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Skate It

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Skate It

Seit dem riesigen Erfolg des Wii Balance Board setzten immer mehr namhafte Entwickler auf die Einbindung Nintendos neuester Peripherie. Neben Partyspielen wie Rayman Raving Rabbids: TV Party, eignen sich vor allem diverse Sportarten für eine Umsetzung. So dachte sich auch Electronic Arts, dass sich ein Skateboard-Spiel hervorragend für die WiiFit-Hardware eignen würde. Skate It stellt sich somit gegen Genre-Vertreter wie Shaun White: Snowboarding und We Ski. Wie das Spiel im Vergleich abschneidet und ob Steuerung und Gameplay gut umgesetzt wurden, soll unser Review klären.

Allein unter Skatern


Skateboarding ist schon immer irgendwie stylisch, cool und einfach lässig. Nicht zu letzt steckt aber eine Menge Disziplin, Körperbeherrschung und Talent dahinter. So ist es auch bei Skate It: Intro-Video und Menü bekommt man förmlich dahingerotzt, sodass man von Anfang an selber gleich ein wenig relaxter daherkommt. Steht man dann das erste Mal auf dem virtuellen Board, ist es mit der Coolness recht schnell vorbei. Doch zunächst seien erst einmal die auswählbaren Modi erklärt. Dies erledigt sich mehr oder weniger schon aufgrund des Namens von selbst. Dem Spieler bietet sich ein Karriere-, Freeskate-, sowie ein Party-Modus. Hinzu kommen noch die Medienrubrik, sowie die obligatorischen Optionen.

Im Karriere-Modus findet man sich in der fiktiven Stadt „Vanelona“ wieder. In dieser typischen Skate-Stadt ereignete sich ein nicht näher erläutertes Unglück, die Stadt wurde in Folge dessen zu circa 99% evakuiert. Diese Situation wollen sich nun ein paar Skater zu Nutze machen und die unheimlich vielen entstandenen Spots mit ihren „Grinds“, „Ollies“ und „Flicks“ unsicher machen. Doch bevor man sich als Spieler diesen Rowdies anschließen kann, gilt es sich einen neuen Skater zu erstellen, dessen Fahrstil und jede Menge andere Dinge festzulegen. Hat man dies alles hinter sich gelassen, steht man nun noch vor der Wahl der Steuerung. Skate It lässt sich auf drei verschiedenen Arten steuern. Zum einen im Zusammenspiel von Wii-Fernbedienung und Nunchuk, nur mit Wii-Fernbedienung oder in der Variante mit Balance Board und Wii-Fernbedienung. Für alle drei Variationen, sollte man zunächst das Tutorial besuchen, um alle Kniffe der jeweiligen Steuerung von Hand bis Fuß zu lernen. Ansonsten bleibt der Spaß aus und unangenehme Stürze lassen sich nicht vermeiden. Angemerkt sei auch, dass die Balance Board-Steuerung mit Sicherheit die kniffligste ist. Jedoch bietet sie das authentischste Spielgefühl, das ein Skateboard-Spiel jemals geboten hat. Dafür muss man allerdings eine gute Stunde Einübungszeit in Kauf nehmen. Hat man diese recht lange Zeit aber überwunden, bietet sich dem Spieler ein großartiges Fahrvergnügen. Gelenkt wird wie beim richtigen Skaten per Gewichtsverlagerung, Beschleunigung wird durch drücken der A-Taste erreicht. Diese zwei Bewegungen gehören hierbei noch zu den einfach zu erlernenden Fähigkeiten. Um Tricks auszuüben, gilt es jeweils bestimmte Zonen auf dem Balance Board mit dem Fuß zu berühren. Sechs Zonen gibt es insgesamt, zudem sind diese alle noch einmal in zwei Druckstufen aufgeteilt. Allein dadurch ergeben sich unzählige Kombinationsmöglichkeiten, die dann zum Ausführen eines Tricks, beziehungsweise einer Trickkombination führen.

