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Sengoku Basara: Samurai Heroes

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Sengoku BASARA: Samurai Heroes

Hiroyuki Kobayashi, Produzent von „Devil May Cry 4“, hat eine Fortsetzung der in Japan sehr erfolgreichen BASARA-Reihe für die Playstation 3 und die Wii für Capcom entwickelt. Das hat sich dann auch bezahlt gemacht, denn „Sengoku BASARA: Samurai Heroes“ konnte die Spitze der japanischen Softwarecharts erklimmen. Diesen Erfolg hatte aber nur die Version der Playstation 3. Wie sich das neue Werk des japanischen Produzenten auf der Wii macht, kann man in unserer Review erfahren.

Geschichte


In der Sengoku-Zeit war Japan durch Kämpfe und Konflikte zerrissen. Beim Honno-ji-Vorfall zwang Mitsuhide Akechi Nobunaga zum Selbstmord und die Nobunaga-Armee existierte nicht mehr. Nobunagas Versuch die Hoheitsgebiete mit Waffengewalt zu vereinen war gescheitert und nun würde Hideoyoshi Toyotomis Armee den gleichen Kraftakt versuchen.

Die Stärke von Hideoyoshis Armee war überwältigend und es dauerte nicht lange, bis er ganz Japan unter seine Kontrolle gebracht hatte. Doch dieser Sieg befriedigte seinen Ehrgeiz nicht und Hideoyoshi begann, die Eroberung fremder Hoheitsgebiete zu planen. Doch Ieyasu Tokugawa wies diese Ambitionen zurück und wandte sich gegen seinen Anführer Hideoyoshi. Nach einer langen und barbarischen Konfrontation besiegte Ieyasu Hideoyoshi. Zwei Zeitalter neigten sich dem Ende zu, und wieder einmal stürzten die Hoheitsgebiete ins Chaos.

Wie sich die Zukunft entwickeln wird liegt ab diesem Zeitpunkt in den Händen von zwei Männer, denn auf der einen Seite möchte Ieyasu Tokugawa mit seiner Armee Japan wieder zu vereinen und auf der anderen Seite strebt Mitsunari Ishida, ein überlebender oberster Kommandant von Hideoyoshi Toyotomis Armee, danach Rache am Verrat zu üben.

Schlachten, Mythen und Siege


Hiroyuki Kobayashi versetzt den Spieler in „Sengoku BASARA: Samurai Heroes“ in eben diese kriegerische Periode der japanischen Geschichte. Schlachten müssen geschlagen und Siege errungen werden. Doch dazu muss erst einmal bestimmt werden, ob man den Heldengeschichtsmodus oder eine Schnelle Schlacht bestreiten möchte. Dabei stehen einem erst einmal über fünfzehn Kämpfer, wie die flammende Magoichi Saica oder der maskierte Yaoshitsugu Otani, zur Auswahl bereit. Zu Beginn sind allerdings nicht alle Kämpfer anwählbare, die meisten müssen erst noch freigeschaltet werden. Alle Kämpfer verfügen über andere Kampfstile und Waffen. Schwerter, Speere, Streitkolben, Bögen und sogar Pistolen kommen in den Schlachten zum Einsatz, um den Gegner mit einer Niederlage vom Schlachtfeld zu schicken.

Es war einmal eine Heldengeschichte…


Im Heldengeschichtsmodus bekommt man die Geschichte des gewählten Kämpfers in englischer Sprache und mit deutschen Untertiteln erzählt. Im Spielverlauf bestimmt man durch das eigene Verhalten und die eigene Taktik auf dem Schlachtfeld, wie sich die Geschichte weiterentwickelt. Jede Interaktion mit den anderen Charakteren, jede erfüllt beziehungsweise nicht erfüllte Bedingung auf dem Schlachtfeld, kann den Verlauf der Geschichte ändern. Daher sollte man sich immer gut auf einen Kampf vorbereiten, weshalb es empfehlenswert ist regelmäßig zwischen den einzelnen Schlachten auf dem BASARA-Markt Nahrungsmittel und Ausrüstungsgegenstände zu kaufen. Das Geld dafür findet man in den Schlachten in Hatena-Kisten oder von besiegten Feinden. Auch einige Materialien zur Verwendung des eigenen handwerklichen Geschicks können auf den Schlachtfeldern gefunden werden. Wie in der „Dynasty Warrior“-Reihe begibt man sich in Japan von Schlacht zu Schlacht und muss bestimmte Aufgaben, meist den Sieg über einen bestimmten Anführer, erfüllen. Die Schlachten bestehen in der Regel aus mehreren kleineren Schlachtfeldern, die es zu erobern, zu halten oder zu zerstören gilt. Dabei schlägt, schießt und kämpft man sich seinen Weg durch Horden von feindlichen Soldaten und schickt sie ins Jenseits. Zwar tauchen in diesem Zusammenhang auch einige unterschiedliche Soldatentypen, wie beispielsweise schwer gepanzerte Einheiten oder Bogenschützen, auf, trotzdem fehlt es ein klein wenig an Abwechslung.

