Update vom 23. Januar 2015:
Nach „Super Mario Galaxy“ in der letzten Woche, hat Nintendo diese Woche bereits nachgelegt und „Donkey Kong Country Returns“ als Download-Titel im Nintendo eShop veröffentlicht. Die Download-Version ist identisch mit der Wii-Version von 2010, die im Handel erhältlich war und kann direkt aus dem Wii U-Menü gestartet werden, ohne in den Wii-Modus wechseln zu müssen. Das Spiel ist nicht mit dem Wii U GamePad, sondern wie das Original lediglich mit der Wii-Fernbedienung und Nunchuk spielbar. Die Auflösung wurde weder hoch skaliert, noch die Texturen überarbeitet. Wer seinen „Donkey Kong Country Returns“-Spielstand von seiner Wii auf die Wii U kopiert hat, kann diesen benutzen, obwohl er im Wii-Modus hinterlegt ist. Das folgende Review ist unverändert und entspricht unserem Test, den wir zur Veröffentlichung von „Donkey Kong Country Returns“ im Jahr 2010 veröffentlicht haben.
Ursprünglicher Testbericht zur Veröffentlichung 2010:
Auf der Insel des liebgewonnenen Primaten Donkey Kong geht es grob zur Sache. Einige fiese Gestalten in Maskenform mit engelsgleichem, schelmischem Grinsen haben den Vulkan zur Eruption getrieben, die tierischen Bewohner hypnotisiert und des Kongs Bananen stibitzt. Wutentbrannt schnappt sich der Affe seinen Zögling Diddy Kong und macht sich auf die Suche nach den Widersachern. Doch diese werden schon bald nichts mehr zu lachen haben, denn mit erhobener Brust und mindestens genauso erhobener Faust knöpft sich Donkey Kong einen Feind nach dem anderen vor.
Während die vorherigen Ausflüge vom Affen eher auf kleinen Gameplay-Kniffen basierten, wie beispielsweise dem Bongo-Controller in „Donkey Kong: Jungle Beat“ auf dem GameCube, kehrt „Donkey Kong Country Returns“ wieder zu seinen ursprünglichen Wurzeln auf dem Super Nintendo zurück. In drei Teilen hüpfte man damals von Plattform zu Plattform, sammelte Bananen ein und schlug Purzelbäume im Dschungel, Schnee und auf Berggipfeln.
Kong kehrt zurück!
In „Returns“ geht es nun ähnlich rabiat zur Sache, wie schon in den drei direkten Vorgängern. Die Retro Studios haben sich stark an dem Originalrezept der Vorlagen orientiert und bauen darauf ihr eigenes Grundgerüst des Spiels auf. So sind die ersten Level im Dschungel noch recht gewöhnlich, wenn Donkey und Diddy durch das Dickicht springen und bunten Papageien auf den Schädel springen. Doch schon bald zeigen sich die ersten feinen Unterscheide, die nicht nur grafischer Natur sind.Anhänger der ersten Stunde sollten nun natürlich keine Abkehr vom alten Spielprinzip erwarten oder gar befürchten. Anders als bei der „Metroid Prime“-Reihe des selben Entwicklerstudios ging man eher den Weg von „New Super Mario Bros. Wii“. Die bekannten Spielmechaniken wurden übernommen, erweitert und technisch aufgemöbelt. Es gibt dementsprechend immer noch die tropischen, detailverliebten Welten, die explosiven Fässer und tierische Beihilfe in Form des Nashorns Rambi, die den Spielspaß in die Höhe schnellen lassen.
Affenduo
Der Auswahlbildschirm der Level erinnert ebenfalls stark an „New Super Mario Bros.“, im Gegensatz zum Klempnerabenteuer kann man in „Donkey Kong“ hingegen die Inselkarte nach Belieben drehen und so genauer begutachten. Ebenfalls inspiriert und verbessert wurde der Mehrspielermodus aus „Mario“ übernommen. In den SNES-Episoden des Primaten konnte man lediglich abwechselnd die Welten mit einem Freund durchspielen, im aktuellen Wii-Ableger wird nun der Traum so manch eines Fans erfüllt.Ab sofort rennt man mit einem Mitspieler simultan durch die tropischen Level und kämpft so gegen den ansteigenden Schwierigkeitsgrad. Sollte eine Stelle für den Kameraden dann etwas zu fordernd sein, kann man den zweiten Helden ganz einfach Huckepack nehmen und als erfahrener Spieler die Hürde ohne Klotz am Bein überwinden. Sollte die Stelle dennoch unüberwindbar scheinen, lässt sich wieder einmal der Super-Assistent aktivieren, der die Passage vollautomatisch vorführt.
Auch wenn die Level in „Donkey Kong Country Returns“ nur so vor Kreativität sprühen, mit einer misslungenen Steuerung wären sie nur halb so lustig. Deshalb hat der Entwickler direkt zwei mögliche Varianten zur Kontrolle eingebaut, die zwar nicht alle Wünsche erfüllt, aber zumindest gute Möglichkeiten bietet. Zum einen lassen sich die Kongs mit horizontal gehaltener Wii-Fernbedienung spielen, zum anderen lässt sich auch die Wiimote-/Nunchuk-Steuerung anwenden.
