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Spyborgs

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Spyborgs

Capcoms „Spyborgs“ wurde erstmals auf dem Captivate-Event im Jahre 2008 angekündigt. Damals sah das Spiel noch wie aus einem amerikanischen Cartoon entsprungen aus, gepaart mit einigen Minispiel-Satiren von bekannten Kinderspielzeug-Werbespots. Der poppige und kindliche Grafikstil sowie das Spielprinzip kamen bei der Spielepresse nach der Enthüllung nur äußerst schlecht an. Das Entwicklerstudio Bionic Games ließ das Spiel kurzerhand für einige Monate verschwinden und arbeitete im Geheimen an einer neuen Version. Diese Fassung wurde vor wenigen Tagen endlich veröffentlicht. Ob die Frischzellenkur dem Spiel gut tat oder ob man doch besser die alte Version beibehalten hätte, wurde von uns getestet.

Vom Invaliden zum Spyborg


Wird man heutzutage von seinem Land in den Krieg geschickt und dort verwundet, ist man in Windeseile wieder zu Hause. Denn was sollte man schon mit einem Soldaten anfangen, der Verletzungen und somit womöglich auch psychische Schäden davongetragen hat? In naher Zukunft wird dies allerdings gar kein Problem mehr darstellen. Denn sofern ein Rekrut einen Arm verliert, erhält er mit Hilfe der Kybernetik problemlos einen Metallersatz, der seinen Status zum Roboter-Kämpfer erhöht. Mit der Zeit verschwinden jedoch immer mehr der so genannten „Spyborgs“. Zusammen mit den drei Kämpfern Clandestine, Stinger und Bouncer geht man den mysteriösen Vorkommnissen nach und deckt gleichzeitig eine Verschwörung auf.

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Drei Charaktere und zwei Spieler


Zu Beginn jedes Levels wählt man einen der drei verfügbaren Charaktere aus. Diese unterscheiden sich nicht nur im Aussehen, sondern auch in den Fähigkeiten. Denn während die agile Clandestine besonders gut im Umgang mit dem Schwert ist und Bouncer seine stämmigen Roboterfähigkeiten gezielt einsetzen kann, feuert Stinger am liebsten mit seinem „Mega Man“-Armgeschoss. Jede Mission lässt sich selbstverständlich mit einem Freund bestreiten, hat man hingegen gerade keinen zur Hand, übernimmt der Computer die Kontrolle über den zweiten Helden.

Das Spielprinzip bietet fortan keine allzu großen Überraschungen. Mit seinen zwei Protagonisten läuft man in ein Areal, zertrümmert Kisten auf der Suche nach Bonuspunkten und wartet darauf, bis die Gegner langsam aber sicher eintreffen. Hat man sich schließlich aller Gegner entledigt, werden die Barrieren aufgehoben, die den Spieler zuvor am Fortschreiten gehindert haben. Die Charakterauswahl hat dabei keinerlei Auswirkungen auf den Levelverlauf, denn mit jedem Helden kann man alle Hürden überbrücken.

Kämpfe und Erfahrungspunkte


Wie zu erwarten nehmen die Kämpfe den größten Teil der Spielzeit ein. Jeder Protagonist hat dabei eine langsame und eine schnelle Attacke, die man miteinander mischen und somit verheerende Kombinationsangriffe starten kann. Hat man genügend Spezialpunkte eingesammelt, kann zudem ein K.O.-Angriff gestartet werden. Dabei verschwinden die Hintergrundobjekte komplett und lediglich Spieler und Gegner werden angezeigt. Die Feinde werden folglich problemlos in den Boden gestampft, wenn man die angezeigten Bewegungen mit Wii-Fernbedienung und Nunchuk in der vorgegebenen Zeit ausführt. Diese besonders starken Angriffe lassen sich weiterhin auch mit beiden Spielern starten, was die Angriffskraft erneut steigert.

Für besiegte Gegner, Kisten und eine hohe Combo-Anzeige hagelt es Erfahrungspunkte in Form von roten Kugeln. Diese können am Ende jedes Levels in Verbesserungen der Helden investiert werden. Die Verbesserungen können in den Kategorien „Gesundheit“, „Schaden“, „Moves“ und „Spezial“ erstanden werden. Mit den Erfahrungspunkten steigert man diese Aspekte nun um eine oder mehrere Stufen und erhöht somit die Gesundheit, den Schaden oder schaltet gänzlich neue Angriffe frei.

Eine weitere Tätigkeit abseits der Kämpfe findet sich in der Suche nach versteckten Gegenständen. Das Böse hat einige Objekte getarnt, die momentan glasig schimmern. Fährt man mit der Wii-Fernbedienung über die Gegenstände, wählt sie mit dem A-Knopf aus und schüttelt nun den Controller, werden die Objekte sichtbar und für den Helden zugänglich. Nur mit der Spionsicht sammelt man alle Gegenstände ein, die für das komplette Durchspielen von Nöten sind.

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Feinste Technik


Seit der ersten Enthüllung von „Spyborgs“ im letzten Jahr, schraubte Bionic Games stark an der Präsentation des Spiels. Die Charaktere sind nun erwachsener und die Spielwelt kommt dreckiger und nicht mehr ganz so kindisch daher. Der Gesamteindruck ist wirklich hervorragend, da sämtliche Objekte wie aus einem Guss wirken. Zusätzlich gibt es einige fesche Effekte zu sehen, die sich so mancher Wii-Entwickler einmal anschauen sollte. Der Ton hinkt der Grafik etwas nach, da sich die Metal-Riffs nach einiger Zeit zu sehr wiederholen und dadurch störend wirken.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Spiele mit gelungener Koop-Action wurden uns von vielen Herstellern versprochen, doch für erwachsene Spieler gingen die hohen Erwartungen meist einzig in Enttäuschungen über. Zuletzt sollte „G.I. Joe“ diese Lücke ausfüllen, doch der Titel aus dem Hause Electronic Arts versank aufgrund mangelnder Abwechslung und miserabler Technik in der Masse aus unterdurchschnittlichen Wii-Spielen. „Spyborgs“ hebt sich zumindest durch ein schnelles und kurzweiliges Kampfsystem, sowie der beachtlichen Grafik von der Konkurrenz ab. Das eigentliche Spiel bietet ebenso wenig Abwechslung. Actionfreunde bekommen nichtsdestotrotz einen gelungenen Titel, der in nächster Zeit keine Konkurrenz in Form anderer Spiele erhalten wird.

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