Kurz vor Weihnachten kommt nicht nur „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ in die Kinos, sondern die LEGO-Filmreihe geht auf der Wii voraussichtlich in die letzte Runde. Wir haben uns nach Mittelerde begeben und Frodo auf seiner Reise begleitet, den Ring zu zerstören. Wie wir uns als Gefährten geschlagen haben, kann man nun in unserer Review zu „LEGO Der Herr der Ringe“ nachlesen.

Die Gefährten

„LEGO Der Herr der Ringe“ thematisiert die drei Filme beziehungsweise sechs Bücher von dem Beginn der Reise der Gefährten bis zur Zerstörung des Rings in der Lava des Schicksalsberges. In den einzelnen Missionen schlüpft man zunächst in die Rollen der Gefährten, die das jeweilige Abenteuer erlebt haben. Später kann man im freien Spiel auch mit einem der 80 Charaktere ins Abenteuer ziehen und die zahlreichen Geheimnisse, die man bislang noch nicht entdeckt hat, versuchen zu finden und zu lösen.

Der Weg führt einen unter anderem durch die Höhlen von Moria, nach Helms Klamm und vor das Schwarze Tor. Mit Schwert, Zauberstab oder der ein oder anderen Bratpfanne bewaffnet, stellt man sich alleine oder zu zweit den finsteren Schergen von Sauron gegenüber. Uruk-hai und Balrogs müssen dabei ebenso besiegt werden wie Riesenspinnen und die Geister von Gefallenen. Doch nicht im Kampf muss man sein Können unter Beweis stellen. Häufig müssen kleine Rätsel gelöst werden, bei denen die unterschiedlichen Fähigkeiten der Charaktere zum Einsatz kommen. Sam kann beispielsweise mit einer kleinen Schaufel buddeln und mit einem Zündholz Feuer machen, Gimli kann rissige Wände mit seiner Axt einreißen und Legolas kann mit seinem Bogen nicht nur Pfeile schießen, um Zielscheiben-Mechanismen zu aktivieren, sondern als Elb auch wesentlich höher springen als Zwerge, Menschen und Hobbits.

Die zwei Türme

Zwischendurch findet man immer wieder LEGO-Steine, die zusammengesetzt werden können und durch die Brücken, Leiter und allerhand weitere nützliche Kleinbauwerke entstehen. Bei jeder Mission sind zudem zehn goldene Schatztruhen und ein Bauentwurf versteckt. Für zehn goldene Schatztruhen bekommt man einen Mithril-Stein, mit dem man beim Schmied Mithril-Waffen und -Gegenstände bauen lassen kann. Dafür benötigt man allerdings nicht nur Mithril-Steine, sondern auch die genannten Bauentwürfe für die Mithril-Waffen und –Gegenstände. Mithril-Steine bekommt man auch, wenn man eine bestimmte Anzahl an LEGO-Studs, den Münzen im Spiel, gesammelt hat. Auch die beliebten roten Steine sind in „LEGO Der Herr der Ringe“ wieder zu finden. Sie bekommt man im Tausch dafür, dass man auf der Karte von Mittelerde Bewohner mit einem grünen Fragezeichen anspricht und ihnen einen bestimmten Gegenstand gibt, den man in Mittelerde selbst oder während der Missionen gefunden hat.

Die Rückkehr des Königs

Anhand der Beschreibung wie man in den Besitz von roten Steinen kommt, wird erkennbar, dass, abseits der Missionen, für die Gefährten auch einige Aufgaben darauf warten, zuerst gefunden und gelöst zu werden. Derartige Erkundungstouren bieten sich vor allem nach dem ersten Durchspielen der Geschichte an, wenn es darum geht, die noch nicht gefundenen Charaktere, goldenen Schatztruhen, Mithril-Steine, roten Steine und Bauentwürfe zu beschaffen. Die Schnellreisefunktion, wahlweise mit Tag- und Nachtwechsel, bringt einen dabei einfach von Punkt A nach Punkt B. Auf der Karte von Mittelerde können zudem alle wichtigen Orte markiert werden, worauf einem Geister-Studs den Weg weisen. Wer einen Freund bei sich zu Gast hat, freut sich darauf kooperativ dem Weg des Rings zu folgen. Einen Online-Modus hat „LEGO Der Herr der Ringe“ allerdings nicht.

Technik

Jede Menge bekannte Figuren und Schauplätze aus der „Der Herr der Ringe“ Roman- bzw. Filmwelt wurden in die LEGO-Maschine geworfen und dabei kommt erneut ein überaus charmantes Abenteuer heraus, das mit einer erstklassigen deutschen Sprachausgabe und jeder Menge Humor versüßt wird. Die offenen Landschaften zwischen den Missionen wirken stellenweise allerdings etwas trist und können mit dem düsteren Treiben in den Straßen von Gotham nicht mithalten. In den Missionen hat man diesen Eindruck dagegen nicht, auch grafisch ist „LEGO Der Herr der Ringe“ im Rahmen des Möglichen auf der Wii sehr gut gelungen. Die Kamera hat gerade im Splitscreen allerdings ab und an etwas eigenwillige Aussetzer und auch bei der Lautstärke bei der Sprachausgabe traten im Test stellenweise Schwankungen auf. Kleinere Macken, die allerdings keinen nennenswerten Einfluss auf den Spielspaß haben.