Zum Rollen oder Einsetzen der Fäuste muss der Fan auf der Wii schließlich die Muskeln spielen lassen und die Fernbedienung kurz rütteln. Zusätzlich kann sich Donkey auch leicht auf den Boden legen und Pusteblumen sowie weiteres Gestrüpp anhauchen, um zum Beispiel ein erfrischendes Herz einzusammeln. Derartige Aktionen werden ebenso durch Schütteln ausgeführt, was zunächst etwas ungewohnt wirkt. Eine weitere Steuerungsalternative mit Classic Controller und gänzliche ohne sportlichen Aktivitäten wäre sicherlich drin gewesen, schmerzlich wird sie allerdings niemand vermissen müssen, denn auch die vorhandenen Methoden funktionieren problemlos.
Schwierigkeitsgrad und Herausforderungen
Bevor man dem Boss der Tiki-Bande gegenübersteht, bestreitet man zusammen mit dem Affenteam acht Welten, die zumeist aus acht Level bestehen. Wer sich wirklich ins Zeug legt, wird die Prüfungen innerhalb weniger Tage bestehen. Doch gerade Neulinge werden sich an zahlreichen Stellen die Zähne ausbeißen, denn der Schwierigkeitsgrad hat es wirklich in sich. Selbst geübte Spieler werden lange an den zusätzlichen Herausforderungen zu nagen haben, die „Returns“ abseits der eigentlichen Geschichte zu bieten hat.Wieder einmal sind in jeder Stufe die Buchstaben K, O, N und G versteckt, die man für Boni einsammeln muss. Zudem gibt es einige Puzzleteile, die ebenfalls Extras freischalten und die kniffligen Zeit-Challenges. Hierbei spielt man jedes Level erneut, dieses Mal versucht man jedoch die vorgegeben Zeit zu knacken. Garantiert wird niemand die Bestzeit beim ersten Versuch knacken und gerade die späteren Level strotzen nur so vor kniffligen Stellen, die jene Versuche oftmals zum Scheitern verurteilen. Somit bietet „Donkey Kong Country Returns“ genügend Inhalt für den ohnehin schon niedrigen Preis.
Würde man es sich einfach machen wollen, könnte man die Grafik des Spiels als „grandios“ bezeichnen und hätte damit auch schon die perfekte Beschreibung erwischt. Die abwechslungsreichen und fantasievollen Welten, die Farbenpracht, die lebendigen Hintergrunde, die flüssigen Bewegungen und die famosen Charaktermodelle sorgen für eine hervorragende Grafik. Zwar vermisst man etwas das Kuschelfell aus „Jungle Beat“ doch auch so wird ein gelungenes Bild geliefert. Besitzer eines 4:3-Fernsehers werden übrigens Balken zu sehen bekommen, hier wurde das Breitbildverhältnis deutlich favorisiert. Die Musik steht dem in nichts nach und so sind die Melodien stets zur Situation passend und fantastisch umgesetzt. Die ein oder anderen Schmankerl der Vorgänger haben es des Weiteren auch ins Spiel geschafft und verwöhnen die Ohren mit neuen Arrangements.
Bisher gibt es 23 Kommentare
Wenn das Spiel nicht portiert wird, dann wurde das Wii System auf die WiiU portiert. Aber wir müssen jetzt nicht ernsthaft über Begriffe diskutieren?
Find die Steuerung jetzt auch nicht so schlimm. Bisschen Schütteln ist schon drin, vorallem wenn man mit Nunchuck spielt ist das Schütteln sowieso nicht so unintuitiv als wenn man mit FB quer spielt. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es nervig wird, wenn man DKCR ne längere Zeit spielt.
Ich habe ebenfalls die 3DS Version, aus genannten Gründen. Die Extralevel sind wirklich klasse und die hat man bei der Wii Version logischer Weise nicht. Allerdings lohnt es sich trotzdem hierfür nen 10er auszugeben, weil man das Game auf dem TV zocken kann, eine etwas bessere Auflösung geboten bekommt und eben schön flüssig in 60 FPS. Wobei die Auflösung erstaunlicher Weise fast identisch ist, mit der vom 3DS, fühlt sich zumindest so an. Also meine Meinung: kaufen! Und direkt danach Tropical Freeze!
Bei Prime funktioniert die Steuerung nahezu perfekt (und wesentlich angenehmer, besser, schneller, präziser als mit Stick). Und man kann nun nicht verlangen, dass sie die Steuerung der alten Spiele komplett überarbeiten. Je nach Spiel würde das aufgrund der Bewegungssteuerung unverhältnismäßig viel Aufwand bedeuten. Einige Konzepte und Gameplay Elemente sind einfach zu sehr darauf ausgelegt (selbst das Sternenteile sammeln und Yoshis Zunge in Galaxy).