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Die Empfindlichkeit des Boards lässt sich dabei an die Bedürfnisse des Fahrers anpassen. Für die sogenannten „Grabs“, kommt zur Fußakrobatik noch die Betätigung der B-Taste hinzu. Die meisten Tricks werden beim Skateboarden natürlich in der Luft ausgeführt, um also einen „Ollie“ auszuführen, muss der Spieler kurz in die Hocke gehen, als würde er abspringen wollen und schon springt das jeweilige virtuelle Ich vom Boden ab.

Geh raus, aber vergiss dein Deck nicht!


Neben dem innovativen Steuerungskonzept bietet Skate It natürlich auch ein gewisses Spielkonzept. Die bereits erwähnte Stadt Venelona steht dem Spieler bereits zum Anfang seiner Skater-Karriere in großen Teilen zur Verfügung. Fast selbstverständlich ist aber hierbei auch, dass einige Spielelemente, wie neue Abschnitte und Kleidung, erst durch das Bestehen entsprechender Wettbewerbe freigeschaltet werden müssen. Die Umgebung Venelonas ist geprägt von namhaften Lifestyle-Marken wie zum Beispiel Vans und andere. Um sich jedoch all die großartigen T-Shirts, Schuhe und zum Beispiel neue Rollen leisten zu können, gilt es diverse Aufgaben verteilt in der Stadt zu meistern. Dadurch werden bekannte Magazine und Sponsoren auf den Nachwuchsskater aufmerksam und man erlangt Ruhm und vor allem Reichtum. Hier funktioniert Skate It also ganz wie die üblichen Genre-Vertreter. Bei all den Anstrengungen um das liebe Geld, geht der Spaß allerdings keineswegs verloren. Kleine Scherz-Einlagen wie die „Hall of Meat“, hier werden die besten Stürze aller Zeiten gesammelt. Diese peppen das Spiel gehörig auf. Auch das Leveldesign wirkt stets durchdacht und bietet mit seinen zahlreichen Spots immer wiederkehrende Motivation. Im Editor kann man sogar kleine Veränderung an entsprechenden Spots vornehmen.

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Hat man einmal genug vom alleinigen Skaten, weiß der Multiplayermodus Abhilfe zu schaffen. Mit bis zu vier Spielern darf man in diversen Modi gegeneinander antreten. So kann man den Besten in den Kategorien, „Beste Line“, „Bester Trick“, „Hall of Meat“ und „Bestzeit“ ausmachen. Dies geht auch gut nacheinander, sodass jeder mal auf das Balance Board steigen kann.

Grafik und Sound


Eines fällt bei Skate It in direkter Konkurrenz zur Tony Hawk-Reihe auf: Die Stadt ist einfach viel zu leblos. Klar wurden 99 % der Einwohner evakuiert, aber leider klingt diese Geschichte fast schon wie eine Ausrede, um sich Programmieraufwand einzusparen. Davon abgesehen bieten sich dem geneigten Skater recht ordentlich animierte Moves und Bewegungsabläufe. Diese können jedoch leider nicht über die verwaschenen Texturen und groben Kanteneffekte hinwegtäuschen. All das fällt gerade sehr auf, weil eben kaum Bewegung und Leben in Venelona steckt.

Akustisch gibt der Titel eine sehr gute Figur ab. Punk-Rock vom allerfeinstem bekommt man um die Ohren gejagt. Gemixt mit lässigen Floskeln der Jungs und Mädels vom Board, gibt es am Sound nichts zu meckern.

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Fazit & Wertung

Skate It ist insgesamt ein wirklich gutes Skateboard-Spiel geworden. Wer ein wenig Zeit für die Balance Board-Kniffe mitbringt, wird großen Spaß in Venelona haben. Blickt man dann noch über die teilweise optischen Fehler hinweg, sollte man durchaus eine Anschaffung in Erwägung ziehen. Erfreulich ist auch der Schwierigkeitsgrad, denn dieser ist für Gelegenheitsspieler mit Sicherheit um einiges zu hoch.

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