Ein kleiner Bösewicht bringt großes Unheil
Einst waren die Skylands eine friedliche Ansammlung schwebender Inseln. Über sie wachte der Portalmeister Eon, der die Skylander bei Bedarf zum Schutze aussandte. Doch wo eine Beschützertruppe ist, muss es auch einen Bösewicht geben. Diese Position nimmt der körperlich kleine, doch geistig größenwahnsinnige Kaos ein, der natürlich versucht, die Macht über die Skylands zu erlangen. Als die Masse seiner Schergen gegen die Skylander zu verlieren droht, setzt er kurzerhand einen alleszerstörenden Superangriff ein.
Der Lichtkern, Quell aller Magie, wird zerstört, Eon verliert seine Macht und ist nur noch als geisterhafte Erscheinung unterwegs und die Skylander werden ins All geschleudert. Dort beginnen sie zu schrumpfen und zu erstarren, um letztendlich auf unserer Erde zu landen. An dieser Stelle wird der Spieler als neuer Portalmeister direkt aufgefordert, die Skylander zurück in ihre Heimat zu schicken, um den Lichtkern zu rekonstruieren und Kaos in die Schranken zu weisen.
Ein Portalmeister braucht … ein Portal!
Damit man die Skylander zur Rettung ihrer Heimat dorthin zurückschicken kann, liegt der Packung des Spiels ein sehr hübsches, recht großes Podest bei. Dieses wird mit den drei mitgelieferten AA-Batterien bestückt und der Empfänger in einen freien USB-Port eurer Konsole gesteckt. Einmal aktiviert, leuchtet die Oberfläche in knalligen Farben, matt-transparentes Plastik und LEDs sei Dank. Im Starterset stehen mit Spyro, Gill Grunt und Trigger Happy drei Skylander als detailreiche Spielfiguren zur Verfügung, die durch simples Absetzen auf dem Portal ins Spiel gebracht werden. Eine kleine Ladezeit später erscheint der gewählte Held einsatzbereit auf dem Bildschirm.
Lasst die Rettung beginnen
Um Kaos nicht wehrlos gegenüber zu stehen, kommt jeder Skylander mit zwei eigenen Attacken daher, die später verbessert und durch eine weitere Spezialfähigkeit erweitert werden können, sofern der Reichtum dies zulässt. Genau wie die charaktereigenen Challenges kann dies aber nur bei einer bestimmten Person erfragt werden. Diese werden im Laufe der Geschichte befreit und beleben die zu Beginn recht kleine, karge Hubwelt. Von dort aus erreicht man die einzelnen Levels, welche zwar grundsätzlich linear aufgebaut sind, aber die eine oder andere Abzweigung bieten, an deren Ende ein Schatz wartet. Dies kann einfach nur eine Kiste voll Gold, ein wertesteigernder Hut, eine Schriftrolle mit einer kleinen Story, oder eine Spezialfähigkeit eines Charakters sein.
Der Weg dorthin ist meist mit sehr fantasievollen Gegnern gespickt, aber auch manch Geschicklichkeitseinlagen oder Rätsel wollen gemeistert werden. Sind erstere trotz fehlender Sprungfähigkeit oft sehr interessant und fordern einiges an Timing und Geschick, so sind die Denkaufgaben eher schnell erledigt.
Besiegte Gegner hinterlassen derweil immerzu Erfahrungspunkte, durch die man dank Levelaufstieg mehr Lebensenergie erhält. Die weiteren Werte wie Angriffskraft lassen sich durch die bereits erwähnten Kopfbedeckungen oder durch das Abschließen der Charakter-Challenges steigern. Perfektionisten werden aber nicht nur mit ihren Figuren, sondern auch mit den Levels einige Zeit verbringen, denn für erreichte Ziele werden bis zu drei Sterne verteilt. Reicht für den ersten von ihnen noch das Erreichen des Levelendes, muss man für die perfekte Wertung auch ein Zeitlimit unterbieten, alle Bereiche erkunden und alle Schätze finden. Dies muss nicht in einem Durchlauf geschehen, jeder Erfolg wird einzeln gespeichert und somit kann die Liste beim erneuten Betreten eines Levels Punkt für Punkt abgearbeitet werden.
