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The House of the Dead: Overkill

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The House of the Dead: Overkill

1996 erschien der erste Ableger der „The House of The Dead“-Reihe auf dem Arcarde-System „Sega Model 2C“. Danach folgten ein zweiter, dritter und sogar ein vierter Teil. Auf Nintendos Wii wurde 2007 eine aufgewärmte Version mit dem Titel „The House of the Dead: 2 & 3 Return“ veröffentlicht. Mit „The House of The Dead. Overkill“ steht nun der erste, von Grund auf für Wii entwickelte Ableger bereit, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Wir haben uns den Untoten gestellt, die Waffen geladen und die coolsten Sprüche bereit gelegt. Wie wir uns geschlagen haben, wird unser Review im Folgenden klären.

The G-Point


SEGAs Rail-Shooter bedient sich stilistisch gesehen an den guten alten B-Movies aus den späten 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, sollte sich folgendes, typisches und in „THotD: Overkill“ vorkommendes Bild vor das Auge führen: Zwei Polizisten unterschiedlicher Einheiten, der eine Spezial-Agent, der andere normaler Gesetzeshüter, werden durch Zufall in eine Geschichte reingezogen, wie sie aberwitziger nicht sein könnte. Beide können sich nicht wirklich ausstehen und sind eher durch eine Hass-Liebe, wie sie auch schon bei Bud Spencer und Terence Hill vorkam, verbunden. Agent G und Mr. Washington liefern sich somit im Laufe ihres Abenteuers Wortgefechte, die vor flachen, sexistischen und mit schwarzem Humor gespickten Witzen beinahe explodieren. Getoppt und voran getrieben werden die kleinen Auseinandersetzungen durch wildgewordene Zombies in Gestalt von Ärzten, abartigen Monstern und leicht bekleideten, aber unansehnlichen Krankenschwestern. Selbstverständlich sind zudem umherfliegende Körperteile, Blutlachen und sonstige brutale Gegebenheiten. Abgerundet wird der Splatter- und B-Movie-Effekt außerdem durch die sehr gut integrierten grafischen Effekte, die damals durch Kratzer und Streifen auf den Filmrollen hervorgerufen wurden. Die Spitze des Trash-Eisberges erreicht das Spiel durch seine wohl hinter dem Mond hergeholten Handlungssprünge und durch eine wirklich besondere Mutter-Sohn-Beziehung. Doch worum es dabei geht, sollte man schon selbst herausfinden.

Fuck, how is this motherfucking shit working, you motherfucker?


Seit jeher sind „The House of the Dead“-Spiele auf Schienen unterwegs. Das heißt jetzt nicht, dass der Spieler in die Rolle eines Zugführers springt, sondern dass es sich auch bei „THotD: Overkill“ um einen so genannten On-Rail-Shooter handelt. Das Spiel ist also auf vorgegebenen Pfaden unterwegs, während man selbst für das Schießen und das Nachladen verantwortlich ist. Neben dem Ausschalten völlig durchgedrehter Zombies und Mutanten, gilt es auch auf goldene Gehirne und grüne Symbole zu schießen. Ersteres bewirkt dabei einen willkommenen Anstieg des Agentengehalts. Die grünen Sternchen wiederum, versetzen den Spieler in eine begrenzte Zeitlupenphase. In dieser ist es möglich mit Leichtigkeit sämtliche Gegner per effektiven Kopfschuss zu erledigen. Das angesammelte Geld kann nach jeder Mission im Waffenshop ausgegeben werden, hier findet man vom handlichen Revolver bis hin zur Uzi so einiges auf Lager. Die einzelnen Missionen sind im Prinzip wie kleine Unterfilme des großen „The House of the Dead: Overkill“-Films anzusehen. Allesamt sind sie durch Plakate im Einzelspieler-Modus aufgelistet und müssen nacheinander freigeschaltet werden.

