Formel 1 wie im Fernsehen
Da das Spiel über sämtliche Lizenzen der Formel 1-Serie verfügt, beinhaltet „F1 2009“ neben allen 17 Formel 1-Strecken, die 2009 befahren wurden, auch alle zehn Teams mit ihren insgesamt 20 Fahrern. Jeder der 20 Fahrer steht dem Spieler in den einzelnen Modi zu Verfügung. So kann man zwischen einem schnellen Rennen, Zeitfahren, einem kompletten Rennwochenende mit Training, Qualifying und anschließendem Rennen oder einer gesamten Weltmeisterschaft wählen. Des Weiteren bietet das Spiel einige Herausforderungen, die bestritten werden können. So lautet die Aufgabe zum Beispiel alle Checkpoints in der vorgegebenen Zeit zu durchfahren oder eine möglichst gute Rundenzeit hinzulegen.
Fuß fassen als Profifahrer in der Königsklasse
Im Karrieremodus von „Formel 1 2009“ muss man, wie im echten Leben, erst einmal klein anfangen. So stehen einem zu Beginn lediglich zwei Teams zu Verfügung, von denen man eines auswählen muss, mit dem man als Fahrer einen Vertrag eingehen will. Diese Verträge verursachen einem geübten Rennspieler anfänglich keine großen Schwierigkeiten. Wenn man seinen persönlichen Fahrer mit passendem Helmdesign und Outfit konfiguriert hat, kann man auch sogleich beginnen. Geht der Spieler einen Vertrag mit dem Formel 1-Stall BMW Sauber ein, muss man lediglich 30 Punkte während der Saison seinem Team erfahren. Dies ist leicht verdientes Brot und relativ schnell geschafft. Zwischen den einzelnen Rennveranstaltungen kann man sich zudem mit dem Lesen von Emails seiner Teamkollegen beschäftigen oder Angebote anderer Formel 1 Teams durchgehen.
Ist die Saison vorbei, steht es dem Rennfahrer frei einen neuen Vertrag mit einem anderen Team einzugehen oder den alten Vertrag zu verlängern. Dabei steigen aber die Anforderungen stetig und das Team erwartet immer bessere Leistungen, die zu erfüllen sind. Doch einem Fahrer ist es leider nur möglich drei Saisons zu bewältigen, danach wird man gezwungener Maßen in den Vorruhestand geschickt und der Spieler hat die Karriere erfolgreich abgeschlossen. Hier wurde viel Potenzial verschenkt und so unterscheidet sich der Karriere-Modus leider nur geringfügig von der normalen Weltmeisterschafts-Herausforderung, in der man frei wählen kann, bei welchem Team man anheuern will.
Ein ganzes Wochenende auf der Rennstrecke
Das Glanzstück des gesamten Spiels stellt hingegen das Rennwochenende dar. Hier kann man sich in den freien Trainings, ganz nach dem TV-Vorbild, mit den jeweiligen Strecken vertraut machen. Als nächstes geht es los mit den einzelnen Qualifyings, welche wie bei den echten Profis jeweils 20, 15 und zehn Minuten dauern. Um Zeit zu sparen, ist die erste Runde gleich eine fliegende Runde und zählt sofort als gefahrenes Qualifying. Wenn man mit seiner absolvierten Runde zufrieden ist, kann man mittels Knopfdruck direkt in die Box zurückkehren und, sofern man das möchte, die restliche Zeit überspringen. Ganz nach den offiziellen Regeln fliegen je die fünf Fahrer mit der langsamst gefahrenen Runde, am Ende jedes Qualifying-Abschnittes raus.
Danach geht es gleich los mit dem Rennen, welches minimal drei bis maximal der echten Rundenanzahl andauert. Fahrhilfen wie Lenk- und Bremshilfen unterstützen auch ungeübte Fahrer beim Rennverlauf, außerdem lassen sich Benzinverbrauch und Reifenabrieb deaktivieren und so ist ein Boxenbesuch nicht zwingend notwendig. Daneben lässt sich auch ein Schadensmodell aktivieren, dieses verzeiht zwar kleinere Kollisionen, doch wenn man in voller Fahrt gegen eine Mauer fährt, kann es passieren, dass der Wagen danach schwerer zu kontrollieren ist oder ein Heckflügel auf der Strecke bleibt. Wobei ein derartiges Abkommen von der Strecke eher unwahrscheinlich scheint, da die Autos förmlich auf dem Asphalt zu kleben scheinen und kaum ausbrechen.
Tuning – meist leider nur optische Schönheitskorrektur
Wenn man einen Rennwagen ausgewählt hat, wobei annähernd alle verschiedenen Formel 1-Teamwagen von den Leistungsmerkmalen identisch sind, lassen sich immerhin mittels Tuning der Winkel von den Flügeln per Regler bestimmen, das Rennauto tiefer legen beziehungsweise die Bodenfreiheit erhöhen oder die passenden Reifen wählen. Leider sind diese Tuningmöglichkeiten meist nur schön anzusehen und ändern kaum etwas am Fahrverhalten des Formel 1-Autos.
Mehr Arcade als Simulation
An den genannten Merkmalen von „F1 2009“ merkt man klar, dass es sich hierbei eher um ein Arcade-Racer handelt als um eine Simulation. Dies wird durch die Tatsache unterstützt, dass die aus der Formel 1 bekannten Regeln nicht konsequent angewendet werden und man auch mit Schupsen und Abkürzen über dem Grünstreifen ungestraft davon kommt, die KI-Fahrer reagieren kaum auf unerwartete Überholmanöver und können so leicht abgeschüttelt werden.
Grafisch wenig Licht, viel Schatten
Optisch ist das Spiel meist schön anzusehen, die Spiegelungen bei Regen auf dem Asphalt und die Autos, die von der Außenansicht allesamt detailgetreu wieder gegeben wurden, versprühen echtes Formel 1-Feeling. Sobald man aber auf die Cockpit-Ansicht schaltet ist es damit auch wieder vorbei, hier haben sich die Entwickler keine Mühe gegeben und alles sieht, ähnlich wie die Zuschauertribünen samt Zuschauer, sehr matschig aus. Bei einigen Strecken merkt man auch, dass das Hauptaugenmerk wohl lediglich auf die bekannten Rennstrecken gelegt wurde und die anderen nur wenige Details beinhalten. Durch die niedrige und wechselhafte Bildfrequenz ruckelt das Spiel zudem des Öfteren, auch die schlechte Kantenglättung wirkt auf einem hochauflösenden Fernseher sehr unschön.
Bisher gibt es drei Kommentare
Also ich finde es ganz ok. Hätten natürlich noch mehr rausmachen können aber ich freu nich schon riesig auf F1 2010:-)