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Grand Slam Tennis

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Grand Slam Tennis

Obwohl die Wii durch ihre schon bald nicht mehr ganz so einzigartige Steuerung nur so für Tennis-Spiele gemacht zu sein scheint, hat sich noch kaum ein Entwickler an einem eigenen Titel dieser Sparte der Sporttitel versucht. Die Konkurrenz aus dem Hause Nintendo scheint einfach zu groß zu sein, was nicht verwunderlich ist, schließlich wird mit „Wii Sports“ das perfekte Anfängerspiel bereits bei der Wii mitgeliefert. Zur Veröffentlichung von MotionPlus will nun aber auch Electronic Arts eine Stück des Kuchens abgreifen und bringt mit „Grand Slam Tennis“ einen heißen Thron-Anwärter. Ob das Spiel seine Gegner auch wirklich besiegen kann oder doch nur eine „Wii Sports“-Kopie ist, haben wir für euch getestet.

Vier Meisterschaften, ein Sieger


In „Grand Slam Tennis“ übernimmt man die Rolle des selbst erstellten Tennis-Amateurs, der an den vier größten Meisterschaften teilnimmt. Dabei handelt es sich um das Australian Open, French Open, US Open und schließlich Wimbledon. Hat man sich für einen von vier Tennisstilen entschieden und das richtige Outfit ausgesucht, wird man auch direkt ins Spiel geworfen. Das erste Match ist dabei gegen einen anderen Amateur, der ebenfalls nicht allzu viel Erfahrung hat und somit den perfekten Konkurrenten darstellt. Ist das Spiel nach mindestens drei Runden schließlich beendet, wird in einer Statistik zum Beispiel aufgezeigt, wie viele Fehler jedem Spieler unterlaufen sind oder wie viele Punkte er insgesamt für sich gewinnen konnte.

Schlägt man sich in den Vorrunden gut, wird man zur Hauptrunde zugelassen. Ab hier wird die Konkurrenz immer hartnäckiger und nach einem verlorenen Match ist es aus mit dem Traum des Titels und man muss zur nächsten Meisterschaft weiterreisen. Nachdem man alle Meisterschaften mehr oder weniger erfolgreich bestanden hat, fängt die Saison erneut von vorne an und man hat neue Chancen, alte Niederlagen wettzumachen.

Der perfekte Schlag zur richtigen Zeit


Während den einzelnen Tennis-Matches stehen dem Spieler eine Vielzahl an Schlägen zur Verfügung. Für einen normalen Schlag muss man die Fernbedienung beispielsweise normal auf einer Höhe bewegen. Beim Topspin schlägt man dabei allerdings von unten nach oben, beim Slice genau entgegengesetzt von oben nach unten. Da die Spieler selbstverständlich nicht immer nur auf einer Stelle in ihrem Feld verharren, sondern auch besonders nah oder fern vom Netz stehen, kann man die gegnerische Position zum eigenen Vorteil ausnutzen. Denn durch Knopfdruck auf A beim Ausholen verwandelt sich der normale Schlag in einen so genannten Lob. Dieser ist besonders nützlich, wenn sich der Gegenspieler nah am Netz befindet, da der Lob erst sehr weit hinten an der Grundlinie aufprallt. Selbstverständlich gibt es dazu auch den Stopp als Gegenstück, der direkt am Netz aufkommt.

Durch MotionPlus wird das Spiel nochmals realistischer und fordernder. Während man ohne Zusatzadapter die Schlagrichtung einzig durch das richtige Timing bestimmt, erledigt das der Spieler selbst. Wenn man bei einem Schlag nun nach links ausholt und beim eigentlichen Ausführen sehr weit nach rechts zieht, wird der Ball dementsprechend weit nach rechts geschleudert. Bewegt man die Wii-Fernbedienung hingegen nur ein kleines Stück nach rechts beim Schlagen, geht der Ball gerade aus oder nach links. Man bestimmt also aktiv, in welche Richtung die gelbe Kugel gehen soll.

Bis man das System erst einmal im Blut hat, vergehen einige Spielstunden, in denen man zumindest im „Grand Slam“-Modus eine Schlappe nach der anderen einfährt. Denn selbst im einfachen Modus bekommt man nichts geschenkt, der Computer hat die Steuerung schließlich schon perfekt verinnerlicht und es hängt nur am Können des Spielers. Die relativ lange Eingewöhnungszeit liegt sicherlich auch an „Wii Sports“, das bereits seit der Wii-Veröffentlichung gezeigt hat, dass wildes Rumgefuchtel meist eher zum Gewinn führt, als koordiniertes Spielen. „Grand Slam Tennis“ ist allerdings das genaue Gegenteil, wodurch sich die erste Zeit äußerst frustrierend gestaltet.

Wimbledon im Comic-Look


Wie so viele Wii-Spiele in letzter Zeit setzt „Grand Slam Tennis“ nicht auf einen realistischen Stil, sondern auf einen stilisierten Comic-Look. Die Proportionen entsprechend somit nicht ganz dem normalen Menschen und einfarbige Flächen ohne ausufernde Texturen bestimmen die Grafik. Die Optik weiß durchaus zu gefallen und auch die massig lizenzierten Charaktere sind durchaus zu erkennen. Die Menügestaltung ist wie auch schon beim vorhergehenden „EA Sports Active“ äußerst schick und modern aufgebaut und versprüht den Charme aktueller Spiele auf den High Definiton-Konsolen.

Im Tonbereich gibt es Sprecher der jeweiligen Turniere zu hören, die leider zu wenig Sprechfetzen spendiert bekommen haben. Manchmal wird der Schlag dann völlig falsch bezeichnet oder man hört in einem Match den gleichen Spruch mehrmals. Auf Hintergrundmusik wurde während den Spielen komplett verzichtet, einzig im Menü ertönen einige nette Melodien.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Bei „Grand Slam Tennis“ von Electronic Arts hatten sicherlich einige Spieler einen völlig anderen Titel erwartet. Denn nach dem Look des Spiels zu urteilen sollte man einen schnellen und leicht zugänglichen Titel à la „Wii Sports“ bekommen, was man schlussendlich jedoch vor sich hält, ist ein forderndes und realistisches Tennisspiel. Die MotionPlus-Implementierung ist soweit befriedigend ausgefallen, wir sind uns aber sicher, dass einiges mehr möglich gewesen wäre. Denn ohne angeschlossenen Nunchuk dreht sich der Charakter je nach Lust und Laune in eine Richtung und einige Bewegungen werden komplett falsch empfangen. Vielleicht merzt Electronic Arts diese Fehler bis zum Nachfolger aus, Potential hätte das Spiel auf jeden Fall.

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