Entscheidung für Rückzug oder Glück beim Angriff


Mächtige BASARA-Angriffe können regelmäßig gestartet werden, um auch aus brenzligen Situationen unbeschadet herauszubekommen. Ansonsten muss man sich nach Nahrungsquellen, wie Reiskugeln und Wasserfässern, umsehen, um sich regenerieren zu können. Im Zweifel kann man sogar kurzzeitig den Rücktritt antreten, um nach Nahrung zu suchen. Allerdings holt die gegnerische Armee dann in der Regel Unterstützung, um für den nächsten Angriff gewappnet zu sein. Zu Beginn ist man übrigens alleine, doch schnell bekommt man eigene Soldaten, die einen im Kampf unterstützen oder eingenommene, strategisch wichtige Stellungen schützen. Leider ist die Intelligenz nicht sonderlich hoch, wodurch man sich schon mal häufiger ärgert, wenn der Feind eine eroberte Stellung zurück erobert hat, während man selbst schon drei Stellungen weitergezogen ist. Häufig ist dann die Suche nach einem Pferd und ein kurzer Weg zurück die beste Entscheidung, damit nicht noch weitere Stellungen wieder verloren werden.

Speichersystem und Teamarbeit


Wirklich ärgerlich ist allerdings das Speichersystem, welches erst nach einer Schlacht zum Einsatz kommt. Es wird nämlich, je nach Schwierigkeitsgrad, häufiger vorkommen, dass man eine Schlacht gewonnen hat und am Ende gegen deren Anführer das Zeitliche gesegnet hat - von Rücksetzpunkten hat Hiroyuki Kobayashi wohl noch nichts gehört. Das sorgt für Frust und senkt die Dauermotivation. Ein großer Pluspunkt ist allerdings noch der offline Kooperationsmodus für zwei menschliche Spieler am geteilten Bildschirm. Zwar geht dabei die Übersicht ein klein wenig verloren, Spaß macht die Geschichte aber auf jeden Fall. Außerdem reduziert sich das Frustproblem, denn nur wenn beide gleichzeitig sterben endet die Schlacht. Ansonsten regeneriert sich der Partner nach einer gewissen Zeit nach einem KO.

Grafik und Sound


Die optische Präsentation von „Sengoku BASARA: Samurai Heroes“ ist nicht sonderlich prickelnd, was zum einen an der etwas „angestaubten“ Grafik an sich, den sich ständig wiederholenden Gegnertypen und wenigen Details abseits der Kämpfe liegt. Wirklich begeistern kann der grafische Anblick nicht. Die englische Sprachausgabe ist in Ordnung, die musikalische Untermalung hätte man sich allerdings etwas packender gewünscht. Die Steuerung mit Wii-Fernbedienung und Nunchuk beziehungsweise alternativ mit dem Classic Controller funktioniert gut. Auf nerviges Herumschütteln wird weitestgehend verzichtet.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Hiroyuki Kobayashis neuestes Werk ist eine ordentliche Mischung aus „Dynasty Warrior“ und „Devil May Cry 4“ mit einigen interessanten Ansätzen eines funktionierenden Spielkonzeptes, jeder Menge Charaktere und deren Geschichten und eine gelungenen Kooperationsmodus. Leider ist die Intelligenz der Verbündeten nicht sonderlich hoch, die technische Seite des Spiels verbesserungswürdig und das Speichersystem einfach nur schlecht. Am Ende muss man abwiegen, was einem wichtiger ist. Bei uns ist „Sengoku BASARA: Samurai Heroes“ noch mal mit einem blauen Auge davon bekommen und hat die 7er-Wertung so gerade eben noch erreicht.

Bisher gibt es drei Kommentare

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  • Avatar von MLSnick
    MLSnick 27.07.2011, 19:12
    ...ich find's besser als die DYNASTY WARRIORS-reihe
  • Avatar von Jens
    Jens 17.10.2010, 21:16
    Die PS3- Version haben wir nicht gespielt. Sie ist auch nicht relevant. Das Spiel muss sich auf der Wii gegen die Konkurrenz beweisen.
  • Avatar von Slay
    Slay 17.10.2010, 16:35
    wo ist denn der vergleich zur ps3 version gewesen?
    hab gehört, es soll auf der wii nicht viel schlechter aussehen.
    und videos von dem spiel haben mich optisch doch ziemlich überzeugt, da die animationen der charactere ziemlich gut sind, die effekte bombastisch und es ein großes gegneraufkommen gibt