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MySims Agents

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MySims Agents

Electronic Arts ist bereits seit einiger Zeit einer der eifrigsten Spielelieferanten der Wii. Während andere Entwickler mit neuen Spielen auf sich warten lassen, bringt der kalifornische Hersteller fast monatlich neues Futter. Bevor die Sportsaison mit „FIFA 10“ erneut eingeläutet wird, hat man jedoch mit „MySims Agents“ einen neuen Teil der beliebten Serie zu bieten. Von „Kingdom“ einmal abgesehen, konnten die Vorgänger „Party“ und „Racing“ nicht allzu sehr überzeugen. Ob Electronic Arts mit dem Agentenspielchen einen gelungenen Titel produziert hat oder doch nur das Geld aus ahnungslosen Taschen ziehen möchte, könnt ihr im folgenden Review herausfinden.

Hartes Agentenleben in der Vorstadt


Als junger und motivierter Amateur-Detektiv arbeitet man in der heimischen Vorstadt einen Auftrag nach dem anderen ab. Die Katze vom Dach holen, den Gemüsedieb aufspüren und den Namen des geheimnisvollen Verehrers herausfinden gehören dabei zu den typischen Aufgaben. Als der Protagonist eines Tages den Besitzer eines süßen Hundes bestimmt, schwört der Ganove mit dem Namen Morcubus, am Helden Rache zu nehmen. Von den Machenschaften des bösen Buben erfährt man auch schneller, als einem lieb ist. Denn kurz nachdem man sein eigenes Agentenbüro bezogen hat, ermittelt man den Fall eines Einbruchs, bei dem ebenfalls Morcubus beteiligt war. Inwiefern die rothaarige Besitzerin des Hauses und deren Vater in die Geschichte verwickelt sind, muss man folglich herausfinden.

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Morcubus an den Kragen


Um die mysteriösen Machenschaften aufzudecken, bewegt man seinen Sim durch die unterschiedlichen Gebiete in „MySims Agents“. So verschlägt es den Spieler in den ersten Spielstunden bereits in das idyllische Städtchen, in ein vollausgestattetes Hauptquartier, auf einen verschneiten Berg und in alte Ruinen. Hier erhält man sofort nach Ankunft ein Auftrag, der den Spieler für die nächste Zeit beschäftigen wird. Beispielsweise wird der örtlichen Friseurin ein Blumenstrauß hinterlassen, der von drei Personen stammen könnte. Also sucht man das Areal nach Hinweisen ab, um schließlich den liebeshungrigen Täter zu überführen. Dazu stehen einem zunächst drei Werkzeuge zur Verfügung. Mit dem Brecheisen werden Kisten aufgestoßen, mit dem Schraubenschlüssel sucht man sich Ersatzteile für zerstörte Geräte und mit der Lupe werden hinterlassene Fußabdrücke sichtbar. Im Verlauf des Spiels werden die Werkzeuge aufgemotzt und man kann fortan für das passende Agentenfeeling sorgen.

Im Menü sieht man die einzelnen Aufgaben nochmals in Kürze zusammengefasst und kann diese nach und nach abarbeiten. Typische Hinweise wären dann zum Beispiel, dass man mit Person A reden muss, um über Person B etwas herauszufinden. Sobald man einen nicht zu verachtenden Fortschritt erreicht hat, wird dieser beim jeweiligen Verdächtigen eingetragen. Sporadisch muss man auf den Agententouren auch mehr erledigen, als nur mit der richtigen Figur zu sprechen. Möchte man beispielsweise eine hinterlassene Spur analysieren, wird man in ein Minispiel verfrachtet, in dem man Kugeln miteinander verbinden muss. Eine Art „Crazy Machines“ hat es ebenso ins Spiel geschafft, bei dem man Zahnräder richtig platziert, sowie eine Variante des bekannten heißen Drahts, bei dem man nicht vom Pfad abkommen darf.

Mit Schirm, Charme und Melone


Als Belohnung für bestandene Missionen schaltet man neue Outfits, Gegenstände und Rekruten frei. Die Outfits können in Windeseile vor dem Spiegel anprobiert werden, während die Gegenstände in die verschiedenen Etagen des Hauptquartiers gestellt werden möchten. Rekruten heuert man wiederum an und schickt sie später auf gänzlich eigene Missionen. Jeder Nachwuchs-Agent hat spezielle Werte, die für Aufträge wichtig sind. Im Hauptquartier ist jeder Rekrut einer Etage zugeschrieben, platziert man in dieser nun bestimmte Möbel, steigen die Werte der Charaktere, wodurch die Erfolgschance bei Missionen steigt.

Derart umfangreich ist das Gestalten der Lokalitäten im Vergleich zu den Vorgängern nicht mehr. Dafür stieg der Anteil der Hüpfpassagen, die nun einmal zum Agentenleben dazugehören. Die Steuerung funktioniert somit nicht mehr nur mit der Wii-Fernbedienung und der Nunchuk ist zwingend. Dementsprechend lässt sich die Kamera auch nicht mehr frei bewegen, sondern ist fest vorgegeben. Dadurch hat man alles Wichtige stets im Blick und kann sich voll und ganz den Ermittlungen widmen.

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Blockige Optik


Am bewährten Stil der „MySims“-Reihe hat sich auch im neuesten Teil nichts geändert. Die Figuren werden in der populären Block-Optik dargestellt, wodurch das Spiel jung und poppig erstrahlt. Gestalterisch bediente man sich an Comicvorlagen und stellt Text und Bildblöcke in den altbekannten Sprechblasen dar. Im Musikbereich ertönt erneut das piepsige Sims-Geblubber, das unverständlich und mittlerweile auch recht nervig ist. Gerade beim niedrigen Schwierigkeitsgrad wäre eine Synchronisation wünschenswert gewesen, um das Spiel auch jüngeren Zockern zugänglich zu machen. Denn an den Aufgaben werden sie sicherlich nicht scheitern, an der Sprachbarriere hingegen viel eher.
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Fazit & Wertung

Der Spaß des ersten „MySims“-Teil bestand zum Großteil darin, neue Gebäude und Gegenstände zu bauen. Der Grafikstil wurde beibehalten, das eigentliche Spielprinzip wanderte mit „Kingdoms“ und nun auch „Agents“ jedoch immer mehr in Richtung Adventure. Uns gefällt der frische Ansatz deutlich besser, wenn er auch noch verbesserungswürdig ist. Denn insgesamt ist die Grafik ein Stück zu steril und könnte für die junge Zielgruppe noch etwas mutiger in Sachen Farben sein. Auch bei den Missionen hätten wir uns mehr Abwechslung gewünscht. Insgesamt ist „MySims Agents“ aber zweifelsohne der bisher beste Teil der Serie, der auch älteren Spielern eine Menge Spaß bereiten wird.

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