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Disney Infinity

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Disney Infinity

Die Skylanders haben mit Erfolg eines gezeigt: Spielzeug und Videospiele lassen sich sinnvoll kombinieren. Nun versucht Disney sich an diesem Prinzip, erschafft dabei jedoch kein neues Universum. In „Disney Infinity“ können Jack Sparrow, Sulley und Mr. Incredible ihre eigenen Abenteuer oder in aus vielen Disneywelten zusammengewürfelten Leveln selbst erdachte Spiele bestreiten. Ob hier eine ideenreiche Mischung oder ein durcheinander geratenes Mischmasch wartet, erfahrt ihr in unserem Review!

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Am Anfang war die Idee


Dunkelheit. Nichts zu sehen; eine Leere liegt vor uns. Doch da! Ein kleiner Funke erscheint: eine Idee. Diese Idee wird heller und heller. Sie lässt Welten entstehen, erweckt Charaktere zum Leben und bringt spannende Abenteuer hervor. So startet die wirklich wunderschöne Einführung ins Spiel, die einem das Disney-Gefühl von früher vermittelt. Danach geht die Story so weiter, wie der Spieler es gern hätte. Denn im Starter-Set des Spiels sind drei Playsets genannte Abenteuer enthalten: „Fluch der Karibik“, „Die Unglaublichen“ und „Die Monster-Uni“. Bei den Piraten muss man Davy Jones und seinen Kraken auf den Meeresgrund bringen, die Unglaublichen werden mal wieder von Syndrom herausgefordert und die Monster wollen die konkurrierende Universität ausstechen. Die kreativen Köpfe können mit der Toy Boy auch direkt selbst ans Werk gehen.

Mehr als nur 'ne DVD


Doch schauen wir uns erst einmal an, was genau es denn mit dem „Starter-Set“ auf sich hat. In diesem findet man nämlich nicht nur das Spiel, sondern auch drei Figuren. Jack Sparrow vertritt den „Fluch der Karibik“, Mr. Incredible ist stellvertretend für den Rest der Familie, besser bekannt als „Die Unglaublichen“, dabei und Sulley ist der engagierteste Student der „Monster Uni“. Ins Spiel kommen diese über das Portal, welches per USB mit der Wii U verbunden wird. Ein weiterer Stellplatz dient dem Playset, wobei hier nur ein transparenter Würfel alle drei Playsets repräsentiert. Eine weitere, zufällige Münze gehört entweder unter einen Charakter oder das Playset. Dies kann ein neues Design für die Toy Box, ein Fahrzeug oder auch Boni für die Charaktere enthalten. Weitere Playsets, aktuell „Cars“ und „Lone Ranger“, kann man ebenso zusätzlich erwerben, wie weitere Charaktere und zusätzliche Bonusmünzen.

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Piraten, Superhelden und Monster


Jack Sparrow muss es erneut mit Davy Jones und seinem Kraken aufnehmen. Seine Aufgaben bestehen dabei hauptsächlich aus dem Erkunden verschiedener Inseln und Schlachten zur See. Zu Fuß ist unser Held dabei in verschiedenen Städten und auf verschiedenen Inseln unterwegs, um diverse Aufgaben zu erledigen. Hier geht es meist darum, den richtigen Weg zu finden. Ein paar kleinere Rätsel sind ebenfalls dabei. Richtig Pirat sein darf man dann auf dem Schiff. Haushohe Wellen wollen bezwungen werden und feindliche Schiffe zögern nicht Jack unter Kanonenbeschuss zu nehmen.

Mr. Incredible ist da mehr auf seine Superkräfte angewiesen. Syndrom bedroht mit seinen Omnidroiden und weiteren Superschurken im Schlepptau die Stadt. Damit ist der Fokus auf Action schon deutlich, denn hier dürfen viele Bösewichte vermöbelt werden. Darüber hinaus muss man auch oft Wege über die Dächer der Stadt finden, wobei nicht alle Gebäude erklimmbar sind, sodass ein waches Auge für die Suche nach dem richtigen Umweg wirklich nötig ist.

Bei den Monstern geht es noch am friedfertigsten zu. Während man zuerst die eigene Uni von den „Dekorationen“ der Konkurrenz befreit, macht man sich später auf zur Rache. Hier darf man dann Bäume mit Klopapier schmücken und die Konkurrenz erschrecken – vorherige Schleicheinlagen inklusive.

Abenteuer nach meinem Geschmack


Allen Abenteuern gemein ist, dass man vieles ändern und erweitern darf. Auf der einen Seite gibt es die optischen Änderungen. Man kann Gebäude nach persönlichem Geschmack anmalen, die Gegenden mit passenden Objekten befüllen und sogar die Bewohner komplett umgestalten, was besonders bei den Monstern wirklich unterhaltsame Kombinationen zulässt. Auf der anderen Seite gibt es aber auch spielerisch wertvolle Änderungen. Während Jacks Schiff mit Updates für Kanonen, Ruder und Segel aufwartet, kann man bei den Unglaublichen auf immer bessere Fahr- und auch Fluggeräte zurückgreifen.

