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FIFA 13

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FIFA 13

Als Wii-Spieler musste man sich in den letzten Jahren immer wieder mal an den Kopf fassen, wenn man merkte, wie verhunzt manche Multi-Plattform-Spiele auf der Wii veröffentlicht wurden. Schwache Leistung hin oder her, mit ein wenig mehr Anstrengung wäre oft sicherlich mehr drin gewesen. Dem Ganzen setzte vor wenigen Wochen wohl die Wii-Fassung von „FIFA 13“ die Krone auf. Abseits des unterschiedlichen Covers und den einzelnen Kadern, konnte man keine Unterschiede zum Vorgänger „FIFA 12“ ausfindig machen. Umso mehr Erwartungen hatte man daher an die Wii U-Fassung, die ein Kopf auf Spielerlebnis mit den regulären Fassungen verspricht. Doch kann „FIFA 13“ auf der Wii U diesen Erwartungen gerecht werden?

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Jaja, 11 Freunde müsst ihr sein und das Runde muss in das Eckige


Was soll man noch zu der Fußball-Simulation schlechthin sagen? Auch in der Wii U-Version von „FIFA 13“ wählt man zu Beginn seiner Karriere die eigene Lieblingsmannschaft und macht in zahlreichen Spielen Jagd auf die Tabellenspitze und Meisterschaft. Abseits dessen zeigt man noch im nationalen und internationalen Pokal sein Können und misst sich mit der Crème de la Crème des Fußballs. Wem das nicht genügt, der kann sein Glück auch als Manager probieren. Dann müssen dicke Transfer an Land gezogen oder die Jugendarbeit ausgebaut werden, um seiner Mannschaft den Weg zur Meisterschaft zu eröffnen. Dank des dicken Packets mit über 500 lizenzierten Vereinen hat auch „FIFA 13“ wieder einen erheblichen Vorteil gegenüber Konkurrenten, wie der „Pro Evolution Soccer“-Reihe.

Als Trainer an der Seitenlinie


Die Wii U-Version von „FIFA 13“ bietet eine große Anzahl an Steuerungsmöglichkeiten. GamePad, Wii U Pro Controller, Classic Controller (Pro) und Wii-Mote und Nunchuk stehen zur Auswahl bereit. Erfahrungsgemäß eignen sich GamePad- und Pro Controller-Steuerung am Besten. All diese Spielmöglichkeiten ermöglichen den Koop-Modus, in dem bis zu fünf Spieler gleichzeitig spielen können. Während bis zu zwei Spieler mit einem der zahlreichen Controller-Varianten in einer Mannschaft spielen, greift der GamePad-Spieler zum Touchpen und übernimmt die Rolle des Trainers an der Seitenlinie. Auf dem Touchscreen können so in Echtzeit Formation geändert oder Spieler ausgewechselt werden. Zudem lassen sich auch die Laufwege der NPC-Spieler bestimmen, indem man ihren Kopf berührt und einen entsprechenden Laufweg zeichnet. Ob sie diesen jedoch auch tatsächlich ablaufen, entscheidet meist das Glück. Hinzu kommt, dass man lediglich gerade Linien zeichnen kann. In der Halbzeitpause liegt es dann am Trainer die Motivation seiner Spieler durch entsprechende Kommentare, wie Lob, Kritik oder Standpauke, aufzubauen. Diese wird dann in verschiedenen Smileys angezeigt. Tatsächliche Auswirkungen einer schlechten Motivation auf das Geschehen auf dem Rasen ließen sich jedoch nicht ausmachen.

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Zwanghafte Touchscreen-Einbindung


Einen Großteil dieser angesprochenen Trainer-Funktionen lassen sich auch im normalen Spiel anwenden. Hier kommt jedoch hinzu, dass man innerhalb der hektischen Ballwechsel keine Zeit hat sich auf irgendwelche Touchscreen-Funktionen zu konzentrieren. Wie man dann noch gleichzeitig ausführliche Statistiken auf dem GamePad ablesen und gleichzeitig noch ein Spiel gewinnen soll, bleibt unbegreiflich. Multitasking schön und gut, aber da hat EA definitiv zu viel des Guten verlangt.

