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U-Sing

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U-Sing: U‘ve got talent!

Mit dem Release des Karaokespiels „SingStar“ für die Playstation 2 startete Sony eine Erfolgsgeschichte der ganz besonderen Art. Über 40 Spiele erschienen in den darauffolgenden Jahren für Playstation 2 und 3 und verkauften sich mehrere Millionen Mal. Ein Erfolg, der auch die Konkurrenz aufmerksam werden ließ und dafür sorgte, dass Microsoft mit „Lips“ ein recht erfolgreiches Singspiel für die Xbox 360 auf den Markt brachte. Bei Nintendo sah man dem Erfolg mehr oder weniger gelassen entgegen und überließ den Drittherstellern das Feld. Nach zwei bestenfalls mittelmäßigen „Boogie“-Spielen aus dem Hause Electronic Arts und einigen ebenfalls nicht sonderlich guten Disney-Produkten, konnte im letzten Monat das Karaokespiel „We Sing“ halbwegs überzeugen. Ob Mindscape nun mit „U-Sing: U‘ve got talent!“ noch eine bessere Variante veröffentlicht hat, wollen wir nun überprüfen.

Strukturen, Medleys und Duelle


Beim ersten Start von „U-Sing: U‘ve got talent!“ muss man erst eine kleine Einführung durchlaufen, die einen mit den Grundlagen des Karaokespiels vertraut machen. Danach gelangt man ins Hauptmenü und dort wird dem Spieler direkt deutlich, dass Mindscape zwar auch auf die erfolgreiche Struktur der „SingStar“-Reihe setzt, diese allerdings nach den eigenen optischen Vorstellungen angepasst hat. So erscheinen fünf offene Würfel mit schwarzen Schatten von Personen und Gegenständen, die beispielsweise für den Ein- und Zweispielermodus oder die Jukebox stehen. Im Einzelspielermodus bekommt man neben der Möglichkeit, einzelne Songs zu singen und neue Bestmarken aufzustellen, auch die Chance, kurze Medleys aus fünf verschiedenen Songs zu singen. Im Zweispielermodus kann man mit oder gegen einen Freund beziehungsweise eine Freundin im Duo-, Duell- oder Kampfmodus antreten. Der Kampfmodus unterscheidet sich dabei vom Duellmodus dadurch, dass im Kampfmodus einer der Sänger als Angreifer fungiert und durch seinen Gesang dem anderen Sänger und seiner Punktzahl schadet. Dagegen geht es im Duellmodus lediglich um die beste Gesangsleistung. Die Jukebox bietet abschießend die Möglichkeit, alle Lieder anzuhören, ohne selbst mitsingen zu müssen.

Singen, Klopfen und Murmeln


Die Songauswahl bei „U-Sing: U‘ve got talent!“ besteht aus insgesamt 30 Songs, von denen man sich das gewünschte Lied und einen der drei Schwierigkeitsgrade über die Songauswahlliste, in der alle Single-Cover abgebildet sind, auswählt. Danach ist man auch schon mitten drin im Song, denn das Musikvideo läuft im Hintergrund und im Vordergrund muss man darauf achten, wann und was man in welcher Tonhöhe singen muss. Anhand der Punktzahl erschließt sich, wie gut man das bislang gemeistert hat. Wer falsch singt, wird dies schnell merken, denn er bekommt nicht nur weniger Punkte, sondern wird die Tonhöhenlinie auch nicht treffen und sich farblich immer darüber oder darunter bewegen. Außerdem bekommt man nach jedem Liedtextabschnitt eine kurze Wertung angezeigt, ab der man dann spätestens versuchen sollte, die Töne besser zu treffen. In der Praxis funktioniert das Ganze recht ordentlich, wobei leises Gemurmel und einfaches Klopfen auf das Mikrophon häufig zu einem besseren Ergebnis führen. Am Ende des Songs bekommt man schließlich eine Abschlusswertung und eine mehr oder weniger positive Auszeichnung verliehen und wird bei einem ordentlichen Ergebnis auch in die Bestenliste aufgenommen.

Songauswahl


Zu 30 Songs darf man insgesamt zum Mikrophon greifen, wobei das Angebot von "La Roux - Bulletproof" über "Mando Diao - Dance with somebody" bishin zu "The Pussycat Dolls - When I grow up" reicht. 30 Songs in einem Karaokespiel sind nach heutigen Standards eine gerade noch akzeptable Anzahl, viele Konkurrenzprodukte warten mittlerweile allerdings mit einer größeren Songauswahl auf. Drei ganz große Pluspunkte lassen diese kleinere Kritik allerdings im Keim ersticken. Zum einen wäre nämlich die Tatsache, dass die Songliste neben vielen aktuellen Liedern auch erfolgreiche Lieder aus den Charts der letzten Jahre und bekannte Klassiker enthält. Der zweite große Pluspunkt ist die bunte Mischung aus englischen und deutschen Songs, den man in dieser Qualität auf der Wii vergeblich sucht. Zu guter letzt muss man noch aufführen, dass in 2010 zusätzliche Songs zum kostenpflichtigen Download angeboten werden sollen, wodurch man relativ leicht die Songliste von „U-Sing: U‘ve got talent!“ erweitern kann.

Technik des Mikrophons


„U-Sing: U‘ve got talent!“ wird sowohl separat als auch im Bundle mit zwei Logitech-Mikrophonen angeboten. Über die Qualität der Mikrophone können wir uns leider nicht äußern, da unserem Rezensionsmuster keine beilagen und wir zu den Mikrophonen von „We Sing“ greifen mussten. Da die beiden Mikrophone allerdings ebenfalls aus dem Hause Logitech stammen, können wir nur vermuten, dass die Qualität der Mikrophone auch einem hohen Standard entspricht. Wer zufällig noch ein Logitech-Mikrophon von einem anderen Karaoke- oder anderem Musikspiel hat, kann das allerdings natürlich auch zum Spielen verwenden.

Grafik und Sound


Grafisch befindet sich „U-Sing: U‘ve got talent!“ auf den Spuren von „SingStar“, denn sowohl das Hauptmenü als auch die Songauswahl sind nicht nur strukturell, sondern auch optisch an die Playstation-Reihe angelehnt. Allerdings muss man dem Karaokespiel auch zugestehen, dass es durchaus eigene Akzente einbringt, wodurch man sich beispielsweise vor allem farblich deutlich von dem bekannten Vorbild abhebt. Die Qualität der Musikvideos ist gut und die verschiedenen Gesangs- und Informationsleisten heben sich erkennbar ab. Die Klangqualität ist ebenfalls sehr gut, die Songauswahl erfrischend aktuell.
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Fazit & Wertung

„U-Sing: U‘ve got talent!“ macht einen wesentlich besseren Eindruck als alle bislang erschienenen Karaokespiel auf der Wii. Die Songauswahl ist dank einer bunten Mischung aus aktuellen deutschen und englischen Liedern, Liedern der Charts der vergangenen Jahre und echten Klassikern absolut gelungen und kann 2010 sogar kostenpflichtig erweitert werden. Auch die Aufmachung von „U-Sing: U‘ve got talent!“ ist mehr als ordentlich und doch reicht es am Ende nur zu einer guten 7er-Wertung. Das Problem, dass Klopfen gegen das Mikrofon oder leises Gemurmel eher zum Erfolg führen, als wirkliches Singen, spielt dabei allerdings nur eine untergeordnete Rolle. Das eigentliche Problem ist nämlich die etwas magere Auswahl an Spielmodi für Solisten und der fehlende Mehrspielermodus für mehr als zwei Spieler.

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