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Wie lang ist unendlich?


Wer sich bei den Playsets nur auf die Story konzentriert, wird bei jedem von ihnen nach ungefähr drei bis vier Stunden das Ende erreicht haben. Wer alles sammeln will, braucht ein wenig länger. Den Grund dafür beschreibt ein Kommentar des – separat erhältlichen! – Lightning McQueen: „Das war fast schon ein wenig zu einfach!“. Das Spiel bietet nämlich kaum Herausforderung. Es wird zwar viel Abwechslung geboten und die Playsets unterscheiden sich auch spielerisch, aber man wird nie an einem Punkt hängen. Zum einen zeigt ein dicker grüner Pfeil immer punktgenau, wo man hin muss und zum anderen sind Gegner kein großes Hindernis. Sollte doch mal die Lebensenergie am Ende ankommen, steht man ein paar Sekunden später ohne irgendwelche Nachteile wieder an Ort und Stelle. Aber zum Glück sagt Lightning ja „fast“: Es gibt diverse Herausforderungen, erkennbar an bunten Kreisen auf dem Boden. Diese reichen von Wettrennen über Sammeln bis hin zu Gegner vermöbeln und sind spätestens auf dem höchsten der drei Schwierigkeitsgrade dann doch oft knackig.

Ab auf den Spielplatz!


In der Toy Box sind dann die kreativen Köpfe gefragt. Hier kann man in einem großen Bereich seine eigene Welt erschaffen und dabei Gegenstände aus den verschiedenen Disneywelten kunterbunt mischen. Direkt zu Beginn stehen schon einige Objekte zur Verfügung, wer die Auswahl noch steigern will, muss in den Playsets verschiedenfarbige Kapseln sammeln oder das Glücksrad drehen. Ein Dreh ist aber nicht gratis: Man bekommt diese für den Levelaufstieg eines Charakters und bestandene Herausforderungen. Hat man sich auf diesen Wegen gut eingedeckt, kann man nach eigenem Gutdenken Welten und auch Spiele erschaffen. Ob nun 2D-Jump’n Runs oder Rennspiele: Alles ist möglich. Um die Tutorials und eine gewisse Einarbeitungszeit kommt man zwar nicht drumrum, prinzipiell kann man aber sagen, dass die Nutzung von Triggern, Kameraperspektiven und Co. benutzerfreundlich umgesetzt wurde. Wem dies dennoch zu lange dauert, der kann sich fertige Werke von anderen Spielern herunterladen oder ein paar der vorgefertigten Welten bestaunen.

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Brauch ich denn mehr?


Die Antwort auf diese Frage lautet leider höchstwahrscheinlich ja. Denn schon, wenn man die Playsets zusammen an einer Konsole bestreiten will, geht dies nicht ohne zusätzliche Ausgaben. Während in der Toy Box die Charaktere verschiedener Universen gemeinsam unterwegs sein können, dürfen nur vertraute Kollegen im Playset kooperieren. Bei drei Playsets sollten also direkt drei weitere Figuren auf dem Einkaufszettel stehen. Darüber hinaus bieten die Spielwelten auch noch kleine und große Tresore, die weitere Charaktere benötigen. Die großen Exemplare verlangen sogar alle Figuren der passenden Spielwelt – macht im Falle der Unglaublichen also gleich vier! Spielentscheidend sind die enthaltenen Goodies zwar nicht, aber dennoch sehr nett. So sind in den kleinen Tresoren meist einzelne Charaktere oder kleine Objekte für die Toy Box, in den großen dagegen meist viele Charaktere und sogar ein komplett vorgefertigtes Level.

Spielzeug vor und auf dem Bildschirm


Optisch hat man sich sehr schön an die Spielzeugvorlagen gehalten. Die Gestaltung der Charaktere geht sogar so weit, dass sie dort, wo auch die Plastikfigur zusammengesetzt ist, wirklich die gleichen Rillen und Ritzen vorweisen. So hat man tatsächlich die meiste Zeit das Gefühl, wie früher als Kind in einer kleinen Spielzeugwelt zu agieren. Dabei wurde auch viel Wert auf die kleinen und feinen Details gelegt, die man schlichtweg als liebevoll bezeichnen muss. Neue Spielzeuge werden bei den Unglaublichen per Hubschrauber angeliefert, bei den Piraten schippert ein kleiner Kutter zum Landungssteg und wird vom Kran entladen und bei den Monstern kommt ein quaderförmiges Postmonster angeflogen, das einem das Paket einfach vor die Füße spuckt.

