es sieben Kommentare

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  • Avatar von Ryumaou
    Ryumaou 05.02.2015, 12:57
    Besser noch: Bei Pier Solar kann man im Spiel selbst die Sprache umstellen.
    Bei Citizens of Earth wird wie leider so oft einfach die System-Sprache der Konsole verwendet.
    Umswitchen dauert dann also bis zu 5min.
  • Avatar von Anonym_220427
    Anonym_220427 05.02.2015, 11:00
    Zitat Zitat von henni4u Beitrag anzeigen

    @fearly: Pier Solar ist doch auch auf deutsch.
    What??! (Wo zum kukuck ist das Smiley mit den grossen Augen, wenn man es braucht^^)

    Danke für Info
  • Avatar von henni4u
    henni4u 05.02.2015, 09:50
    Ich hab es für den 3DS und finde es bislang richtig gut. Abstürze hatte ich noch keine, da es die dort auch geben soll.

    @fearly: Pier Solar ist doch auch auf deutsch.
  • Avatar von JayDay
    JayDay 05.02.2015, 09:19
    Es gibt deutsche Texte. Nur Sprachausgabe ist in englisch.
  • Avatar von Anonym_220427
    Anonym_220427 05.02.2015, 09:15
    Frage.. ist es nur auf Englisch? Oder gibt es wenigstens Deutsche Texte?

    Hat mich schon an Pier Solar genervt..
  • Avatar von JayDay
    JayDay 05.02.2015, 08:52
    Dem kann ich nur zustimmen!
    Mir gefällt das Spiel an sich sehr gut.
    Erinnert mich sehr an das megageniale South Park - Stab der Wahrheit.
    Aber diese ständigen Abstürze nerven und sind echt eine unverschähmtheit.
    Es gibt auch leider so wenig in dem Genre.
    Aber X ist zum Glück unterwegs ;D
  • Avatar von Ryumaou
    Ryumaou 05.02.2015, 08:14
    Zugegeben: Mich hat der Grafikstil und das hässliche Figurendesign ziemlich abgeschreckt. Ich muss aber zugeben, dass diese letztendlich sehr gut zu dem genialen Humor des Spiels passen und damit die größte Stärke des Spiels unterstreichen.

    Was mich hingegen ziemlich stört, sind 3 Punkte:
    (Schonmal vorweg: CoE liegt bei mir auf dem internen Speicher der Konsole)

    1)
    Das Spiel zeigt bei nahezu JEDEM* Bildschirmwechsel einen auf Dauer etwas nervenden, vor sich hinstotternden Ladebildschirm an.
    (*: Ja, auch wenn man in einem Mini-Häuschen, das gerade mal zwei Bildschirmgrößen füllt von der unteren auf die obere Etage wechselt)

    2)
    Es ist möglich, an manchen Stellen im Spiel (hinter Schatzkisten oder NPCs) mit der Spielfigur komplett stecken zu bleiben.
    Da man im laufenden Spiel keinen Spielstand laden kann, bedeutet dies: abspeichern (jederzeit möglich), ins WiiU Menü und Spiel neustarten.
    Die Häufigkeit ist jetzt nicht soooo hoch, aber ich denke, dass vielleicht jeder zweite Spieler im Spielverlauf mal in eine solche Falle tappt.

    3)
    Die größte Schwäche des (derzeitigen) Spiels:
    Es kann an allen Ecken und Enden abstürzen.
    (Häufigkeitsangaben basieren auf meinen ersten 15 Stunden Spielzeit)
    Egal, ob man nun einfach durch die Charakterstatistiken blättert (Häufigkeit: 2 mal), sich im Shop-Menü der Bäuerin einen Gegenstand zusammenmixen lässt (1 mal), einfach das Gebiet wechselt (2 mal) oder einen reproduzierbaren Freeze findet:
    Wer auf den "Hilfe"-Button des Talentes der Yoga- Lehrerin klickt, kann z.B. schonmal aufstehen und sich auf den Weg zur Konsole machen, um diese mit einem 5-sekündigen Drücken der Power Taste einen Hard Reset ausführen zu lassen.
    Am Ende einer Nebenquest gab es ebenfalls einen reproduzierbaren Bug, der die Konsole immer dann Einfrieren ließ, wenn man die Belohnung der Aufgabe erhielt. Erst als ich die Sprache der Konsole umstellte, um das Spiel auf englisch weiterzuspielen, war es möglich, die Mission abzuschließen - oder war es doch nur pures Glück beim 5. Versuch?

    Insofern:
    Das Spiel an sich ist genial, wenn einem der Humor zusagt und man nicht vor JRPGs alter Schule zurückschreckt (das Spiel ist eine Hommage an Earthbound und es gibt an allen Ecken und Enden Referenzen).
    Der Zustand des Spiels ist aber leider weniger schön.
    Immerhin verfügt das Game über eine ordentliche Auto-Save- Funktion, so dass man auch im Falle eines Freezes nicht weit zurückfällt.