Mittels Pointer-Funktion wird gezielt, nachgeladen wird durch das Schütteln der Fernbedienung oder durch Betätigung der A-Taste. Der Waffenwechsel vollzieht sich durch Drücken der 2-Taste. Manche Gegner kommen stellenweise wie geisteskranke auf den Spieler zugestürmt, sodass man schnell einen dieser Typen am Halse hängen hat. Zur Wehr setzt man sich hier durch wildes Schütteln der Wii-Fernbedienung. Weitere Kniffe und Einzelheiten gibt es nicht, das alles reicht auch vollkommen zum Überleben aus. Trifft man ohne Fehler mehrere Gegner hintereinander, wird man beispielsweise durch einen „Extreme-Violence-Bonus“ oder gar durch einen „Goregasm“ belohnt. Ist der Bildschirm, wie des Öfteren, übersät mit blutrünstigen Gegnern, ist die beste Methode der bereits erwähnte Kopfschuss oder aber der verlangsamende Beinschuss. Wird man trotz allem nicht Herr der Lage, helfen einem Verbandskasten oder, noch besser, Granaten aus der Patsche. Ist alles Gesindel eines Levels erledigt, wartet bereits der Oberbösewicht darauf, Rache für all seine kleinen Gefährten auszuüben. Diese Boss-Kämpfe gestalten sich immer nach dem gleichen Prinzip. Jeder Endgegner hat einen Schwachpunkt, den es zu bearbeiten gilt. In den ersten Level liegt dieser häufig frei und kann nach Belieben beschossen werden. Später muss man stets den richtigen Zeitpunkt abwarten, um die Schwachstelle des jeweiligen Widersachers zu erreichen. Insgesamt gestalten sich die Bosskämpfe relativ abwechslungsreich und verblüffen mit einigen Überraschungen.

Hat man den normalen Einzelspieler-Modus hinter sich und somit die Verschwörung aufgedeckt, kann man sich zusätzlich an der Director’s Cut-Version versuchen. Hier erwarten den Spieler neue Spielszenen und ein reichlich angezogener Schwierigkeitsgrad. Den meisten Spaß verbreitet das Spiel selbstverständlich durch die Möglichkeit, sich zu zweit der actiongeladenen Balgerei zu stellen. Für Zwischendurch kann man sich zudem Minispielen mit bis zu vier Spielern widmen. Allerdings sind diese nur als kleines Beiwerk zu sehen und bieten somit nur kurzweilige Unterhaltung. Dauermotivation und Sammlergeist wird durch das mögliche Freischalten von Filmen, Bildern, Liedern und 3D-Modellen gewährleistet. Und dann ist da ja noch der gute alte Highscore, der einen jeden Spieler immer wieder vor die Konsole locken wird. Schade ist, dass es leider keine Online-Ranglisten gibt, ein richtiger kooperativer Online-Modus währe natürlich noch schöner gewesen.

Grusel-Optik und grauenerregender Sound?


Headstrong Games, Entwickler von „The House of the Dead: Overkill“ zeigt einen mitunter sehr ansehnlichen Zombiefilm hoher Güte. Die Charaktermodelle haben einen hohen Detailgrad, sind zugleich gut animiert und kommen einfach absolut erschreckend herüber, im positiven Sinne natürlich. Klar, hier und dort hätte man Texturen mit Sicherheit aufbohren und Effekte einbinden können. Doch insgesamt ergibt das Spiel einfach einen stimmigen und sinnerfüllenden Eindruck.

Die Ohren werden noch um einiges mehr verwöhnt als die Augen. Zombielaute wie „rööhhh“ und „raahhh“ gehen einher mit schleimigen Geräuschen, die nun einmal entstehen, wenn Gliedmaßen abgetrennt werden. Hinzu kommen Schussgeräusche aus dem Fernseher, als auch aus dem in die Wii-Fernbedienung integrierten Lautsprecher.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„The House of the Dead: Overkill“ ist ein typisches On-Rail-Vergnügen. Actionlastig, kurzweilig und spaßig zugleich. Einfach ein Rundum-Paket für alle Freunde der schnellen Unterhaltung und des trockenen Humors. Immer wieder sorgt der Titel für Lacher und überzeugt einfach mit seiner durchdachten Gesamtheit. Individualisten und Spieler, die ihre gewisse Bewegungsfreiheit in einem Spiel brauchen, fahren mit diesem Genre allerdings eher schlecht als recht. Aber das liegt ganz einfach nicht am Spiel, sondern lediglich in der Natur der Sache.

Bisher gibt es fünf Kommentare

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  • Avatar von MLSnick
    MLSnick 27.07.2011, 19:21
    technisch gesehen ist das game echt nicht schön (üble slow-downs), aber es macht bock ohne ende
  • Avatar von Marco
    Marco 16.03.2009, 18:33
    Ähnliche Reviews: Space Invaders Extreme xD
  • Avatar von showii+
    showii+ 12.03.2009, 23:37
    Geiles Spiel, bockt ohne ende, am besten mit Kumpels und ausreichend Bier =D
  • Avatar von Jannes
    Jannes 12.03.2009, 22:59
    Ist auch extrem witzig, cih wünsch dir schonmal viel Vorfreude und dann viel Spaß wenn die Wii wieder da ist.
  • Avatar von melkor23
    melkor23 12.03.2009, 20:14
    Ich find HOTD: Overkill total witzig. Ich würd's jetzt gern wieder zocken, leider bekomme ich meine Wii erst nächste Woche wieder von der Reparatur zurück.