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Another Code: R - Die Suche nach der verborgenen Erinnerung

Was als Nintendo DS-Kapitel begann, findet nun auf der Wii seine Fortsetzung. Das Entwicklerstudio CiNG hatte mit dem DS-Ableger ein kurzes, aber fantastisches Adventure abgeliefert und konnte auch mit dem Titel „Hotel Dusk: Room 215“ überzeugen. Wir haben unsere Tasche gepackt und sind voller Erwartungen zum Lake Juliet gereist, um Ashley bei ihrem neusten Abenteuer zu begleiten.

Auf der Suche


Seit den Ereignisse auf der Blood Edward-Insel sind schon zwei Jahre vergangen und Ashleys Vater ist mal wieder seit geraumer Zeit abwesend und vernachlässigt seine Tochter. Diese ist aus diesen Gründen auch nicht sonderlich gut auf ihren Erzeuger zu sprechen und hätte auch die plötzliche Einladung ihres Vaters zum Zelten abgesagt. Aber zum Glück gibt es noch ihre Tante und die überredet sie dazu, Papa Richard noch eine Chance zu geben. Außerdem schreibt Dr. Robins in seiner Mitteilung, dass er mit ihr über ihre Mutter sprechen möchte. So geht es also auf zum Campen an den Lake Juliet.

Aber kaum steigt man an der Bushaltestelle Lake Juliet aus, wird Ashley nicht wie angekündigt von ihrem Vater abgeholt, sondern überfallen und ihrer Tasche beraubt. Kein toller Einstieg und nicht gerade förderlich für die Laune, macht sich das Mädchen auf zum Camp und ihrem Papa. Nach dieser toll präsentierten Anfangsszene fängt der Spieler an, ins Geschehen einzugreifen.

Links oder Rechts?


Diese Frage gilt es immerzu zu treffen, da man die Hauptcharakterin nur nach links oder rechts laufen lassen kann. In einigen Situationen hat man zwar die Möglichkeit, die Richtung nach oben oder unten zu ändern, allerdings dreht sich dann das Bild und es geht seitwärts weiter. Dies hält die Steuerung sehr einfach. Zu Beginn des Abenteuers trifft man die ersten Charaktere, unterhält sich und liest sehr viel. Lesen ist nämlich der Hauptbestandteil des Spieles und kommt noch vor den Rätseln, welche insgesamt eher rar vorhanden sind. So trifft man Dan den Ranger und erfährt, dass man eine Schlüsselkarte benötigt, um in das Camp direkt zu gelangen, dass eine alte Villa abgebrannt ist und eine verdächtig aussehende Person durch die Gegend schleicht. Die erste Aufgabe heißt also an der Information anmelden und eine Schlüsselkarte ergattern. In dem kleine Laden kann man außerdem die typischen Funktionen eines Point’n‘Click-Adventures ausprobieren, Sachen betrachten und versuchen an sich zu nehmen, mit der studentischen Hilfskraft sprechen, den Ausweis entgegennehmen und mit jeder Menge neuer, aber nur für die Geschichte interessanten Informationen weiterziehen. Auf diese Weise verläuft der Großteil des Abenteuers, bis dann zwischendurch die Rätseleinlagen dazu kommen.

DAS und TAS


Wie schon im Vorgänger besitzt Ashley wieder ein DAS, welches wie der Nintendo DSi aussieht und auch ähnliche Funktionen übernimmt. Da es ein Update des alten DAS ist, können nun auch Fotos gemacht und überlagert, sowie weitere Features verwendet werden. Neu hinzugekommen ist das TAS, welches von Ashleys verstorbener Mutter Sayoko entwickelt wurde. Dieses Gerät in Form der Wii-Fernbedienung reagiert nur auf Ashleys biometrischen Daten und dient im Verlauf der Geschichte größtenteils dazu, elektronische Schlösser zu knacken. Damit wären wir auch schon bei den Rätseln. Wie schon erwähnt, ist Schlösser knacken eines der Hauptdisziplinen von der jungen 16-jährigen Dame und so heißt es die Wii-Fernbedienung richtig einzusetzen. Wird zum Beispiel die Tastenfolge A, B, 1, 2 angezeigt, muss man diese in der Reihenfolge drücken und die Tür geht auf. Hört sich einfach an, wird aber im weiteren Verlauf verdammt knackig und herausfordernd. Andere Aufgaben bestehen darin, Computer Codes herauszubekommen und es müssen richtige Zahlenkombinationen gefunden werden. Für andere Rätsel benötigt man die Kamera, um auf die Lösung zu kommen, allerdings ist der Gebrauch viel zu selten. Insgesamt gibt es einfach zu wenig Interaktion, die etwas Abwechslung zu den sehr langen Gesprächen bringt. Auch das Kombinieren von Gegenständen und deren spätere, richtige Verwendung wird durch die Offensichtlichkeit stark geschmälert. So kann man Gegenstände erst dann an sich nehmen, wenn man sie wirklich benötigt und muss öfters einige Strecken zurücklegen, um das Objekt zu bekommen.

