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Okami

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Okami

Anno 2006 erschien von den Clover Studios das von der Fachpresse hoch gelobte Adventure Okami für die PS2 und räumte Preise über Preise ab. Leider spiegelten die weltweiten Verkaufszahlen, mit ca. 200.000 abgesetzten Einheiten in den USA und ca. 70.000 abgesetzten Einheiten in Japan, nicht der Qualität des Titels wieder und war eines der Opfer des Damoklesschwert, das über dem kleine japanischen Entwicklerstudio im Dienste von Capcom hing. Nun sind die Clover Studios Geschichte und Capcom hat die Jungs und Mädels von Ready At Dawn (u.a. God of War: Chains of Olympus für die PSP) mit der Wii-Umsetzung beauftragt.

Geschichte


Eine uralte Legende erzählt vom Gott Okami, der wie der Wind über die Felder flog, um schweigend das Leben zu überwachen. Doch eines Nachts erwachte der seit längerer Zeit verschwundene Orochi zu neuem Leben und verschluckte die Welt der Menschen, Pflanzen und Tiere und zerstörte damit den Frieden, der zuvor über dem Land lag. Das kleine Dorf Kamiki wurde aufgrund des in ihm wachsenden Heiligen Baums und des weiblichen Baumgeistes Sakuya von diesem Schicksal kurzfristig verschont. Doch die Bedrohung bestand weiterhin und Sakuya blieb nichts übrig als auf einen in der Vergangenheit geschlossenen Pakt mit der Göttin Amaterasu zurückzugreifen und deren Lebensessenz durch eine Wiederbelebungszeremonie in die Dorfstatue von Okami zu bringen.

White Wolf


In der Gestalt des Gottes Okami, einem weißen Wolf, macht sich Amaterasu nun in Begleitung des kleinen Geschöpfes Issun auf dem Kampf gegen den immer mächtiger werdenden Orochi aufzunehmen und so nicht nur dem Dorf Kamiki, sondern auch dem ganzen Land den Frieden wiederzubringen. Natürlich setzen sich einem finstere Bösewichte in den Weg, aber man bekommt auch Unterstützung durch den ein oder anderen alten und neuen Freund. Dazu muss man diesen allerdings erst einmal helfend unter die Arme greifen und beispielsweise Sake besorgen, ein Mühlrad reparieren oder eine Mauer aus dem Weg räumen. Einige der Aufgaben sind allerdings nur machbar, wenn Amaterasu durch einen einfachen Knopfdruck zum Pinsel greift und mit der passenden Pinseltechnik via Remote das aufgetretene Problem durch die entsprechende Zeichnung behebt. So muss man beispielsweise direkt am Anfang eine Schwertspitze nachzeichnen, eine unsichtbare Brücke erschaffen und ein Sternbild vervollständigen. Mit fortwährendem Spielverlauf werden die Pinseltechniken immer schwieriger und je schwieriger die Pinseltechniken umso mehr sind eine ruhige Hand und ein gutes Auge notwendig.

Die Macht der Freude


Die Freude der Menschen, Tiere und auch der Natur über die Hilfe, Rettung, Fütterung und Wiederbelebung verwandelt sich dann übrigens in Glückskugeln, die nicht nur langsam die Welt aus der Dunkelheit befreien, sondern auch verwendet werden können, um die Gesundheitsanzeige von Amaterasu zu erhöhen, den Pinseln besser zu beherrschen, die Geldbörse zu vergrößern oder ins Leben zurückzukehren. Im Dojo kann man neue Angrifftechniken erlernen, um in den Kämpfen besser bestehen zu können, und die Suche nach den Heiligen Artefakten motiviert einen zusätzlich. Dank einem zur Verfügung stehenden Archiv, einem Inventar und einer aufrufbaren Karte verliert man selbst in den tiefen Verliesen weder das nächste Ziel noch den Überblick über die Verliesstruktur.

Steuerung


Während die einfachen Pinseltechniken noch locker von der Hand gehen, fällt es einem bei den komplexeren Pinseltechniken deutlich schwieriger und man sitzt schon häufiger an der Durchführung. Ärgerlich ist dabei allerdings nicht die erneute Durchführung, sondern die sich dann immer wiederholenden Kommentare von Issun anzuhören.

Grafik & Sound


Grafisch war die PS2-Version schon traumhaft schön und zwei Jahre später gibt es auch bei der Wii-Version nichts zu meckern. Die künstlerisch angehauchte Cel-Shading- Grafik sollte einen nicht vom Probezocken abschrecken, immerhin sprechen sowohl das Level- als auch das Charakterdesign für die Kreativität der Programmierer. So wird aus Grafik schon einmal Kunst. Musikalisch ist Okami ein wahres Meisterwerk mit Flöten-, Trommel- und Trompetenmelodien und vielen anderen fernöstlichen Klängen.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Nachdem mich vor zwei Jahren vor allem Skepsis gegenüber des Grafikstils und den unübersehbaren Parallelen zu The Legend of Zelda: Twilight Princess vom Kauf abgehalten haben, kann ich nun sagen dass meine damalige Einstellung engstirnig war und mir fast eine erstklassiges Spiel entgangen wäre. Dank einfachem Einstieg und dem anwendbaren Pinselfeature gefällt mir das Capcom-Produkt sogar weitaus besser als das schon länger erhältlich Hyrule-Abenteuer. Wenn die Qualität der PS2-Umsetzungen nur auch bei anderen Produkten so hoch wäre ...

Bisher gibt es zwei Kommentare

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  • Avatar von Raffaele
    Raffaele 28.06.2008, 18:42
    Also eigentlich spielt man ja nicht als Okami in Gestalt von Amaterasu, sondern man spielt als Amaterasu (oder Amaterasu Omikami) in Gestalt eines Wolfs Okami ist kein Gott, das ist nur ein Wortspiel Auf dem japanischen Cover steht Okami als "Großer Gott" da, ansonsten heisst das gleiche Wort in anderen Schriftzeichen aber auch Wolf oder Papier (kami). Und alles trifft ja auf das Spiel zu
  • Avatar von Nelly
    Nelly 28.06.2008, 15:36
    Ich muss sagen, die Kommentare von Issun, wenn man etwas mal nicht zusammenbringt, haben mich auch in den Wahnsinn getrieben!
    Aber in normalen kämpfen finde ich es immer noch am schwierigsten, die erste Angriffstechnik die man lernt durchzuführen.