Auch das Design der Spielwelten kann sich sehen lassen. Jack schippert durch dunkle, neblige Schluchten, nur um etwas später auf einer tropischen Insel herumzuklettern. Die Monster Uni ist wirklich eine Schule mit allem drum und dran und mit den unterschiedlichsten Monstern nur so vollgepackt. Die Stadt der Unglaublichen fällt hier leider merklich ab, ist sie doch recht eintönig und abgesehen vom Superheldenhauptquartier ohne wiedererkennbare Sehenswürdigkeiten.

Die Ohren werden aber ohne Ausnahme von dem verwöhnt, was man von Disney gewohnt ist. Wenn die sehr gute deutsche Sprachausgabe auch noch lippensynchron wäre, wäre dieser Punkt perfekt geworden.

Ein paar andere technische Schnitzer ziehen den Eindruck leider nach unten. So gibt es viele kleine Bugs, die ein Laden des letzten Spielstands unumgänglich machen. Das Spiel erkennt oft erbrachte Leistungen nicht korrekt an. So darf zum Beispiel Jack eine bestimmte Insel erst betreten, wenn alle Schiffe rundherum besiegt sind. Schön, wenn schon der Siegesjubel erklungen ist und auch die dazugehörige Quest als beendet angesehen wird, aber auf dem Bildschirm immer noch die Meldung kommt „Du kannst diese Insel erst betreten, wenn alle Schiffe versenkt wurden.“. Fälle wie dieser ziehen sich durch alle Playsets, zusammen mit weiteren kleinen und großen Macken wie kurzzeitig französischer Sprachausgabe oder einem Halleffekt, der auch dann anhält, wenn man sich längst in keiner Höhle mehr befindet.

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Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Disney Infinity“ bietet vor allem eines: Abwechslung. Schon die drei Playsets spielen sich komplett verschieden und wenn man erst einmal die Toy Box für sich entdeckt hat, sollte man sich ein paar Tage frei nehmen. Auf der anderen Seite fühlt man sich dagegen recht stark genötigt mehr Geld zu investieren und auch die vielen Bugs sorgen oft für Ärger. Wer über diese Mängel hinweg sehen kann und auch ohne knackige Herausforderungen Freude an Videospielen hat, kommt definitiv auf seine Kosten.

Bisher gibt es sieben Kommentare

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  • Avatar von Taurin
    Taurin 16.09.2013, 16:56
    Was mich hier brennend interessiert, zu welcher Version soll ich denn greifen Wii U, Xbox 360 oder Playstation 3?
  • Avatar von Sepo
    Sepo 13.09.2013, 20:21
    Ich bin nicht wirklich ein Disney-Fan, und für die Toy Box bin ich auch nicht kreativ genug. Daher ist das Spiel eher nichts für mich...
  • Avatar von Daniel
    Daniel 13.09.2013, 09:46
    Zitat Zitat von henni4u Beitrag anzeigen
    Mal für blöde, also mich:

    ich kaufe als Figur dazu Barbossa, ist es mit ihm der gleiche Ablauf wie mit Jack?

    Nun kaufe ich das Pack mit zwei Lone Ranger Figuren. Hier habe ich dann eine neue Spielwelt?

    Wieviel Welten schlummern auf der Disk, wenn noch Phineas und Ferb oder aber Micky Maus hinzukommen? Oder muss man sich Erweiterungen evtl. Noch herunterladen, da diese nicht mehr auf die Spieledisk passen?
    Naja das sollte schon in Review rauszulesen sein "Play Sets" sind die Spielwelten, da gibt es aktuell noch Cars und Lone Ranger, die man zocken kann sobald man sie gekauft hat - nix mehr runterladen. Alles andere sind nur Charaktere, die zwar ne eigene kleine Challenge haben aber sonst nix (ja mit Barbossa spielt es sich auch sonst gleich wie mit Jack).

    Als weitere Welt ist noch "Toy Story in Space" für Oktober angekündigt.
  • Avatar von henni4u
    henni4u 12.09.2013, 22:46
    Mal für blöde, also mich:

    ich kaufe als Figur dazu Barbossa, ist es mit ihm der gleiche Ablauf wie mit Jack?

    Nun kaufe ich das Pack mit zwei Lone Ranger Figuren. Hier habe ich dann eine neue Spielwelt?