Weiter und weiter


Die Geschichte selbst wird durch die Gespräche vorangetrieben. Aber die wichtigen Aspekte gelangen durch die wiederkehrenden Erinnerungen von Ashley in die verzwickte Geschichte. Diese hat bei bestimmten Orten oder Gegenstände Flashbacks, bei welchen sie sich an ihren Besuch am Lake Juliet mit ihrer toten Mutter erinnert. Den Gründen ihres Besuchs und dem wahren Mörder auf die Spur zu kommen ist dabei der rote Faden des Gameplays. Natürlich spielt auch wieder das Another seine Rolle und es haben mehr Protagonisten in das Spiel geschafft, als es bei dem Vorgänger der Fall war. Leider geht dabei ein bisschen das alte Flair verloren und viele Geschichtsstränge wirken künstlich eingebaut, um die Spiellänge zu strecken. Diese fällt zwar auch deutlich länger aus, als noch beim Vorgänger, allerdings nehmen dabei wie schon erwähnt die Dialogpassagen den größten Teil ein. Trauriger Weise gibt es aber auch keine Sprachausgabe, welche auf der einen Seite wenigstens nicht die ansonsten schöne Atmosphäre zerstören kann, auf der anderen Seite aber in vielen Situationen fantastisch zu den Animationen und Situationen gepasst hätte.

Schön?


Grafisch ist der Titel sehr malerisch geworden und erzeugt ein schönes Ambiente, in welchem man sich direkt wohl fühlt. Die Charaktere sind schön modelliert und fügen sich nahtlos in die natürliche und malerische Umgebung ein. Störend fallen dann nur die Animationen auf, welche teilweise doch sehr schlecht ausgefallen sind. Dies bezieht sich besonders auf die „Geh“-Animationen. Bei allen Figuren sieht es nach einem Moonwalk aus und es passt einfach nicht zu dem ansonsten stimmigen Bild. Auch die Reaktionen sind manchmal recht komisch. Ein Charakter ist laut Gespräch sehr aufgebracht und muss unbedingt weg, spaziert dann aber gemütlich und im Schleichtempo zur Tür. Da runzelt man nur die Stirn und zieht bei Bedarf fragend eine Augenbraue hoch.

Die Musik passt wunderbar in die Geschichte, auch wenn sie sich irgendwann wiederholt und einen selten auch wahnsinnig machen kann. Soundeffekte gibt es eher wenige, aber diejenigen, die es gibt, sind durchaus brauchbar.

Die Steuerung ist sehr simpel und wird nur bei einigen Rätseln etwas anspruchsvoller. Es kommt in ein paar Fällen auch zur Unterstützung der Bewegungssensoren und die Wii-Fernbedienung wird zum Umrühren, Kurbeln, oder Einschütten verwendet. Alle ausdauernden Spieler sollten außerdem das Nunchuk bereit liegen haben, obwohl es nur ein einziges Mal benötigt wird.
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Fazit & Wertung

Es ist länger als der Vorgänger, es ist auf einer Heimkonsole, es ist aber nicht besser. Der Nachfolger der Handheldversion kann durch die Präsentation punkten, verliert aber durch zu aufdringliche und unnötige Dialoge, zu wenigen Rätsel und einen überwiegend zu einfachen Schwierigkeitsgrad an Spaß. Wer nichts gegen viel Text hat oder die Fortsetzung und die wahren Hintergründe nicht verpassen will, macht nichts falsch. Einsteigern in das Genre rate ich allerdings eher ab, da die Länge und die Anzahl der Dialoge doch abschreckend wirken könnten.

Bisher gibt es sieben Kommentare

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  • Avatar von Astorax
    Astorax 25.12.2010, 16:02
    Wollte mir das Spiel mal zulegen, aber habe es wegen Geldmangel dann doch nicht gekauft...
  • Avatar von Tobi
    Tobi 20.07.2009, 13:58
    Also mir ist zumindest in diese Richtung nichts bekannt, aber wir können mal gucken ob wir was in Erfahrung bringen können
  • Avatar von ssbb-süchtling
    ssbb-süchtling 20.07.2009, 12:42
    mhh..
    Another Code is nie so mein Fall gewesen, dafür hab ich Hotel Dusk: Room 215 regelrecht verschlungen!
    Weiß jemand, ob ein Nachfolger geplannt wurde oder sogar eine Potierung?
  • Avatar von Tobi
    Tobi 20.07.2009, 11:13
    Und bei einer schlechten Synchro schadet es mehr, als das es nützt
  • Avatar von fabs
    fabs 20.07.2009, 10:39
    Stimme da zu. Es muss nicht bei jedem Videospiel eine Sprachausgabe geben. Ist zwar ganz nett, wenn alles aufgenommen wird, aber gerade bei vielen Texten ist das sehr Kostenintensiv und aufwändig.
  • Avatar von Tobi
    Tobi 19.07.2009, 20:23
    Es ist immer wieder schön, dass es junge Menschen gibt, die keine Angst vor Texten haben also dann kann ich dir Another Code wirklich empfehlen

    Übrigens: Danke
  • Avatar von Verwirrter
    Verwirrter 19.07.2009, 20:07
    Viel lesen? Das Spiel ist gekauft!
    ^^ Nee, ehrlich, ich liebe es, wenn man bei Videospielen auch mal was lesen muss. Bei einem Point-and-Click-Adventure ja zudem auch vonnöten.

    Sprachausgabe wär dennoch nicht schlecht gewesen. Der 1. deutsche Trailer suggerierte sogar, dass es eine beinhaltet. Doch beim 2. Trailer mit diesem pseudo-betroffenen Emo-Verschnitt war dann klar, dass es kein Blabla geben wird und dass das im 1. Trailer wohl ein Atmosphäre unterstreichendes Stilmittel sein sollte. Tja, na ja. -.-

    Übrigens: Supi Review!