Alles beim Alten?
Startet man das Spiel zum ersten Mal, wird man sich sofort an den DS-Teil erinnert fühlen, sofern man ihn denn schon gespielt hat. Falls nicht, auch nicht schlimm: Zu Beginn findet man sich in einem Bus wieder, in dem man von Sitznachbar Olli freundlich in ein Gespräch verwickelt wird. Er stellt einem grundlegende Fragen, die für das weitere Spiel von entscheidender Bedeutung sind. „Wie ist dein Name?“, „Bist du ein Junge oder ein Mädel?“, „ Wo fährst du hin?“ – all das möchte der Kater wissen. Bei letzterer Frage hat man natürlich die Möglichkeit, sich einen Namen für den zukünftigen Wohnort einfallen zu lassen. Neulinge stellen sich jetzt natürlich die Frage „Hab ich richtig gelesen – Kater?“ – ja, allerdings! Denn wie die meisten sicher schon wissen, trifft man in Animal Crossing keinen einzigen Menschen – wie es der Titel ja auch schon vermuten lässt. Interagiert wird im gesamten Spiel nur mit Tieren oder sonstigen Fabelwesen, diese stehen allerdings auf zwei Beinen, plappern unermüdlich und wohnen in Häusern, die teilweise mit mehr, teilweise mit weniger stilvollen Möbeln ausgestattet sind.
Erste Schritte
Kommt man also in seiner neuen Heimat an, sollte man zunächst einmal das Rathaus besuchen - ein Blick auf die Karte verrät, wo es sich befindet. Die erste Aufgabe besteht darin, sich eins von vier leer stehenden Häusern anzusehen, die sich alle durch verschiedenfarbige Dächer unterscheiden. Ist die Entscheidung gefallen, wo das virtuelle Leben in Zukunft verbracht werden soll, genügt eine Auskunft beim Rathaus und ehe man sich versieht, hat man einen dicken Batzen Schulden am Hals. So paradiesisch sich die Verhältnisse in Animal Crossing zunächst anhören, ein Haus bekommt man nicht geschenkt.
Ansprechpartner in Sachen Schulden ist der aufgeweckte Waschbär Tom Nook, der im Dorf einen kleinen Laden betreibt. Er erlässt einem die ersten paar Raten, wenn man für ihn einige Dinge erledigt – diese stellen gleichzeitig eine Art Tutorial dar. So lernt man, wie Blumen und Bäumchen gepflanzt, Pakete zugestellt und Nachrichten an das schwarze Brett gepinnt werden. Sind diese Aufgaben erledigt, ist man bei Nook fertig – er äußert jedoch die dringenden Bitte, ihm das Geld für die Butze in nicht allzu ferner Zukunft zurückzuerstatten. Die Pflichten sind hiermit erledigt, man kann tun und lassen, was man will! Keine Handlung, keine Ziele, nur dezente Nebenquests halten einen noch bei der Stange. So seltsam das auch klingen mag, aber man ist von nun an selbst verantwortlich für den weiteren Spielablauf.
Sind die Neuerungen der Rede wert?
Doch was genau macht den Wii- gegenüber dem DS-Teil eigentlich besonders? Zunächst einmal sind natürlich wieder die verschiedenen Jahreszeiten im Spiel wiederzufinden, da auch die Wii-Version die interne Systemuhr nutzt. Die monatlichen Feste sind diesmal allerdings ausgefallender und auch anspruchsvoller - an Halloween wollen beispielsweise Bonbons erbeutet und gegen seltene Items eingetauscht werden. Desweiteren wäre da die Möglichkeit, in die Großstadt zu fahren. Dazu stellt man sich einfach an die Bushaltestelle seiner Stadt, die sich neuerdings vor dem Stadttor befindet. Ein paar Busfahrer-Lebensweisheiten später findet man sich auch schon in der Großstadt wieder. Diese ist zwar nicht ganz so groß, wie zu vermuten, jedoch können hier viele Ex-Händler aus "Wild World" besucht werden. Sowohl der fliegende Händler Reiner, der für seine „verrrrrrrüüüüüüüückten Preise“ bekannt ist, als auch Smeralda, die mystische Wahrsagerin, die ihr Zelt eingemottet zu haben scheint, sind an einem Fleck in der City zu finden. Auch neue Lokalitäten wie ein Theater oder ein Auktionshaus sind vorhanden. Bei letzterem können sogar Möbelstücke über WiiConnect24 er- und versteigert werden.
Wirkt die Großstadt auf den ersten Blick vielleicht als sinnvolle Erweiterung, so wird besonders bei steigender Spieldauer klar, dass sie nicht viel Neues bringt und eher selten als Ausflugsziel genutzt wird. Das Spiel bleibt also – wie beim Vorgänger – eher auf das kleine Dörfchen beschränkt. Eine weitere Neuerung stellt WiiSpeak dar – die neue Hardware-Erweiterung gibt es einzeln oder gleich im Bundle mit dem Spiel. Lohnenswert ist dies allerdings nur, wenn man mindestens einen anderen Animal-Crossing-Spieler kennt, der ebenfalls die Möglichkeit hat, mit der Wii online zu gehen. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, stehen einem stundenlange Angler-Wettbewerbe, gemeinsame Shopping-Trips oder vergnügtes Versteckspielen bevor.
Grafik und Technik
Grafisch und technisch misst sich „Animal Crossing: Let’s Go to the City“ sicherlich nicht mit Referenz-Titeln wie „Super Mario Galaxy“ oder „Metroid Prime 3: Corruption“, sondern gleicht eher seinem kleinen DS-Bruder. Allerdings stehen dem Titel der verspielte Look und die zum Mitpfeifen einladenden Hintergrundmelodien sehr gut und sind durchaus stimmig. Die Steuerung funktioniert auf der Wii dank Wii-Fernbedienung und Nunchuk zudem viel präziser als auf dem DS, wahlweise kann man sich aber auch in Point-and-Click-Manier (nur mit Wii-FB) fortbewegen.
Bisher gibt es zehn Kommentare
Bestes Spiel aller zeiten!!
Ich spiele dieses Spiel jeeden Tag!!!!
So gesehen ist es das Spiel, was das bester Preis/Leisungsverhältnis hat. Wenn ACgttC keinen Onlinemodus hätte, wäre das Spiel sicherlch schon im Regal verschwunden.
Warum stellt ihr das nochmal vor??