Das neueste Werk von Tomonobu Itagaki stand leider bisher unter keinem guten Stern. Als erster Titel der neuen Spieleschmiede Valhalla Game Studios war „Devil’s Third“ bereits seit 2010 für PlayStation 3 und Xbox 360 in Entwicklung, nach dem Fall des Publishers THQ sicherte sich allerdings Nintendo das Projekt, woraufhin das Spiel exklusiv für Wii U erscheinen sollte. Dennoch fehlte der Titel auf der diesjährigen E3, weshalb die Gerüchteküche erneut brodelte. Wir haben uns bereits in das Abenteuer gestürzt und verraten euch nach den ersten Stunden, wie stark die Vorfreude auf „Devil’s Third“ sein sollte.
Terroristen, die Army und die Russen
Die Spieler übernehmen die Rolle des gefangenen Söldners Ivan, der sich nach einem Terroranschlag auf die gesamte Welt in einer neuen Position wiederfindet. In Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Militär reist er um die ganze Welt, um die Bösen zu finden und zu töten. Das ist besonders schwierig für ihn, da die Terroristen seine ehemaligen Kollegen und Freunde sind, die ihn als Verräter betrachten und lieber sterben würden, als sich zu ergeben.
Die Geschichte klingt ein wenig Konfus, vor allem aber überhaupt nicht originell. Tatsächlich wirkt alles eher provisorisch und langweilig, da der Spieler zu keinem Charakter eine echte Bindung aufbauen kann. Ivan ist der starke Held, seine Kameraden wirken absolut austauschbar, und seine Feinde bekommen schon zu Beginn nur eine kleine Zwischensequenz spendiert, damit sie ansatzweise in die bisher von uns gespielte Geschichte integriert werden. Wer also spannende Wendungen und eine lebhafte Welt erwartet, wird schon früh eines Besseren belehrt.
Viele Kämpfe mit viel Blut
Spielerisch hat sich „Devil’s Third“ eine ganze Menge vorgenommen. Im Grunde ist es Ivans Aufgabe, die verschiedenen Schlauchlevel zu durchforsten und auf seinem Weg zahlreiche Feinde zu töten. Das kann er auf verschiedene Weisen tun, denn neben seinen Fäusten darf er zwei Schusswaffen sowie einen Gegenstand, wie zum Beispiel einen Hammer oder ein Schwert, bei sich tragen. Während das Kämpfen mit diesen aus der dritten Person heraus geschieht, wechselt die Ansicht beim Zielen mit den Feuerwaffen in die Ego-Perspektive, und spielt sich dann wie ein klassischer Shooter, bei dem jedoch die Steuerung ohne Zielhilfe zur Qual wird, da sich die Sensitivität nicht einstellen lässt.
Der Nahkampf wirkt auf den ersten Blick hingegen richtig gut. Mit leichten und schweren Angriffen schnetzelt sich der Held durch die Gegnermassen, indem er ihre Köpfe zertrümmert, sie in zwei Hälften teilt oder gegen Objekte wirft, um ihnen den Garaus zu machen. Leider reicht es oft, einfach nur oft genug einen Knopf zu drücken, um weiter zu kommen. Es fehlen die verschiedenen Kombinationen, die ein technischeres Gameplay ermöglicht hätten. Das gelegentliche Blocken und Ausweichen hilft auch nicht dagegen, dass die Monotonie durchdringt und der Spieler sich langweilt, den die Feinde sind nicht besonders intelligent. Das Leveldesign, das kaum zum Erkunden einlädt, hilft da auch nicht besonders viel, und lediglich die Bosskämpfe fühlen sich teilweise abwechslungsreich an. Ansonsten kann man in den Leveln noch einige Sammelgegenstände suchen oder diese erneut angehen, um möglichst viele Punkte zu erreichen und so die Weltranglisten zu stürmen.
Technik
Was die Macher auf der technischen Seite präsentieren, ist teilweise schockierend. Die Grafik ist gerade noch akzeptabel, die meisten Texturen hätten aber schon zu Anfangszeiten der Wii U alt ausgesehen, wenn sie denn überhaupt laden. Das dauert zum Beispiel bei einigen Waffen in der Ego-Perspektive schon mal bis zu 20 Sekunden, und ist noch das geringste Problem. Gerade wenn viel auf dem Bildschirm passiert, ruckelt das Spiel so stark, dass es für mehrere Sekunden nahezu unspielbar wird. Selbst in ruhigeren Gebieten können diese Einbrüche auftreten, weshalb bereits das zweite Level zu einer Qual wurde. Glücklicherweise verbessert sich das alles deutlich im Verlauf, und im späteren Verlauf gibt es nette Umgebungen und deutlich weniger technische Probleme. Die zahlreichen Spielfehler, wie zum Beispiel fliegende Leichen, oder einige Stellen, an denen das Spiel neu geladen werden musste, weil bestimmte Aktionen nicht ausgelöst wurden, begleiteten uns aber stets durch das bisherige Abenteuer.
Das Gamepad wird im Einzelspieler-Modus nicht eingebunden. Zwar kann das Bild vom TV auf den kleinen Bildschirm übertragen werden, auf beiden Anzeigegeräten gleichzeitig wird es allerdings nicht abgespielt. Außerdem verfügt das Spiel nur über eine englische Sprachausgabe, die Untertitel werden wahlweise in Englisch oder Französisch angezeigt.
Bisher gibt es 23 Kommentare
Im Endeffekt interessiert mich hier eigentlich sowieso nur der noch nicht verfügbare OnlineModus, aber der wird's wohl nicht so leicht haben, fürchte ich.
Sieht zwar echt aus, wie ein etwas hochskaliertes Wii-Spiel, aber erinnert mich irwie an Disaster: Day of Crisis. Das fand ich auch für n gescheiten Preis sehr witzig, obwohl es an so vielen Ecken total unausgegoren wirkte.
Ich warte mal n paar Reviews ab und werd dann drüber entscheiden.
Ich hab' da mega Bock drauf. Klar, einige Charas sehen aus, als wären sie Xenoblade Chronicles entflohen, aber was soll's. Wenn's kein Vollpreistitel (40€) wird und/oder sie die technischen Mängel vollends beheben (gerne auch mit der Hilfe von Nintendo), bin ich ohne zu zögern dabei.
Gut, wird gekauft. Mir gefällt das Trashige und wenns spielerisch trotzdem Spass macht. Why not.
Schade, hört sich nicht gut an was ihr über das Spiel geschrieben habt. Hatte es schon in Auge gefasst, na mal sehen, vielleicht ist es ja doch nicht soo schlecht.