Kalter Krieg mal zwei
Die Kampagne von „Call of Duty: Black Ops II“ ist in zwei Handlungsstränge geteilt, die jedoch miteinander in Verbindung stehen. Der erste Strang setzt in den letzten Jahren des Kalten Krieges zwischen 1986 bis 1989 ein. In diesem Zeitstrang nimmt der Charakter Alex Mason die Hauptrolle ein. Wer den ersten „Black Ops“-Teil gespielt hat, sollte mit dieser Figur bereits vertraut sein. In diesem Kampagnen-Teil erlebt man den Aufstieg des Raul Menendez zum gefürchtetsten Terroristen der Welt. Der zweite Handlungsstrang spielt hingegen im Jahr 2025. Der Spieler übernimmt die Rolle von niemand anderem als Alex Masons Sohn, David Mason. Amerika und China befinden sich mitten in einem zweiten Kalten Krieg, der von fortgeschrittenen Technologien, wie Robotern, unbemannten Kampfmaschinen und anderer Kriegsmaschinerie, beherrscht wird.
Neue Ansätze
Da beide Handlungen parallel und stets abwechselnd weitererzählt werden, gilt es immer gut aufzupassen. Besonders zu Anfang passiert es schnell, dass man den Anschluss verliert. Sobald sich die Handlung jedoch erst einmal richtig entfaltet und die Spannung aufgebaut hat, sollte dies kein Problem mehr darstellen. Sollte man trotzdem etwas beim ersten Mal nicht richtig verstanden haben, ist auch dies kein Problem: Dank insgesamt sechs verschiedener Handlungsenden, motivieren die Entwickler den Spieler zum erneuten Durchspielen. Je nachdem welche Entscheidungen man trifft, läuft der Spielverlauf auf ein anderes Ende hinzu. Hier entscheiden Fragen wie „Soll ich den Feind erledigen oder doch verschonen?“ oder „Soll ich zusehen oder ihn doch retten?“.
Ebenso neu sind die Strike-Force-Missionen. Diese erweitern das Gameplay durch Echtzeit-Strategie-Aspekte. Ist die holprige Steuerung erst einmal gemeistert, kommandiert man auf diese Weise seine Truppen von einer Karte aus und trägt verschiedene Schlachten aus. Das ganze kann jedoch auch ganz schön hektisch werden. Es gibt verschiedene Kampfherden und in vielen Fällen können die Truppen nicht selbstständig gegen den angreifenden Feind Stand halten. In diesen Fällen übernimmt man die Führung der Truppe und wechselt in die Egoperspektive und nimmt das Gewehr selbst in die Hand. Diese Zusatzmissionen finden abseits der Haupthandlung statt, können jedoch je nach Ausgang Einfluss auf den Handlungsverlauf nehmen und sorgen somit für enormen Spielspaß und Abwechslung.
Der sonstige Spielverlauf der Kampagne läuft leider noch genau so linear, wie in den früheren Teilen ab. Mit dem Gewehr im Anschlag gilt es sich durch die Level vorwärts zu kämpfen. Es gibt keine alternativen Laufrouten, stattdessen geht es immer plump vorwärts weiter, bis man auf die nächste Schar Gegner trifft, die darauf wartet, weggepustet zu werden. Wer ansatzweise taktischen Spielanteil wünscht, sollte daher von Anfang an auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad Veteran spielen, der seinem Namen gerecht wird.
Und Online geht es erst so richtig los!
Für den Großteil der „Call of Duty“-Spieler stellte die Kampagne noch nie einen wichtigen Bestandteil dar. Stattdessen stürzten sie sich stets sofort in den Online-Modus, ohne oftmals die Kampagne jemals ausprobiert zu haben.
