Erste Vorbereitungen
Wie in den restlichen „Tony Hawk“-Ablegern bisher, legt man auch in „Ride“ zunächst seinen eigenen Charakter an, mit dem man folglich die verschiedenen Städte unsicher macht. Dazu stehen dem Spieler verschiedene vorgefertigte Designs zur Verfügung, die man nochmals aufmotzen und verändern kann. Im Laufe des Spiels schaltet man für gute Leistungen zudem weitere Gegenstände frei, mit denen man sogleich den Protagonisten bekleiden darf. Nachdem nun also der Amateurskater erstellt wurde, geht es direkt in die ersten Übungsmissionen.
Zuvor wird allerdings die beigelegte Skateboard-Peripherie konfiguriert. Denn „Tony Hawk: Ride“ liegt ein grau-schwarzes Plastik-Skateboard bei, das mit vier Sensoren ausgestattet und so groß wie ein echtes Rollbrett ist. Dieses Eingabegerät verbindet man durch einen weißen Plastikadapter mit der Wii, die fortan alle Bewegungen des Bretts erkennt. Im langwierigen Tutorial werden daraufhin alle für den Anfang notwendigen Tricks erklärt. Vorbildlicherweise hat Activision dafür unter anderem Tony Hawk persönlich engagiert, um den Spieler durch die Menüs zu navigieren und Ladepausen zu überbrücken.
Kann der Spaß beginnen?
Die Bewegungen, die der Spieler nun auf dem Plastik-Board ausführt, werden somit bestmöglich ins Spiel übertragen. Sobald der Benutzer also den hinteren Fuß nach unten drückt, um die Schnauze des Skateboards in die Höhe zu drücken, führt der Charakter im Spiel einen Sprung aus. Für jeden Trick im Spiel gibt es eine Bewegung oder eine Reihenfolge von Tätigkeiten, die man mit dem Brett vor dem Bildschirm ausführen muss, bevor der angehende Profiskater auch nur einen Finger krümmt.
Im relativ kurzen Storymodus zeigt man die gelernten Tricks schließlich anhand einiger Aufgaben. Die vorhandenen Spielmodi sind so simpel wie langweilig und die Entwickler haben auf die altbewährten Grundspielarten der vorherigen Teile zurückgegriffen. Mal muss man bestimmte Aktionen vollbringen, wie einen Flip-Trick über einem Abgrund vorführen, eine Strecke in einer kurzen Zeit fahren oder so viele Punkte wie möglich abgreifen. Nachdem man eine Mission abgeschlossen hat, kann man diese sogar mit einem Mii erneut bestreiten. Etwas fraglich bleibt die Begründung dahinter, weshalb dies nicht von Anfang an möglich ist.
Frustration auf dreifachem Niveau
Dass nicht alle Spieler direkt mit dem neuen Plastik-Controller durchstarten werden, hat Activision lobenderweise erkannt. Aus diesem Grunde wurden insgesamt drei Schwierigkeitsgrade eingebaut, die auf die verschiedenen Spielergruppen abzielen. Im „Casual“-Modus lenkt das Spiel den Fahrer vollautomatisch und man muss lediglich die Tricks ausführen und an manchen Weggabelungen entscheiden, in welche Richtung man nun abbiegen möchte.
Im fortgeschrittenen und dem schwierigsten Modus hat man volle Kontrolle über den Spieler und man bekommt vom Spiel an sich immer weniger geholfen. Zum Lenken neigt man nun also das Brett auf dem Boden nach links und rechts, was sich als äußerst schwieriges Unterfangen herausstellt. Auch sonst ist die Steuerung über das Skateboard absolut ungewohnt und zum Teil sogar nervig. Denn die frustrierenden Momente, die man überstehen muss, bevor manche Abschnitte im Spiel wirklich Spaß bereiten, ziehen den Gesamteindruck einfach zu weit nach unten. Man möchte bei einem Titel für über 100€ schlicht und ergreifend nicht erst einige Stunden monoton üben müssen, bevor man die ersten unterhaltsamen Minuten erleben kann.
Technik
Der ansprechende Comicstil mit dicken Konturen, den man in Zwischensequenzen zu Gesicht bekommt, wird leider nicht im richtigen Spiel geboten. Vielmehr wurde auf den Standard-Look gesetzt, dem man mittlerweile schon fast abgeneigt ist. Etwas abenteuerlicher geht es dabei schon zu, jedoch hätte man sich getrost der Realität abwenden können, um für eine gelungenere Optik zu sorgen. Dafür macht der Soundtrack wieder einiges wett und kann mit den typischen Skaterock-Stücken tönen. Darunter sind dieses Mal unter anderem Green Day, Beck und NoFX, die ihre Songs zum Tonbereich beigesteuert haben.
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