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Conduit 2

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Conduit 2

Im Sommer 2009 sorgte der Wii-Shooter „The Conduit“ für Aufruhr unter den Wii-Besitzern. Entwickelt von High Voltage Software und publiziert von SEGA hatten Genre-Fans schon Monate im Vorhinein die Entwicklung des viel versprechenden Shooters verfolgt und auf die Erscheinung hin gefiebert. Letztendlich kam es jedoch anders als erwartet und das Alien-Abenteuer in der Rolle von Mr. Ford fiel im Endeffekt nur halb so gut aus wie lange zuvor erwartet. Ein langweiliges und sich wiederholendes Level-Design und Gegner, die immer dieselben Bewegungsabläufe verfolgten, sorgten dafür, dass das ansonsten solide Spiel schnell zur Enttäuschung des Jahres wurde. High Voltage Software hielt jedoch weiterhin am Potential des Spiels fest und hat „Conduit 2“ entwickelt. Ob sich das Team wieder einmal zu weit aus dem Fenster gelehnt oder aus den Fehlern des ersten Teils gelernt hat, erfahrt ihr in unserem nun folgenden Testbericht.

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Der Kampf geht weiter…


„Conduit 2“ setzt genau da ein, wo der Vorgänger aufgehört hat. Wieder einmal schlüpft ihr in die Rolle von Mr. Ford, einem FBI-Agenten der unfreiwillig in eine Verschwörung der US-Regierung, umgeben von schaurigen Aliens, hineingezogen wurde. Weiterhin verfolgt man gemeinsam mit dem Alien Promotheus John Adams, der plant die gesamte Welt einzunehmen.

Um dies zu verhindern, reist man dieses Mal durch die ganze Welt und nutzt dabei die Kraft der namens gebenden Conduits. Dies sind Portale mit denen man ganz einfach von Ort zu Ort auf der gesamten Welt reisen kann. So durchquert Mr. Ford auf seiner Jagd nach dem Oberbösewicht Adams China, Sibirien oder auch einen tropischen Dschungel. Für ordentliche Abwechslung im Level-Design ist somit gesorgt, bedenkt man, dass man im ersten Teil lediglich an das triste und graue Washington D.C. gebunden war.

Aliens gegen Menschen gegen Ford


In den Missionen wird man dem Genre entsprechend von einem Kontrollpunkt zum nächsten durch die Mission gejagt. Dabei gilt es immer wieder verschiedene Aufgaben zu erfüllen. Oft handelt es sich dabei um das Aktivieren von mehreren Schaltern oder Scannen von Objekten. Dazu wird weiterhin das All-Seeing-Eye benutzt (kurz ASE), welches auch schon aus dem Vorgänger bekannt ist.

Deutlich auffallend ist jedoch, dass während den Missionen weitaus mehr Freiraum herrscht, der vom sonstigen linearen Ablauf ablenkt. So kann man verschiedenen Abkürzungen folgen oder muss bereits erkundete Bereiche erneut aufsuchen. Es liegt zwar kein Open World-Spiel vor, doch trotzdem fühlt man sich weitaus weniger eingeschränkt, wie es noch bei „The Conduit“ war.

Während der Missionen gilt es natürlich auch immer wieder Gegner auszuschalten. Dabei trifft man neben menschlichen Gegnern auch immer wieder auf die schaurigen Aliens, die ihre ganz eigenen Waffen besitzen. Besonders ist jedoch, dass sich die Gegner-Typen immer wieder untereinander bekämpfen und somit indirekt den Spieler unterstützen. An der Intelligenz der Gegner hat sich aber bedauerlicherweise nicht viel getan. Weiterhin stehen die Gegner oft lediglich herum oder verstecken sich hinter einem Hindernis. Das wirkt leider oft so, als würde man auf Zielscheiben schießen, anstatt auf eigentlich denkende Lebewesen.

Immerhin besitzen die Gegner neue Fähigkeiten und können somit innerhalb des Spielverlaufs sogar unsichtbar werden. Auch die Waffenvielfalt aus dem ersten Teil wurde ausgebaut, sodass man während des Spielverlaufs gegen einige mächtige neue Alien-Waffen antreten muss und diese anschließend auch aufsammeln kann. Diese sind auch bitter nötig, bedenkt man dass man sich zu Level-Ende nun Endgegnern stellen muss, die es wirklich in sich haben, wie zum Beispiel die Seeschlange Leviathan, die nur mit einem Geschützturm ausgeschaltet werden kann.

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Technik


Schon „The Conduit“ entzückte Wii-Spieler aufgrund der hervorragenden Grafik, die vor allem der hauseigenen und speziell entwickelten Engine zu verdanken ist. Für „Conduit 2“ hat High Voltage Software noch einmal an ein paar Schrauben gedreht und Kanten geglättet, um einige Effekte auf die betagte Heimkonsole zu zaubern, die man zuvor noch nicht gesehen hat. So zaubert sich das Spiel in technischer Hinsicht tatsächlich in die ersten Reihen der Wii-Spiele, denn auch der Soundtrack weiß zu überzeugen.

