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We Sing

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We Sing

Mit dem Release des Karaokespiels „SingStar“ für die Playstation 2 startete Sony eine Erfolgsgeschichte der ganz besonderen Art. Über 40 Spiele erschienen in den darauffolgenden Jahren für Playstation 2 und 3 und verkauften sich mehrer Millionen mal. Ein Erfolg der auch die Konkurrenz aufmerksam werden ließ und dafür sorgte, dass Microsoft mit „LIPS“ mehr oder weniger erfolgreich auch für die XBox360 ein Karaokespiel auf den Markt brachte. Bei Nintendo sah man dem Erfolg mehr oder weniger gelassen entgegen und überließ den 3rd Party Entwickler das Feld. Das führt zu zwei bestenfalls durchschnittlichen Boogie-Spielen aus dem Hause Electronic Arts und einigen ebenfalls nicht sonderlich guten Disney-Produkten. Die Jungs und Mädels von Nordic Games wollen den Karren nun mit einem eignen Produkt aus dem Dreck ziehen und schicken „We Sing“ in den Wettkampf.

I Sing, U Sing, We Sing


Der erste Eindruck wenn das „We Sing“-Logo auf dem Bildschirm erscheint ist, dass man sich in einem neuen „SingStar“ befindet. Hauptmenü und Songauswahl sind nämlich ähnlich aufgebaut wie die erfolgreiche Karaokespielereihe auf Playstation 2 und 3. Doch erst einmal zurück zu den Spielmodi, denn neben dem Solo-Modus für einen Spieler findet man auch einen freien Karaoke-Modus ohne Punkte und Leistungsanzeige und einen Party-Modus. In eben selbigem kann man mit bis zu vier Spielern gemeinsam, gegeneinander, gegeneinander mit Punktelimit, gegeneinander in zwei Gruppen und abwechselnd durch Mikrophonweitergabe antreten.

Singen, Klopfen und Murmeln


Die Songauswahl bei „We Sing“ besteht aus insgesamt 30 Songs, von denen man sich den gewünschten Song über die Songauswahlliste, in der alle Single-Cover abgebildet sind, auswählt. Danach ist man auch schon mitten drin im Song, denn das Musikvideo zum Song läuft im Hintergrund und im Vordergrund erkennt man auf einer Timing-Linie wann und was und auf der Gesangs- und Tonhöhenlinie in welcher Tonhöhe man singen muss. Anhand der Punktzahl erschließt sich wie gut man das bislang gemeistert hat. Wer falsch singt, wird die das schnell merken, denn er bekommt nicht nur weniger Punkte, sondern wird die Tonhöhenlinie auch nicht treffen und sich farblich immer irgendwo auf der Gesangshöhenlinie bewegen. Außerdem bekommt man nach jedem Liedtextabschnitt eine kurze Wertung angezeigt, ab der man dann spätestens versuchen sollte, die Töne besser zu treffen. In der Praxis funktioniert das Ganze recht ordentlich, wobei leises Gemurmel und einfaches Klopfen auf das Mikrophon häufig zu einem besseren Ergebnis führt. Am Ende des Songs bekommt man schließlich eine Abschlusswertung und eine mehr oder weniger positive Auszeichnung verliehen und wird bei einem ordentlichen Ergebnis auch in die Bestenliste (Charts) aufgenommen.

Songliste


Lady GaGa - Poker Face
Coldplay - Viva La Vida
Lily Allen - The Fear
Tom Jones - Delilah
Kylie Minogue - Loco-Motion
UB40 - Red Red Wine
Amy Winehouse - Tears Dry On Their Own
Charles and Eddie - Would I Lie To You?
Sugababes - Girls
OneRepublic Featuring Timbaland - Apologize
Roxette - It Must Have Been Love
The Automatic - Monster
Duffy - Mercy
Madness - Our House
James Morrison & Nelly Furtado - Broken Strings
Aqua - Barbie Girl
Blondie - One Way Or Another
Chesney Hawkes - The One And Only
Culture Club - Karma Chameleon
Duran Duran - Hungry Like The Wolf
Pussycat Dolls - Don't Cha
Shampoo - Trouble
Spice Girls - Wannabe
Tasmin Archer - Sleeping Satellite
Moloko - Sing It Back
Elton John with Kiki Dee - Don’t Go Breaking My Heart
John Denver - Take Me Home, Country Roads
Kaiser Chiefs - I Predict A Riot
Meatloaf - I'd Do Anything For Love (But I Won't Do That)
The Police - Every Breath You Take