Das soll jedoch noch nicht alles gewesen sein, was den Touchscreen und seine Einbindung angeht. Schüttelt man das GamePad oder drückt den rechten Analog-Stick, erscheint auf dem Bildschirm des GamePads ein überdimensionales Tor, welches das eigentliche Spielgeschehen überdeckt. Durch Antippen schießt der Spieler nun auf die soeben anvisierte Ecke. Je länger man drückt, desto stärker der anschließende Schuss. Nach einigen Schüssen mag man hier zwar die Übung raus haben, doch wie schon zuvor gibt es für diese Funktion im raschen Ballwechsel keinerlei Anwendungsbedarf, da man einen seiner Finger zwangsweise vom Analog-Stick entfernen muss. In der Zeit bis man die Ecke anvisiert hat und der Schuss ausgeführt wurde, hat man den Ball schon längst wieder an den Gegner verloren. Das Gleiche funktioniert übrigens per Doppeltipp auf den entsprechenden Spieler auch mit Pässen, mit der gleichen Problematik. Mögen die Touchscreen-Einbindungen noch so gut gemeint und angepriesen worden sein, haben diese Einlagen keinerlei förderlichen Nutzen.

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Auch die Wii U-Version von „FIFA 13“ fährt wieder mit einigen Modi, sowohl Offline als auch Online, auf. Wer sich jedoch schon mit den Versionen der anderen Konsolen vertraut gemacht hat, wird einige entscheidende Spielmodi vermissen. Gemeint sind die virtuelle Bundesliga und der Ultimate Team-Modus, die sich beide unter den Fans großer Beliebtheit erfreuen. Nintendo-Spieler werden diese Modi zwar im Vergleich zur Wii-Version nicht vermissen, eine Rechtfertigung für das kommentarlose Streichen dieser beiden Modi ist es jedoch nicht.

Online sollten Spieler jedoch trotzdem auf ihre Kosten kommen. Im Saison-Modus gilt es durch gewonnene Spiele immer weiter aufzusteigen und so mit viel Übung irgendwann ganz oben bei den Besten mitzumischen. Ebenso kann man dank Nintendo Network auch einfach gegen seine Freunde und Rivalen antreten. Die Online-Anbindung ermöglich zudem das stetige Aktualisieren der Mannschaftskader.

Technik


Gerade noch über die fehlenden Modi geärgert, muss man leider feststellen, dass dies noch gar nicht der größte Kritikpunkt war. Um es nicht falsch zu verstehen: „FIFA 13“ spielt sich auf der Wii U durchaus gut und lässt keine Mängel zu, sofern man nicht schon wo anders Erfahrungen mit dem Spiel gemacht hat. Denn im Gegensatz zur Playstation 3- und Xbox 360-Version befindet sich der Wii U-Ableger in technischer Hinsicht gut gewollt auf dem Niveau von „FIFA 12“. Die dieses Jahr groß angepriesenen Änderungen in der Engine, die für noch mehr Realismus sorgen sollen, fehlen in der Wii U-Version vollständig.

Auch bei der Spielgrafik verhält es sich ähnlich. Wer von der Wii- auf die Wii U-Fassung umsteigt ist zunächst sicherlich wunschlos glücklich. Im Vergleich zur eigentlichen Version von „FIFA 13“ fehlen hier jedoch etliche Effekte und Animationen. Die Bewegungen der Spieler wirken steif und auch das Publikum wie aus Papp-Masche. Als I-Tüpfelchen hat die stark abgespeckte „FIFA 13“-Version dann noch ein Framerate-Problem, so dass das Spiel in den seltensten Fällen flüssig läuft. Hätte man auf die gleichzeitige Darstellung auf Fernseher und GamePad verzichtet, hätte man diesen störenden Faktor sicherlich ausmerzen können.

