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Detective Conan: Die Mirapolis-Ermittlung

„Auch unsere moderne Welt ist voller Mysterien“ - Mit diesem Satz beginnt nicht nur jede Folge der äußerst beliebten Anime-Serie Detektiv Conan, sondern er ist wohl auch der Grund dafür, dass endlich auch europäische Fans in den Genuss einer Videospielumsetzung des kleinen großen Schnüfflers kommen dürfen. Immerhin wollen wir endlich selbst die kniffligen Fälle lösen. Ob „Die Mirapolis-Ermittlung“ den Erwartungen der Fans gerecht werden kann, oder ob der Titel doch eher nur was für japanische Hobby-Detektive ist, erfahrt Ihr in unserem Review.

Die Story


Direkt zu Beginn wird man mit einer kleinen Zwischensequenz konfrontiert, die 12 Jahre in der Vergangenheit spielt und in der gezeigt wird, wie drei mysteriöse Gestalten einen Mord planen, indem sie die Bremsen eines Autos manipulieren. Zwischensequenz ist vielleicht das falsche Wort, denn von einer Zwischensequenz würde man im Normalfall bewegte Bilder erwarten. Das ist in diesem Spiel allerdings eher selten der Fall. Die Personen stehen oder sitzen einfach nur herum und agieren ab und an mit den Händen. Conan selbst ist so ziemlich der Einzige, der laufen kann.

Nach der „Zwischensequenz“ gibt’s einen Schnitt und wir befinden uns im Mirapolis, einer Kombination aus Restaurant, Spiel- und Sporthalle und Einkaufszentrum. Dieses feiert seine Eröffnung und natürlich darf der „Meisterdetektiv“ Kogoro Mori auf so einer Veranstaltung nicht fehlen. Gott sei Dank bringt er gleich alle anderen wichtigen Charaktere mit sich. Mit dabei sind seine Tochter Ran und die Detective Boys, bestehend aus dem Hauptcharakter Conan Edogawa und seinen Freunden Ayumi, Genta, Mitsuhiko und Ai. Sie werden von einer Angestellten begrüßt und in den Festsaal geleitet. Wie sich herausstellt, träumt diese Angestellte von einer Karriere als Privatdetektivin und kann während des Spiels immer wieder mit nützlichen Informationen über die verschiedensten Personen herhalten. Nachdem man sich zunächst selbst einen Eindruck über die anwesenden Gäste verschafft hat, ist die Eröffnungsfeier plötzlich schon vorbei, ohne dass etwas Aufregendes passiert ist. Man geht als Nächstes in die Spielhalle und hier wird es dann interessanter.

Kogoro hat sein Taschentuch verloren und das Wiederfinden dieses lebensnotwendigen Items wird in das Tutorial verpackt. Es gilt nun, die Freunde zu befragen, Informationen über den Verbleib des Taschentuchs zu notieren und anschließend alle Hinweise in einem Indiziennetz miteinander in Verbindung und gleichzeitig die Wahrheit ans Licht zu bringen. Dieses System ist gut gelungen und es ist tatsächlich logisches Denken notwendig, denn wer einmal einen Fehler in der Beweiskette macht, muss das Indiziennetz von vorn beginnen. Ist dieser Fall gelöst, könnte man sich theoretisch nun mit einigen Minispielen in der Spielhalle die Zeit vertreiben, allerdings machen diese nicht wirklich Spaß. Wer sich allerdings im Shop Hinweise kaufen will, kommt um das Zocken dieser Spiele nicht herum. Wenn man nämlich die Highscores knackt, bekommt man Punkte auf seiner Besucherkarte gutgeschrieben, die später im Shop benutzt werden können. Vielleicht lässt sich der Ein oder Andere aber auch durch die Tatsache motivieren, dass derjenige mit den meisten Punkten am Ende eine lebenslang gültige Besucherkarte für das Mirapolis bekommt, mit der man kostenlos shoppen, schlemmen und spielen kann.

Als Nächstes steht eine Erkundungstour durch das Mirapolis an. Leider wir man ziemlich allein gelassen und muss erst mal selbst herausfinden, wo man hingehen muss, damit die Geschichte weitergeht. Während man so durch die einzelnen Teile des Gebäudes läuft oder mit dem wesentlich schnellerem Skateboard fährt, fällt einem ziemlich schnell auf, dass es nur wenige unterschiedliche Menschen gibt. Man begegnet mindestens zehn Mal denselben Personen und auch die Umgebung ist nicht sonderlich abwechslungsreich gestaltet. Bisher ist ja nicht wirklich viel passiert, doch das ändert sich schlagartig mit einem Besuch im hauseigenen Schwimmbad. Eine junge Frau wurde ermordet und nun liegt es natürlich am Spieler, dieses und noch viele weitere Rätsel des mysteriösen Mirapolis zu lösen.

Steuerung


Man bewegt Conan mithilfe des Analog-Sticks und benutzt bei gedrücktem B-Knopf die WiiMote als Lupe, um sich bestimmte Dinge genauer ansehen zu können. Mit Minus und Plus navigiert man sich durch sein Item-Menü. Hier wählt man beispielsweise sein Skateboard aus. Auf 1 liegt das Menü. Hier werden die Optionen verändert, es kann gespeichert werden und die Indizienkette wird hier ebenfalls aufgebaut.

Grafik und Sound


Ein grafisch anspruchsvoller Titel ist Detective Conan: Die Mirapolis-Ermittlung sicherlich nicht. Texturen sind unscharf und die einzelnen Farben machen keinen gesättigten Eindruck. Die Charaktere sind nicht lebendig und die vielen verschiedenen Räume sehen im Grunde alle gleich aus.

Auf der soundtechnischen Seite gibt es allerdings zwei große Pluspunkte für alle Fans. Während des Spiels hört man fast ständig Originalmusik aus der Serie, was die Atmosphäre deutlich verbessert. Außerdem ist es dem Spieler möglich, zwischen der englischen und japanischen Sprachausgabe zu wählen. Leider sprechen die Charaktere im Gegensatz zur Hintergrundmelodie recht leise.
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Fazit & Wertung

Ich hatte mir als großer Detektiv Conan-Fan wirklich mehr von diesem Titel versprochen. Alle Fans sind mit Sicherheit stark enttäuscht, was sie da für eine lieblose Umsetzung hingeklatscht bekommen haben. Wenigstens auf der Story-Seite kann das Spiel punkten. Diese ist spannend gestaltet und sorgt bei dem ein oder anderen Fan bestimmt für viele Stunden Spielspaß. Auch das System, mit dem die Rätsel gelöst werden, ist in Ordnung. Es wäre aber mit Sicherheit mehr drin gewesen. Zum Beispiel hätte eine deutsche Tonspur dem Spiel keinen Abbruch getan, diese ist nämlich im Anime sehr gut gelungen. So kommt Detektiv Conan: Die Mirapolis-Ermittlung aber leider nicht über eine Mittelwertung hinaus.

Bisher gibt es zwei Kommentare

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  • Avatar von Real Mansons
    Real Mansons 30.01.2009, 15:55
    Schade eigentlich, bei einer besseren Wertung hätte ich mir das Spiel bestimmt geholt...
  • Avatar von blue88
    blue88 30.01.2009, 14:16
    Wirklich schade. Hatte mich sehr auf das Spiel gefreut. Wie sieht's denn mit der Spielzeit aus?