Die immer tiefer gehende Geschichte um Mr. Ford wird zu jedem Zeitpunkt perfekt von der Soundkulisse begleitet. Verantwortlich dafür sind die orchestral eingespielten Stücke, die sowohl Anspannung, Tragik oder auch Action-Szenen perfekt zu untermalen wissen. Das von den Angriffen geprägte und nahezu eingerissene Washington D.C. erhält somit eine ganz besonders bedrückende Atmosphäre.

Auch in anderen Punkten trägt der Sound zum Spielerlebnis bei. Während des Spiels führen Ford und Promotheus immer wieder Dialoge, die dank guter Sprachausgabe lebhaft vermittelt werden. Zwar handelt es sich nur um eine englische Fassung, jedoch lässt sich auch ein Untertitel einschalten. Zwischen den Spielpassagen werden zudem hochwertige Zwischensequenzen eingespielt, die die leblosen Passagen aus dem Vorgänger komplett ersetzen.

Auch die frei konfigurierbare Steuerung wurde zusätzlich erweitert. Wer Wii MotionPlus besitzt darf sich über noch genauere Steuerung freuen, auch wenn man diese nur teilweise spürt. Schließlich setzte die genaue Steuerung von „The Conduit“ bereits neue Maßstäbe bei den Wii-Shootern. Alternativ kann man zudem zum Classic Controller greifen. Die Methode mit Fernbedienung und Nuchuck erweist sich jedoch als deutlich komfortabler und intuitiver.

Online setzt sich die Schlacht fort


Wenn neben der Steuerung von „The Conduit“ etwas Lob einheimsen konnte, dann der Online-Modus. So bot dieser vielerlei Modi und ein motivierendes Level-System. Leider konnte all dies nicht sonderlich lange für Spaß sorgen, da das Online-Erlebnis schnell von Hackern verdorben wurde. Beim Vorgänger noch machtlos, verspricht High Voltage Software und SEGA durch ein Patch-System nun jedoch regelmäßige Maßnahmen gegen derartige Spielverderber.

Insgesamt bietet „Conduit 2“ 14 verschiedene Online-Spielmodi. Zwar ähneln sich diese untereinander teilweise, doch Level-System und spannende Team-Kämpfe dürften weiterhin lange genug vor den Bildschirm fesseln. Wer sich zudem gerne mit seinen Team-Mitgliedern abspricht oder seine Kontrahenten verspottet, darf sich über einen Sprach-Chat freuen. Wii-Speak wird nicht unterstütz, sondern das bereits in „Call of Duty: Black Ops“ verwendete Headbanger Headset.

Wer sich mit seiner Wii nicht mit dem Internet verbinden kann, darf sich zudem über einen lokalen Splitscreen-Modus freuen. Der Bildschirm lässt sich hierbei in bis zu vier Abschnitte teilen.

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Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Zwar setzt „Conduit 2“ an der gleichen Stelle ein, wo der Vorgänger aufhörte, doch lassen sich in vielen Punkten deutliche Verbesserung ausmachen, die davon zeugen, dass High Voltage Software dazu gelernt hat. Eine relativ kurz ausfallende Kampagne und teilweise schwache Intelligenz der Gegner bereiten zwar weiterhin noch Turbulenzen, doch sorgen die tiefgehende Atmosphäre, ein ausgereifter Online-Modus und nicht zuletzt eine punktgenaue Steuerung dafür, dass das Sciene Fiction-Abenteuer mit Mr. Ford zu den besten der wenigen Wii-Shooter gezählt werden kann.

Bisher gibt es drei Kommentare

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  • Avatar von Blacksun87
    Blacksun87 12.06.2011, 14:09
    Spiel zurzeit Teil 1 und hol mir dann auch Teil 2 irgendwann... hab meine Wii erst seit ein paar Tagen
  • Avatar von Galactus
    Galactus 09.05.2011, 16:56
    Was mir grade einfällt.. immer noch sehr schade.. keine bzw. kaum trefferzonen. Ich meine, sogar Perfect Dark auf dem Nintendo 64 wurde unterschieden ob man in Hand, Bein, Kopf, Brust oder ähnliches geschossen hatte.

    Was ist taktisch netter, als Gegnern die Waffe aus der Hand schießen.
  • Avatar von Comet
    Comet 08.05.2011, 21:44
    Das Spiel ist toll. Viel besser als der Vorgänger. Grafisch wurde eine Menge verbessert. Während vorher kaum Texturen vorhanden waren, gibt es jetzt wirklich eine Menge knackscharfer Texturen zu sehen. Die Effekte sind ebenso gut wie im Vorgänger, wenn nicht noch besser. Das Wasser, besonders das Meer zu Beginn sieht einfach klasse aus und Schlauchlevel gibt es jetzt auch nur in gesunden Maßen. Auch an der Physik wurde gearbeitet. So wirbeln beispielsweise Papierblätter im Kampfgefecht auf, man kann Geräte kaputt schießen (z.B. einen Ventilator) und nen Getränkeautomat zum umkippen bringen. Die Story wurde auch viel besser inszeniert als im Vorgänger. Schade ist, dass im Offline-Multiplayer die Grafik runtergeschraubt wird, ist aber zu verschmerzen. Online habe ich noch nicht ausprobiert, denke aber, dass ich online bei GoldenEye bleibe, weil ich die Maps dort übersichtlicher finde.