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No More Heroes 2: Desperate Struggle

Videospiele mit einer außergewöhnlichen Story und interessanten Charakteren überzeugen jeden "Hardcore"-Spieler und sind folglich heiß begehrt. Der Entwickler "Suda 51" hat bereits in der Vergangenheit durch eben solche Spiele überzeugt, zuletzt mit dem Spiel "No More Heroes". Im Mittelpunkt stand der außergewöhnliche Travis Touchdown, der zum einen in die Figuren aus seinem Lieblings-Anime verliebt ist, aber auch mal in seiner Freizeit mit seinem speziellen Beam-Katana auf Kopfgeld-Jagd geht. Auch im zweiten Teil, der auf den Namen "No More Heroes 2: Desperate Struggle" hört, geht Travis wieder seinen Blutdurst stillen und kämpft sich dabei erneut an die Spitze der Kopfgeldjäger.

Alles beginnt von vorne


"No More Heroes 2: Desperate Struggle" knüpft drei Jahre später an den ersten Teil an. Travis hat sich in dieser Zeit aus der Stadt Santa Destory zurückgezogen und kehrt nun, an einem schneebedeckten Tag wieder zurück. Direkt zu Anfang des Spiels begegnet Travis einem Hinterbliebenen seiner letzten Opfer. Dieser fordert natürlich Rache, hat jedoch nicht einmal ansatzweise eine Chance gegen den einstigen amtierenden Kopfgeldjäger-Meister. Doch dies soll ein böses Nachspiel für Travis haben. Denn so gerät einer seiner besten Kumpel ins Visier seiner Feinde und wird auf fieseste Art umgebracht. Ein Grund für Travis sich wieder von vorne an die Ranglisten-Spitze zu morden, um seinen ganz persönlichen Rachefeldzug durchzuziehen.

Metzelei vom Feinsten


Wer den Vorgänger gespielt hat, wird sich im zweiten Teil direkt zu Recht finden. Wie gewohnt kämpft sich Travis mit Hilfe seines Beam-Katanas durch die Gegnermassen und erledigt diese durch beeindruckende Angriffs-Kombination auf spektakuläre Art und Weise. Ein eindeutiges stilistisches Mittel im Spiel ist die Blutrünstigkeit, auf welche die europäische Spieler im ersten Teil verzichten mussten. Dafür spritzt es dieses Mal umso mehr, denn Travis hat kein Problem damit seine Gegner zu enthaupten oder zu verstümmeln.

Während man im ersten Teil auf die WiiMote und Nunchuk-Methode begrenzt war, darf man im zweiten Teil nun auch nach Belieben zu Classic- oder Game Cube-Controller greifen. Wider erwarten für manch einen wird Travis Schwert nicht über Bewegungseinlagen benutzt, sondern durch einfaches Drücken des A-Knopfes geschwungen. Lediglich die Haltung der Wii-Fernbedienung bestimmt ob Travis sein Schwert aufrecht oder lässig nach unten gerichtet trägt. Dies hat übrigens einen taktischen Einfluss im Gameplay. Des Weiteren lassen sich ebenfalls durch Drücken des Z-Knopfs gegnerische Angriffe parieren oder ihnen direkt ausweichen. Vor allem aber die vielen verschiedenen Finisher haben es in sich und fühlen sich dank der geforderten Bewegungen mit der WiiMote noch kraftvoller und effektiver an.

Wer den ersten Teil nicht gespielt hat, sollte zudem noch über eine besonders taktische Raffinesse im Gameplay aufgeklärt werden. Bei Travis Schwert handelt es sich, wie schon erwähnt, um ein sogenanntes Beam-Katana, dass sich mit einer Mischung aus Jedi-Schwert und klassischem Katana vergleichen lässt. Dieses braucht jedoch aller Hand Energie um betrieben zu werden, so dass es auch im Kampf durchaus passieren kann, dass dieser technischen Raffinesse der Saft ausgeht. Das heißt Travis muss entweder schnell ein paar Energiezellen auftreiben oder aber sich eine kurze Auszeit gönnen und sein tödliches Werkzeug kurzer Hand wieder aufladen. Dies erfolgt durch einfaches Schütteln der Wii-Fernbedienung. Travis macht es dem Spieler tatsächlich gleich und schüttelt wie verrückt sein Beam-Katana, bis es wieder voller Energie aufglüht.