Der Haken mit den Elementen
Zwar kann man das Spiel mit den drei Figuren des Startersets durchspielen, jedoch wird schnell deutlich, dass zusätzliche Anschaffungen nötig sind, um alles zu sehen. So sind die insgesamt 32 Skylander in acht unterschiedliche Elementgruppen aufgeteilt. Drei von ihnen hat man also zu Beginn schon abgedeckt, der Rest muss in Form weiterer Figuren käuflich erworben werden. Es bringt diverse Vorteile mit sich, zumindest einen Vertreter jedes Elements zu besitzen. So gibt es in jedem Level diverse Tore, die sich nur mit der richtigen Kategorie öffnen lassen. Darüber hinaus gibt es in vielen Bereichen eine gesteigerte Angriffskraft, erkennbar am eingeblendeten Elementsymbol, für die passenden Skylander. So stechen Vertreter der Kategorie „Mechanik“ zum Beispiel in einer Fabrik ihre Kollegen deutlich aus.
Spielzeug mit Hirn
In den einzelnen Figuren steckt mehr als nur Plastik. Jede einzelne besitzt einen Chip, der diverse Informationen speichert. Das erreichte Level und die Erfahrungspunkte werden genauso festgehalten wie gekaufte Fähigkeiten und der aktuell angelegte Hut. Zuletzt ist es auch noch möglich, jedem Charakter einen persönlichen Spitznamen mit auf den Weg zu geben. Der Fortschritt in der Geschichte bleibt dem Spielstand auf der jeweiligen Konsole vorbehalten. Jedoch kann man seine Skylander zu einem Freund mitnehmen und bei diesem weiterspielen, selbst wenn dieser das Spiel für eine andere Konsole oder den PC besitzt. Denn „Skylanders: Spyro’s Adventure“ bietet dank der Portale die Möglichkeit, die eigenen Figuren auf jedem anderen System zum Leben zu erwecken. Wem das noch nicht genug ist, der kann dank beigelegtem Code auch in einem kleinen Browserspiel die Skylands entdecken, wobei hier der Fortschritt aber unabhängig von der Spielfigur bleibt.
Ein Portal, zwei Meister
Die Größe des Portals hat einen guten Grund: bis zu drei Figuren können sich hier einfinden. Neben zusätzlich kaufbaren, weiteren Levels und Items dürfen auch zwei Skylander darauf Platz nehmen. Ein weiterer Spieler kann somit ins Spiel einsteigen und im gesamten Storymodus aushelfen. Neben einem deutlichen Anstieg des Spielspaßes wird so auch mancher Endboss deutlich einfacher. Für einen Wettstreit wird auch einiges geboten. In den insgesamt drei Modi darf man sich ganz schlicht gegenseitig attackieren, bis die Lebensenergie verbraucht ist, Juwelen einsammeln oder in einer Art Football zeigen, wer der bessere Portalmeister ist. Auch hier bietet das Spiel gute Unterhaltung, wenn auch ein Vierspielermodus wünschenswert gewesen wäre.
Eure eigene „Toy Story“
Es ist direkt erkennbar, dass sich Entwickler Toys for Bob tatkräftige Unterstützung in Form von Autoren des Films „Toy Story“ geholt hat. Die Geschichte ist durchweg toll präsentiert und besitzt den typischen Humor, insbesondere die vorgerenderten Sequenzen sind auf hohem Niveau. Die deutschen Synchronsprecher können sich ebenso hören lassen. Sie sind durchweg sehr passend gewählt und hauchen den Charakteren wirklich Leben ein, wenn man nur die Lippensynchronität nicht nahezu komplett ignoriert hätte. Auch abseits der Videosequenzen bekommen Augen und Ohren einiges geboten. Die schwebenden Inseln sind abwechslungsreich und farbenfroh gestaltet und lassen dank hoher Weitsicht die Hardware der Wii rattern. Auch die Musikuntermalung ist durchweg gelungen und kann mit ihren orchestralen Tönen begeistern, was Komponist Hans Zimmer zu verdanken ist.
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