Spätestens seit den letzten 3D-Abenteuern von Mario dürften keine Zweifel mehr an dem Talent von EAD Tokyo bestehen. Für viele haben die Entwickler auf der Wii mit „Super Mario Galaxy“ und „Super Mario Galaxy 2“ die besten Spiele der vergangenen Generation erschaffen und auf der Wii U mit „Super Mario 3D World“ ihre Erfolgsgeschichte fortgesetzt. Letzteres hat jedoch nicht nur durch hochauflösende Grafiken und dem tollen Multiplayer-Modus begeistern können: Für viel Euphorie haben überraschenderweise auch die Cpt. Toad-Level gesorgt. Da sich die Level großer Beliebtheit erfreut haben, ist Nintendo den Wünschen der Fans nachgegangen und hat die Idee aus „Super Mario 3D World“ in einem eigenständigen Spiel untergebracht. Wir haben „Captain Toad: Treasure Tracker“ in Frankfurt auf dem Post E3-Event angespielt und fassen unsere ersten Eindrücke im Folgenden zusammen.
Münzen, Juwelen und Sterne
In „Super Mario 3D World“ hat man mit Toad in den speziellen Level noch grüne Sterne gesammelt, die für das Weiterkommen notwendig gewesen sind. In „Captain Toad: Treasure Tracker“ gibt es jedoch keine Feenprinzessinnen, die von Bowser entführt werden und daher gerettet werden müssen. Stattdessen geht Captain Toad in den zahlreichen Stages dem Bergen von versteckten Schätzen nach. Ein Level gilt dabei als beendet, sobald der Stern am Ziel eingesteckt wurde. Zuvor muss man jedoch auch nach den silbernen Juwelen Ausschau halten, falls man alles freischalten möchte.
Insgesamt gestaltet sich die Geschichte bislang sehr simpel. Allerdings kann man deswegen noch lange nicht ausschließen, dass der Titel für Spannung sorgen wird. Es ist richtig, dass sich die meisten Missionen sehr ruhig präsentieren. Dazu trägt vor allem bei, dass Toad nicht allzu schnell ist und selbst beim Rennen nur langsam weiterkommt. Trotzdem sorgen die Entwickler durch ihr Level-Design für spannende Momente. Ob man vor mehreren Shy Guys abhauen muss oder gerade von Buu Huus verfolgt wird; das Spiel kann gelegentlich den Blutdruck anheben und dadurch sehr gut unterhalten.
Im Schatzsucher-Inventar: viele neue Ideen
Eine ebenso willkommene Überraschung war beim Anspielen, dass der Titel scheinbar auch einige Ideen bereit hält, die in „Super Mario 3D World“ nicht vorgekommen sind. Es ist schlicht spaßig, mit Toad in eine Lore einzusteigen und dann eine Mine herunterzufahren, während man über die Bewegungssteuerung und den Möhren im Wagen, Gegner sowie Münzen abschießt, um sich den Weg frei zu ebnen. Aufregender wird es zudem bei einem Bosskampf gegen einen feuerspeienden Drachen, der Toad nicht an die Spitze des Vulkans klettern, sondern im Lava enden sehen möchte.
Nicht allzu einwandfrei
Die Entwickler gestalten „Captain Toad: Treasure Tracker“ optisch ganz nach dem Muster aus „Super Mario 3D World“. Die Grafik sieht damit weiterhin wunderbar aus und liefert gelegentlich auch beeindruckende Bilder. In der Musik kann sich der Titel derzeit jedoch kaum mit dem Wii U-Spiel messen. Es laufen gute Hintergrundstücke, die jedoch nach dem Spielen schnell der Erinnerung entweichen.
Ein größeres Problem ist jedoch die bescheidene Kamerasteuerung. Klettert man beispielsweise den angesprochenen Vulkan hoch, muss man mehrmals die Sicht nachbessern, da sich Toad im Kreis zu bewegen hat. Allerdings ist dies nur bedingt möglich, während der Bewohner des Pilzkönigreichs noch am Laufen ist, da man schnell die Übersicht verliert. Sorgt man in der Situation nicht vor und platziert ihn nicht hinter einer Wand, wird dieser bei dem Chaos schnell vom Feuer des Drachen getroffen.
Bescheiden ist die Kamerasteuerung auch im Loren-Level umgesetzt gewesen, in dem die Bewegung des Wii U GamePads nur schrittweise die Sicht geändert hat. Schlussendlich ärgert man sich über die verpassten Münzen, da das eigene Tempo die des Spiels übertrifft.
Bisher gibt es 14 Kommentare
Abwarten.. aber wie ich BigN kenne, wird solch ein Feature natürlich wieder fehlen.. wobei ich hoffe, dass ich mich irre..
Das Spiel war mein persönliches kleines Highlight in 3D World und ist auch hier eines meiner E3-Highlights. Freue mich!
Daher finde ich alleine schonmal die Idee gut, als Vollpreistitel kann es sich qualifizieren,
wenn es den entsprechenden Umfang mitbring. An 3D World saß ich vielleicht 20 Stunden,
dafür wäre mir auch dieses Spiel den Preis wert.
So wie ich Nintendo kenne wird es brilliantes Leveldesign haben und unzählige versteckte Sachen,
daher hat man mit Sicherheit einiges zu tun.
Kann auch im Laden ein 20-30€ Spiel sein - kann...
Schöner Artikel zu einem richtig tollen Spiel.
Doch in einem Punkt wiederspreche ich und zwar finde ich das 3D World in keinster weise an die Galaxy Titel von der Wii rankommt schon allein deswegen weil es vom aufbau den Super Mario Bros. Spielen sehr nahe kommt (bis auf die 3D Welt). Zudem fand ich den Multiplayer eher sinnlos, da die Kamera mal schnell ganz weit rauszoomt wenn auch nur ein Spieler hinten dran hängt. Und so sind die Charaktere mal eben so klein wie eine Ameise (natürlich übertrieben von mir) und das bei meinem 40" Fernseher. Das hätte man besser regeln müssen.
Gut dass Captain Toad bzw. generell Toad mal ein eigenes Spiel bekommt, denn wenn einer ein Spiel verdient hat dann er natürlich. Und die Minispiele mit ihm aus 3D World empfinde ich als persönliches Highlight aus dem Game.
Sicherlich denkt man erst einmal an eine Sammlung von Captain Toad Leveln, wie es die bei SM3DW waren, Nintendo wird hier aber bestimmt eine Vollpreis-Rechtfertigung liefern können.
Außerdem kann Nintendo das Spiel auch zum Budgetpreis von ca. 30€ verkaufen, aber erst einmal abwarten, was die finale Fassung so alles mit sich bringt.