Neben seinen Schwerthieben hat Travis übrigens auch einige Wrestling-Griffen auf Lager, mit denen man durch Drücken des B-Knopfs angeschlagene Gegner ohne Probleme aufs Kreuz legt. Für besonders hartnäckige Gegner hat Travis aber stets noch ganz besondere Spezialkräfte auf Lager. Nach jedem besiegten Gegner erscheint eine Slot-Maschine. Trefft ihr drei gleiche Symbole verwandelt Travis sich beispielsweise in einen wütenden Tiger und zerfetzt alles was sich ihm in den Weg stellt oder er läuft in Zeitlupe mit seinem Beam-Katana Amok.

Die Kopfgeldjagd kann beginnen!


Im Gegensatz zum Vorgänger, in dem man über eine Oberwelt und mit Hilfe von Travis übermäßig coolem und protzigem Motorrad von einem Ort zum anderen gelang, wird nun alles über eine einfache Übersichtskarte geregelt. Für den Unwissenden hört sich dies sicherlich nach einer Verschlechterung an, wer jedoch den Vorgänger erlebt hat, sollte dies begrüßen. Durch die fehlende Übersicht, der gewöhnungsbedürftigen Motorrad-Steuerung und den leergefegten Straßen von Santa Destory war die Oberwelt leider nur nervig.

Die überschaubare Übersichtskarte sorgt nun für einen besseren Spielfluss und lässt einem auch die Oberwelt nicht vermissen. Vor allem dass man nicht mehr für jeden Ranglistenkampf zuvor Geld durch Nebenjobs verdienen muss, ermöglicht ein schnelleres Vorankommen in der Handlung. Bei diesen kämpft man sich zunächst durch eine Schar von Handlangern und steht letztendlich seinem wahren Gegner gegenüber, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Von einer Geistergestalt, bis zum von Cheerleadern umjubelten Football-Star, begegnet man den skurrilsten Typen von Endgegnern. Auch wenn sich dies zunächst sehr unterhaltend anhört, reicht kein wildes Knopf drücken, um die Gegner niederzustrecken, stattdessen wird oft taktisches Vorgehen und Kombination der verschiedenen Angriffe gefordert.

Auch ein Held braucht Geld und Abwechslung


Neben den Hauptmissionen gibt es auch zahlreiche Nebenbeschäftigungen. Vor allem die Jobs, die zum Teil auch in einer herrlichen 8-Bit Grafik präsentiert werden, sollte man hin und wieder aufsuchen, da man sich so Geld für optionale Kleidung und Ausrüstung erarbeiten kann. Wer jedoch einen weniger anstrengenden Zeitvertreib, als Kokosnuss-Schleppen sucht, kann sich auch mit Travis Katze Jeane beschäftigen und so verhindern, dass sie an überheblicher Fettleibigkeit qualvoll eingeht. Sollte man jedoch nichts für Tiere übrig haben, kann man sich aber auch einfach auf Travis Sofa schmeißen, die Glotze anschalten und seinen Lieblings-Anime "Bizarre Jelly 5" ansehen, sowie einen waschechten 2D-Shooter spielen.

Grafik und Sound


Wie der Vorgänger präsentiert "No More Heroes 2: Desperate Struggle" sich in einem Cel-Shading-Grafikstil, der gelungen und passend die herrlich überdrehten Geschehnisse wiedergeben kann. Vor allem die in 8-Bit gehaltenen Nebenmissionen reihen sich perfekt in den Grafikstil des Spiels ein. Zwar gibt es nur gering auftretende Bild-Ruckler, jedoch wird man während des Spiels von Katenflimmern begleitet.

Wie die grafische Präsentation, passt auch die Sound-Untermalung perfekt zum Stil und Humor des Spiels und kann durch einen vielseitigen Soundtrack durchgängig überzeugen. Auch die gute englische Synchronisation sorgt für eine gute Stimmung und fängt die Persönlichkeit jedes Charakters gut ein.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Käufer von "No More Heroes 2: Desperate Struggle" erwartet neben blutigen Gefechten, vor allem ein völlig abgedrehter Humor mit fabelhaft inszenierten Charakteren und einer übermäßigen Prise Selbstironie, die das Spielerlebnis in keiner Weise versalzt. Ein durchweg gutes Gameplay mit genug Abwechslung sorgt so für ein derartiges Spielerlebnis, welches leider viel zu selten auf der Wii zu finden ist. Wer jedoch schon mit dem ersten Teil nichts anfangen konnte, sollte lieber auch vom zweiten Teil die Finger lassen, da sich am grundsätzlichen Spielprinzip nichts geändert hat.

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