Seit dem Release von „Harvest Moon“ im Jahr 1996 für das SNES sind regelmäßig Nachfolger für sämtliche Heimkonsolen und Handhelds aus dem Hause Nintendo erschienen und haben sich zusammen bereits mehrere Millionen mal verkauft. Ein Erfolg, der dazu führte, dass man mit „Rune Factory“ eine zweite Spielreihe im gleichen Universum auf dem Markt etablieren konnte, die nun auch auf der Nintendo Wii erscheint.

Geschichte

Den jungen Raguna führt seine Suche nach Tau, dem Mädchen, das ihm das Leben gerettet hat, nach Trampoli. Dort bezieht er einen kleinen, alten Bauernhof direkt neben dem mysteriösen Mädchen und beginnt sich ein neues Leben aufzubauen.

Faktor Zeit

Die Zeit ist einer der wichtigsten Faktoren von „Rune Factory Frontier“, denn sie bestimmt sowohl den Ablauf eines einzelnen Tages, als auch den des ganzen Lebens. Ein Tag hat 24 Stunden, eine Woche sechs Tage und ein Monat dreißig Tage. Beginnt ein neuer Monat, wechselt automatisch auch die Jahreszeit und damit auch die Feldfrüchte, die man in der jeweiligen Jahreszeit anbauen kann. Die Zeit vergeht übrigens automatisch, wenn man sich außerhalb von Gebäuden befindet. Dabei sollte man allerdings beachten, dass auch Raguna regelmäßig Schlaf benötigt. Wer zu lange wach bleibt, verschläft nicht nur den nächsten Morgen, sondern ist auch anfällig für Krankheiten.

Faktor Landwirtschaft

Die Landwirtschaft ist nicht nur ein wichtiger Faktor, sondern auch eine der beiden wichtigen Säulen des Abenteuers, denn ohne das Bestellen der eigenen Felder und der irgendwann hoffentlich erfolgreichen Ernte kommt kein Geld in die ansonsten leere Haushaltskasse. Und ohne das notwendige Kleingeld kann man sich weder den Ausbau des eigenen Bauernhofs, noch den Erwerb von neuem Saatgut und neuen Werkzeugen oder Geschenken für die Dame (oder Damen) seines Herzens nicht erlauben. Die Landwirtschaft läuft dabei grundsätzlich immer in sechs Schritten ab: Nach dem Entfernen von Fremdobjekten, wie Baumstümpfen und Steinen wird das Feld mit der Hacke bestellt und anschließend die Saat entsprechend der Jahreszeit ausgesät. Nun müssen die Felder noch regelmäßig mit der Gießkanne bewässert werden, um die Ernte einfahren und verkaufen zu können. Wer in Trampoli und in der Umgebung Runeys, kleine Geister, findet, kann diese auf seinem Bauernhof einsetzen, um seine Ernte zu verbessern. Die Runey können auch als Opfergabe für die Einleitung von Wundern benutzt werden, von derer es insgesamt acht gibt. So kann man eine sonnige oder regnerische Woche erhalten oder bestimmte Tage, wie Obst- oder Fischtage, hervorrufen, an denen Ernten und Angelausflüge besonders erfolgsversprechend ausfallen.

Faktor Kampf

Ein weiterer Faktor und außerdem die zweite wichtige Säule des Abenteuers sind die Kämpfe auf der Wal-Insel. Die Wal-Insel ist eine geheimnisvolle und gefährliche Insel, die über Trampoli schwebt und auf der sich neben vielen wertvollen Schätzen auch zahlreiche Monster aufhalten. Über eine mächtige Bohnenranke kann man die Wal-Insel erreichen und sich auf Schatzsuche begeben. Bewaffnet mit den Werkzeugen stellt man sich den Gefahren und bekommt für erfolgreiche Kämpfe Erfahrungspunkte und steigt Stufen hinauf. Mit einer errichteten Scheune auf dem Bauernhof ist es sogar möglich, sich mit Monstern anzufreunden und diese auf dem eigenen Bauernhof zu pflegen und später für die Landwirtschaft einzusetzen oder mit ihnen gemeinsam ins Abenteuer zu ziehen. Auch die Felder auf der Wal-Insel können bestellt werden, wobei das Säen unabhängig der Jahreszeiten erfolgen kann.

Faktor Freundschaft und Liebe

Freundschaft und Liebe sind der letzte wichtige Faktor von „Rune Factory Frontier“. Neben Ragunas Nachbarin Tau können auch elf andere Junggesellinnen von Trampoli umworben und geheiratet werden, die einen beim Abenteuer unterstützen. Als mögliche Lebenspartnerin stehen beispielsweise Rosetta, die durchsetzungsfähige Tochter des Gemischtwarenhändlers, Bianca, die Tochter einer wohlhabenden Familie von Trampoli, oder Selphy, die Bewohnerin der Bibliothek, zur Auswahl. Den aktuellen Stand der Beziehungen zu den zwölf Damen kann man ständig prüfen, wobei zwischen Werten für die Stärke der Freundschaft und der Liebe unterschieden wird. Doch in Trampoli wohnen zusammen mit Raguna nicht nur die zwölf jungen Frauen, sondern auch andere Bewohnerinnen und Bewohner, wie etwa die trinkfeste Tavernenbesitzerin Rita und der hilfsbereite Farmer Erik. Besondere Erlebnisse bei der landwirtschaftlichen Arbeit, bei Kämpfen und natürlich zusammen mit der gewählten Lebenspartnerin, werden in einer Erinnerungsgalerie festgehalten. Wer alle Animationen und Illustrationen in der Erinnerungsgalerie sammeln möchte, wird das Spiel wohl oder übel mehrfach mit den unterschiedlichen Enden bestreiten müssen.

Grafik, Sound und Steuerung

Die Grafik des Titels ist etwas erwachsener als bei „Harvest Moon“ und erinnert etwas an das ebenfalls gerade erschienene „Fragile Dreams: Farewell Ruins of the Moon“. Die Grafik ist allerdings auch etwas farbenfroher und wird durch kleinere Animesequenzen passend unterstützt. Der Sound knüpft an die guten grafischen Qualitäten an und begeistert gerade auf der Wal-Insel mit atmosphärischen Klängen. „Rune Factory Frontier“ kann sowohl mit Wii-Fernbedienung und Nunchuk, als auch mit dem Classic Controller gespielt werden. Beide Steuerungsarten eignen sich sowohl für die Landwirtschaft, als auch für den Kampf. Wer die Wahl hat, greift trotzdem zur klassischen Steuerungsart mit dem Classic Controller, die sich ein klein wenig griffiger anfühlt.