Vorbereitungsphase
Wer eine Umsetzung nahe der PC-Version erwartet, wird gleich zu Beginn enttäuscht. Denn während man auf dem PC nahezu grenzenlose Möglichkeiten in Sachen Architektur des eigenen Hauses gestellt bekommt, stehen dem Hobby-Architekten auf der Wii lediglich vorgefertigte Häusertypen zur Verfügung. Diese können zwar in ihrer Einrichtung noch beliebig angepasst und weitere Mauern gezogen werden, trotzdem ist der Umfang geringer ausgelegt und man merkt deutlich, dass das Hauptaugenmerk auf dem Simulationsbestandteil besteht.
Dieser erweist sich glücklicherweise als ausführlicher. Angefangen bei der Sim-Erstellung, kann man zwischen vielen verschiedenen Gesichtsmerkmalen, Kleidungsstücken und Charaktermerkmalen auswählen. Letztere werden entscheidend für den weiteren Spielverlauf sein. Schließlich bestimmen die Eigenschaften und Interessen des Sim dessen Lebensziele und allgemeinen Wünsche, welche es fortan zu erfüllen gilt. Im Vordergrund steht dabei der große Lebenswunsch, welcher innerhalb von einem Sim-Tage Limit erfüllt werden soll. Doch dabei dürfen auch die täglichen Bedürfnisse, wie Hunger, Hygiene oder Komfort, nicht vernachlässigt werden. Es benötigt also einige Faktoren, um dem Sim ein möglichst erfülltes Leben zu bescheren.
Auf ins wilde Leben!
Ist der Einzug hinter sich gebracht, beginnt auch schon das wilde Leben des Sim. Natürlich spielt sich das Leben nicht nur innerhalb der eigenen vier Wände ab. Überall in der riesigen und freistehenden Nachbarschaft lassen sich neue Orte erkunden und dabei auch neue Freundschaften knüpfen. So kann es durchaus passieren, dass man während des Einkaufbummels im Supermarkt der großen Liebe begegnet oder dem größten Erzfeind. Neben dem Leben mit anderen Sim spielt natürlich aber auch die Karriere eine große Rolle. Oftmals muss man sich also entscheiden ob man die lieber auf der den Sprossen der Karriereleiter hochklettert oder sich der Familie und Freunden widmet.
In Sachen Interaktionsmöglichkeiten kann „Die Sims 3“ ebenfalls überzeugen. Mit nahezu jedem Objekt oder Person lassen sich etliche unterschiedliche Interaktionen durchführen. Somit ist auf Dauer für die fehlende Abwechslung mit Sicherheit gesorgt.
Technisch unausgegoren
Mögen die Ansätze von „Die Sims 3“ auch noch so lobenswert sein, kann dies nicht über die unterirdische technische Leistung des Spiels hinwegtäuschen, die das Spielen stark beeinschränkt. Neben ständigen Ladezeiten, untermalt vom lautstarken und beängstigenden Rattern des Wii-Laufwerks, funktioniert auch die Navigation durch Menüs und Steuerung der Sims nur mäßig.
Oftmals wird bei der Menü-Navigation eine umständliche Knopfsteuerung bevorzugt, anstatt die viel sinnigere Pointer-Funktion einzubinden. Doch auch dies hätte die entstehenden Probleme nicht aus der Welt schaffen können. Kommt der Pointer zum Einsatz sind die Schaltflächen viel zu winzig, um sie mit dem kleinen Pointer-Zeiger treffen zu können. Leute mit einer von Natur aus unruhigen Hand dürften daher deutliche Probleme bekommen.
Deutlich schlimmer fällt die grafische Leistung und damit verbundene Technik aus. Bereits in den ersten Spielminuten innerhalb des Sim-Editors fallen direkt erschreckende Ladezeiten auf. Allein um die aktualisierten Sim-Modelle anzuzeigen benötigt das Spiel mehrere Sekunden, begleitet vom lautstarken Rattern der Disc im Wii-Laufwerk. Begibt man sich dann in die Nachbarschaft hört das ständige Nachladen von fehlenden Texturen und Objekten scheinbar gar nicht mehr auf, was ebenso das begleitende Laufwerk-Rattern betrifft.
Ein Grund für die ständigen Ladezeiten sind auch nicht sofort ersichtlich, schließlich befindet sich die Grafik aufgrund magerer Umgebungsgestaltung, matschigen Texturen und fehlenden Schatten- und Lichteffekten im unteren Wii-Niveau. Bei der akustischen Untermalung sieht es nicht besser aus. Nahezu dauerhaft wird man mit den selben Melodien konfrontiert, die in kurzen Abständen wieder von vorne beginnen.
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