    Wieviel Welten schlummern auf der Disk, wenn noch Phineas und Ferb oder aber Micky Maus hinzukommen? Oder muss man sich Erweiterungen evtl. Noch herunterladen, da diese nicht mehr auf die Spieledisk passen?
  • Avatar von Chrizzi
    Chrizzi 12.09.2013, 22:28
    Ich bin RIESEN SKYLANDERS FAN! Jedoch gibt es ein paar Dinge die mich als Fan einfach TOTAL (!!!!!!!!!!!!!!!) stören und auch sagen muss das Infinity das DEUTLICH bessere Spiel ist! Obwohl ich Swap Force noch nie gespielt habe weiß ich jetzt schon das es Infinity NICHT toppen kann! Dafür gibt es einfache aber mehr als gute Gründe dafür:

    - Wenn man bei Skylanders ein Zusatzlevel kauft (siehe neue Figur POP THORNE) dann leg ich dafür 25 Euro auf den Tisch für 1 Figur, 1 Level der ca. 45 Minuten groß ist und 2 ABSOLUT UNNÖTIGE Items. Bei Infinity bekomme ich fürs selbe Geld 2 Figuren + 1 Spielwelt die 7-10 Stunden groß ist!

    PLUSPUNKT INFINITY!

    - Hat man ein Skylanders Spiel durch was macht man danach? Heldenherausforderungen? wozu? Das Spiel ist durch warum dann noch Figuren leveln bzw. warum Statuswerte erhöhen? und NEIN ich hätte als nicht fan nicht vor mir den Nachfolger zu kaufen! Wenn Chaos besiegt ist hatte man seine 14 Stunden spaß, viel Geld für Figuren ausgegeben und ist durch das ausgeben der Figuren quasi ja gezwungen sich den Nachfolger zu kaufen, da sonst zuviel Geld fast umsonst investiert wurde!

    Das ist bei Infinity DEUTLICH besser gelöst! Figuren leveln bringt was für den tollen Editor, längere Spielzeit und Online Spielbar! Der Editor hält einem lange bei Laune und hat so einfach das gefühl bei dem spiel: HEY ICH HAB MEIN GELD SINNVOLL INVESTIERT!

    PLUSPUNKT INFINITY!

    - Die nächste Kritik die ich als absoluter Skylanderfan nennen muss ist die Figurenpolitik! Warum gibt es jetzt einen neuen Terrafin? HALLO??? Ich will vielleicht alle Figuren kaufen und nicht immer mir alte Figuren neu erwerben müssen nur weil ich up to date sein (muss, wegen sonst fehlender heldenherausforderungen.............) Ich kann zwar alte Figuren auch benutzen, wirklich lobenswert aber wirklich glücklich is man nicht wenn man ein Serie 1 Trigger happy auf dem Portal hat, im spiel auch noch steht SERIE 1 und man weiß das es mittlerweile vielleicht schon Serie 9 gibt die natürlich auch neue Attacken beherrschen kann etc.
    Infinity ist der 1. ableger der Serie und hoffe hier sie machen das ganze nicht nach!

    UNENTSCHIEDEN BEIDE!

    - das figurendesign ist bei beiden gleich gut, wobei ich skylanders etwas bevorzuge da ich Monster und Fabelwesen einfach mehr mag! Zumal können skylander neue Attacken etc. erlernen was ein Vorteil gegenüber infinity ist.

    PLUSPUNKT SKYLANDERS



    Unterm Strich ist Infinity einfach das bessere Spiel zumal man dank den Playsets die man sich kaufen kann enorm viel spiel und extrakontent bekommt! Und DAS MUSS sich Skylanders einfach in Zukunft abschauen von der Konkurrenz! Wenn es WENIGSTENS Onlinemodi hätte, aber darauf wird man wohl auch in SWAP FORCE verzichten müssen...........
  • Avatar von lavars
    lavars 12.09.2013, 21:57
    Zitat Zitat von André Beitrag anzeigen
    Sehr schönes Review! Scheint ja doch recht solide zu sein, auch wenn die Bugs teilweise wohl den Spaß verderben. Weiß ja nicht wie lange man für die Leistungen so braucht, die dann letztlich nicht anerkannt werden.
    Was mich bei solchen Spielen ja immer am meisten interessiert, ist: Wenn man nun das Spiel komplett ausschöpfen möchte, wo liegt man dann preislich? Wie viele Figuren gibt es insgesamt und wie viel kosten die so?

    1 Figur 10€
    3er Set 30€
  • Avatar von WiinDSk8ter
    WiinDSk8ter 12.09.2013, 21:37
    Sehr schönes Review! Scheint ja doch recht solide zu sein, auch wenn die Bugs teilweise wohl den Spaß verderben. Weiß ja nicht wie lange man für die Leistungen so braucht, die dann letztlich nicht anerkannt werden.
    Was mich bei solchen Spielen ja immer am meisten interessiert, ist: Wenn man nun das Spiel komplett ausschöpfen möchte, wo liegt man dann preislich? Wie viele Figuren gibt es insgesamt und wie viel kosten die so?