Auch in „Call of Duty: Black Ops II“ bekommt der Online-Modus wieder große Beachtung geschenkt, was sich nicht zuletzt in den zahlreichen Spielmodi widerspiegelt. Neben den klassischen Spielmodi Team-Deathmatch und Frei für alle, finden sich auch Capture The Flag oder Herrschaft wieder. Während man in ersterem versucht eine gegnerische Flagge zu stehlen, gilt es in zweitem Flaggen-Punkte einzunehmen. Auch großer Beliebtheit erfreut sich der Modus Abschuss bestätigt: Hier lässt jeder getroffene Gegner eine Medaille fallen, für dessen Aufsammeln man extra Punkte erhält.
Durch erzielte Abschüsse, gewonnene Spiele und weitere besondere Ziele, wie beispielsweise drei Abschüsse innerhalb kürzester Zeit, erhält der Spieler Erfahrungspunkte, mit denen man im Rang aufsteigt. Je höher das erreichte Level ist, desto mehr Waffen stehen dem Spieler zur Verfügung. Und je mehr Abschüsse man mit seiner Lieblingswaffe erzielt, desto mehr Aufsätze wie Visiere und stabilisierende Griffe sind anwählbar. Damit die Balance zwischen den Spielern etwas gewahrt wird, findet das neue Pick-10-System seinen Einzug. In den selbst erstellbaren Waffenklassen lassen sich jeweils nur zehn Gegenstände auswählen. Da dies sowohl für Primär- und Sekundärwaffen, als auch Waffenaufsätze, Primär- und Taktik-Granaten und Wildcards gilt, müssen Prioritäten getroffen und vorausschauend gehandelt werden. Die Wildcards geben dem Spieler übrigens passive Effekte und erhöhen beispielsweise die Ausdauer oder Resistenz gegen Explosionen.
Ist man an der Waffe besonders geschickt, erzielt man schnell Punkteserien. Bis zu drei extra Gegenstände lassen sich auswählen, die man dann im Spiel durch das Füllen einer eigenen Energieleiste als Verstärkung erhält. Hat man eine entsprechend Anzahl an Gegnern in Serie ausgeschaltet, wird man mit zerstörerischen Waffen, wie einer Mini-Gun, fernlenkbaren Dronen, einer Hundestaffel oder sogar Luftangriffen ausgerüstet.
Abseits der Spielmodi bietet der Online-Modus von „Call of Duty: Black Ops II“ noch weitaus mehr. So kann man mit vorgefertigten Grafikschablonen seine eigene Visitenkarte mit passendem Logo erstellen. Die zahlreichen Spieler aus aller Welt beweisen bereits eindrucksvoll, was möglich ist. Wer ein ebenso beeindruckendes Logo möchte, kann Stunden im Editor verbringen. Wer sich gerne ein paar Tricks abschaut, ist im COD TV richtig. Hier kann man nicht nur seine eigenen Gefechte aufzeichnen und bearbeiten, sondern auch die Videos von anderen Spielern ansehen.
Wilde Zombie-Meute
Ein besonderer Bestandteil der früheren „Call of Duty“-Spiele und für den manch anderen sogar ein Kaufgrund, stellte immer der Zombie-Modus dar. In „Call of Duty: Black Ops II“ feiert dieser seine Rückkehr: Auch wenn die Zombies seit ihrem letztem Auftritt noch ein gutes Stück weiter durchgefault sein sollten, sind sie immer noch genau so gefährlich. Langsam aber bedrohlich taumeln die Zombie-Massen auf den Spieler zu und versuchen ein leckeres Stück Fleisch ab zu bekommen.
Zwar lässt sich der Modus „Überlebenskampf“ auch alleine spielen, wirklich entfalten tut er sich aber erst lokal zu zweit oder online mit bis zu drei weiteren Mitspielern. Mit nur einer mickrigen Pistole bewaffnet gilt es immer wieder anrückende Zombie-Wellen in Schach zu halten. Dazu hält man am besten die Barrikaden in Schuss, da diese zumindest kurzzeitig ein Hindernis für die Zombies darstellen. Für Abschüsse der Untoten erhält man Punkte, die sich dann gegen neue stärkere Waffen eintauschen lassen.