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Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Nach „FIFA 13“ für die Wii konnte es nicht mehr schlimmer werden und so ist es auch. Die Wii U-Version von „FIFA 13“ lässt sich im direkten Vergleich keineswegs als schlecht bezeichnen. Wer sonst keine Erfahrungen mit der Reihe gemacht hat, wird somit wohl auf seine Kosten kommen. Wer jedoch Zugriff zu einer der anderen Versionen hat, fragt sich jedoch ernsthaft, was EA Sports da auf die Beine gestellt hat. Anstatt überflüssiger Touchscreen-Einbindungen, hätte man sich eher auf die technischen Aspekte konzentrieren können, um den Nintendo-Jüngern endlich das zu bieten, worauf sie seit Jahren warten: Ein „FIFA“-Ableger der seinen Konkurrenz-Versionen in nichts nachsteht. Stattdessen erhalten die Spieler jedoch eine Version, die zwei Jahre älter ist und zudem nicht einmal flüssig läuft.

Bisher gibt es sieben Kommentare

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  • Avatar von Sepo
    Sepo 21.12.2012, 20:59
    Auf der Wii U hätte man doch so viel mehr aus dem Spiel rausholen können... vielleicht hat sich EA nicht mit dem Spiel angestrengt, weil sie dachten, es lohnt sich sowieso nicht...

    Geht die Benachteiligung der Nintendo-Zocker also auch noch in der Wii-U-Ära weiter...
  • Avatar von ponte360
    ponte360 21.12.2012, 20:16
    Fehlende Spielmodi (vor allem mit Ultimate Team mein absoluter Favorit), alte Engine und schlechte Framerate sehe ich auch jeden Fall als riesige Enttäuschung.
    Für mich einfach unverständlich und ein (weiteres) großes Armutszeugnis von EA.
  • Avatar von daskanzler
    daskanzler 21.12.2012, 17:33
    Zitat Zitat von Morpheus97 Beitrag anzeigen
    Ist das nicht leicht übertrieben? Im Beitrag kommt das rüber, als sei das Spiel echt Sch***e. Vllt ist es nicht so gut wie auf PS360 aber auch keineswegs so eine Enttäuschung wie dargestellt
    Ich kann den WiiU Port nicht beurteilen, aber bei FIFA für den PC baut EA regelmäßig scheiße. Je nach Jahr, sind die PC Version einfach der letzte Dreck im Vergleich zu PS360.
    Wenn man für den selben Preis eine abgespeckte Version bekommt, muss das heftig kritisiert werden, besonders, wenn die Streichungen nicht mal begründet werden. Wobei die PC-Version, zumindest in Keyshops, erheblich günstiger ist als das WiiU Spiel.

    Ich bin jedes Jahr aufs neue Erstaunt, wie Menschen für winzige Änderungen ca. 60 € berappen.
  • Avatar von Finn
    Finn 21.12.2012, 15:44
    Schade, die WiiU ist eigentlich perfekt für ein Fifa geeignet da man sich zum spielen eigentlich eh immer Freunde in Haus holt nicht immer nur über Internet spielt wie bei XBox und playstation. Ich selbst bin jetzt kein Sportspiel Fan für Konsolen aber für das Image ist es natürlich schlecht wenn die Spiele so schlecht portiert werden
  • Avatar von Morpheus97
    Morpheus97 21.12.2012, 15:18
    Ist das nicht leicht übertrieben? Im Beitrag kommt das rüber, als sei das Spiel echt Sch***e. Vllt ist es nicht so gut wie auf PS360 aber auch keineswegs so eine Enttäuschung wie dargestellt
  • Avatar von Kavinsky
    Kavinsky 21.12.2012, 14:34
    Wer Fifa spielen will, kommt an der PS3 oder Xbox360 nicht vorbei.

    Man spielt Fifa nicht auf einer Nintendo Konsole.

    Ich kann EA verstehen, die Wii U ist bis jetzt noch keine Core Gamer Konsole.
  • Avatar von Blacksun87
    Blacksun87 21.12.2012, 13:59
    Die glauben hald die müssn unbedingt den Touchbildschirm nutzen...