Songauswahl und deren Kriterien


30 Songs in einem Karaokespiel sind nach heutigen Standards eine gerade noch akzeptable Anzahl, viele Konkurrenzprodukte warten mittlerweile allerdings mit einer größeren Songauswahl auf. Das Problem von „We sing“ ist allerdings nicht direkt die Songanzahl, sondern das eindeutig zu breit gefächerte Musikspektrum. Dadurch stehen für die unterschiedlichen Altersgruppen durchschnittlich weniger gewünschte Liedtitel zur Auswahl und die Nachfrage sinkt dadurch ebenfalls automatisch. Für Menschen mit einem offenen Musikgeschmack oder Mittzwanziger, welche noch ohne Probleme eine Grenze zwischen älteren und neueren Songs schlagen können, ist die Variation bei der Auswahl allerdings eine willkommene Abwechslung. Schade ist allerdings, dass es kein deutscher Song in das Spiel geschafft hat und dass mit der Songauswahl eher Frauen als Männer angesprochen werden dürften.

Technik des Mikrophons


„We Sing“ wird sowohl separat als auch im Bundle mit zwei Mikrophonen und einem USB-HUB angeboten. Die beiden Mikrophone aus dem Hause Logitech sind ganz in schwarz gehalten und werden über ein Kabel an der unteren Seite mit dem ebenfalls in schwarz gehaltenen und mit dem We Sing-Logo versehenen USB-HUB verbunden. Dieser bietet Platz für insgesamt vier Mikrophone und wird selbst durch ein Kabel über die USB-Schnittstelle mit der Wii verbunden. Die Qualität sowohl der Mikrophone als auch des USB-HUB ist erstklassig und braucht sich hinter den PS3- und XBox360-Pendants nicht zu verstecken. Wer zufällig noch ein Mikrophon von „Boogie“ oder „Boogie SuperStar“ hat, kann das natürlich auch zum Spielen verwenden.

Grafik und Sound


Auch grafisch befindet sich „We Sing“ auf den Spuren von „SingStar“, denn sowohl das Hauptmenü als auch die Songauswahl sind nicht nur strukturell, sondern auch optisch an die Playstation-Reihe angelehnt. Dadurch hat man allerdings auch das gleiche Problem, nämlich eine etwas sterile Präsentation mit wenigen Farben. Die Qualität der Musikvideos ist gut und die verschiedenen Gesang- und Informationsleisten heben sich erkennbar ab. Die Klangqualität ist ebenfalls sehr gut, die Songauswahl leidet allerdings unter der schon erwähnten nicht erkennbaren klaren Linie.


Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Auch die „SingStar“-Reihe hat einmal klein angefangen und genau so sollte man auch die Wertung für „We Sing“ verstehen. „We Sing“ ist hoffentlich erst der Anfang einer eigenen Musikspielreihe auf der Wii, die allerdings noch an so mancher Kinderkrankheit nagt. Die Songauswahl ist noch verbesserungswürdig, meist führt Klopfen gegen das Mikrofon oder leises Gemurmel eher zum Erfolg als wirkliches Singen und die optische Präsentation ist noch ausbaufähig. Dafür ist die Qualität des Mikrophons schon jetzt erstklassig und wenn noch ein Karrieremodus integriert worden wäre, wären das auch die Spielmodi geworden. Am Ende reicht es noch zu einer ganz guten 7er-Wertung.

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