Insgesamt gibt es drei verschiedene Schauplätze: Einen Busbahnhof, eine überrannte Stadt und einen Bauernhof. Abseits des Überlebens-Modus gibt es zwei weitere Spielvarianten. In dem Modus Schmerz gilt es genau so die Zombie-Plage zu überleben, man tritt aber gleichzeitig gegen ein anderes Team aus zwei Konkurrenten an. Diese kann man mit seiner Pistole zwar nicht verletzen, dafür aber behindern. Das Team, das zuletzt steht, gewinnt. In Tranzit gilt es zusätzlich zum Überlebenskampf, Gegenstände zu sammeln und mit diesen eine Superwaffe zusammenzubauen. Ein Bus mit einem Roboter-Fahrer bringt die Spieler in das nächste Gebiet.
Jetzt kommt das U in Spiel
Natürlich hat die Wii U-Version dank des GamePads auch die ein oder andere Funktion den anderen Fassungen voraus. Selbstverständlich lässt sich das Spielgeschehen dank Off TV-Play vom Fernseher auch auf das GamePad wechseln. Spielt man hingegen auf dem Fernseher, bietet das GamePad eine Karte oder Schnellzugriffe.
Besonders interessant wird das GamePad jedoch erst im Mehrspieler-Modus. In „Call of Duty: Black Ops II“ kann man erstmals mit zwei Spielern an einer Konsole online antreten. Dazu kann sogar jeder Spieler eine eigene Nintendo Network-ID verwenden. Wahlweise kann der zweite Spieler sich jedoch auch als Gast einwählen. Das Tolle: Auf einen Splitscreen wird verzichtet. Ein Spieler spielt auf dem GamePad, während der andere den Fernseher nutzt. Dies funktioniert in jedem Mehrspieler-Modus, einschließlich dem Überlebenskampf. Das Ganze funktioniert äußerst flüssig. Fehler wie bemerkbare Framerate-Einbrüche traten nicht auf. Erst wenn man ein lokales Spiel mit drei oder vier Spielern austrägt, wird zum Splitscreen gewechselt, da die Wii U an ihre Grenzen stößt.
Nicht nur aufgrund des vermeidbaren Splitscreens eignet sich „Call of Duty: Black Ops II“ hervorragend als lokaler Mehrspieler-Titel, sondern auch wegen der zahlreichen Steuermöglichkeiten. Wer bislang noch keinen Wii U Pro-Controller besitzt, kann auch ganz einfach zu Wii-Fernbedienung und Nunchuk oder Classic Controller greifen. Durch mehrere Patches wurde die Steuerung mittels des Pointers der Wii-Fernbedienung weiter angepasst und bietet eine gute Alternative zum GamePad.
Technik
Auch wenn die Grafik für manch einen etwas altbacken erscheinen mag, lässt sich „Call of Duty: Black Ops II“ trotzdem unheimlich gut ansehen. Dazu tragen besonders die zahlreichen Effekte in Form von Explosionen und die schnelllebige Umwelt bei. An Explosionen wird nicht gegeizt und aus den Lautsprechern sorgt das passende "Kawumm!" für die entsprechende Atmosphäre. Das Gesamtbild wird lediglich durch vereinzelte, seltene Bild-Einbrüche bei den Render-Sequenzen gestört. Insgesamt liefert „Call of Duty: Black Ops II“ jedoch der Reihe entsprechend wieder einmal ein kinoreifes Action-Spektakel mit gehörig viel Explosionen à la Michael Bay.
Bisher gibt es zwölf Kommentare
Die sollen mal lieber ihre Internet Verbindung testen diese Lappen. Nur weil es in manchen Modi's etwas schwerer ist jemanden zu finden....
@Alex:
"alá Michael Bay"
Alá? Französisch hast du nie gehabt, oder?
Und ja man spielt CoD und Battlefield hauptsächlich wegen Multiplayer ^^
Zombies gabs nur in dem andren BlackOpssonst nirgendwo O.o
Außerdem sind die nicht langsam... sie werden von Level zu Level schneller! Extrem schnell!