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Ghost Trick: Phantom Detektiv

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Ghost Trick: Phantom Detective

Normalerweise geht es in Spielen stets darum, den Tod des Hauptcharakters zu verhindern. Aber was passiert, wenn der Protagonist bereits zu Beginn des Spiels tot ist? Eine mögliche Antwort auf diese Frage gibt „Ghost Trick: Phantom Detective“ von Shu Takumi, dem Erschaffer der „Ace Attorney“-Reihe. Den ursprünglich für den Nintendo DS erschienenen Titel gibt es seit einer Weile nun auch in verbesserter Auflösung und einigen Extras für Nintendo Switch, PC, Xbox One und PlayStation 4. Wir haben für euch herausgefunden, ob der Charme des Originals auch heute noch für Begeisterung sorgt.

Das Leben eines Toten

Zu Beginn der Handlung findet ihr euch auf einem Schrottplatz wieder, doch wie gesagt: Ihr seid bereits tot. Noch dazu weist euer Gedächtnis einige Lücken auf, beispielsweise Informationen darüber, wer ihr seid und warum und von wem ihr getötet wurdet. Auf die letzte Frage findet ihr recht schnell eine Antwort. Denn der Auftragskiller, der euch ausgeschaltet hat, bedroht sogleich auch eine rothaarige Frau. Doch als Geist seid ihr natürlich machtlos und so müsst ihr zuschauen, wie Lynne ermordet wird. Unmittelbar nach diesem Vorfall erklärt euch eine sprechende Lampe, dass die Hoffnung noch nicht verloren ist. Denn ihr besitzt Geisterkräfte, mit deren Hilfe ihr leblose Objekte beeinflussen könnt. Zudem könnt ihr nach einem Todesfall vier Minuten vor den Todeszeitpunkt springen und so das Schicksal direkt beeinflussen.

Ihr bekommt auch direkt eine Gelegenheit, eure neuen Kräfte auszuprobieren, denn auch wenn ihr euren eigenen Tod nicht rückgängig machen könnt, lässt sich der Mord an Lynne noch immer verhindern. Mit einem Fahrrad, einer Leiter und einer Abrissbirne zeigt ihr dem Auftragskiller, wie gefährlich auch Tote noch immer sein können. Schon bald stellt sich heraus, dass eine Verbindung zwischen euch und Lynne besteht und dass in der Nacht eures Todes ein wichtiges Ereignis bevorsteht. Um diese Fragen und natürlich auch euer noch immer nebliges Gedächtnis aufzuklären, begebt ihr euch an verschiedene Orte, trefft die skurrilsten Persönlichkeiten und müsst auch hin und wieder einen Mord verhindern. Als Transportmittel benutzt ihr dabei Telefonleitungen, denn wie sollte sich ein Geist auch anders fortbewegen? Mehr wollen wir an dieser Stelle auch gar nicht zur Geschichte verraten, aber ihr könnt euch auf viele ernste und auch lustige Momente freuen, während die Handlung sich immer mehr verdichtet und euch über die gesamte Spieldauer bei der Stange hält.

Kreative Rätsel und nette Dreingaben

Die Rätsel sind zu Beginn noch recht leicht zu lösen, im Laufe der etwa zehnstündigen Geschichte gibt es jedoch auch immer wieder schwierigere Fälle, bei denen euer Timing genau stimmen muss. Hier versteckt sich auch unser einziger wirklicher Kritikpunkt, denn auch wenn ihr den richtigen Zeitpunkt nur knapp verpasst, müsst ihr erneut vom letzten Speicherpunkt beginnen und bis zu diesem Punkt alles genauso machen wie zuvor. Glücklicherweise sind die Abstände zwischen den Checkpoints gut gewählt, sodass trotz dieser kleinen Schwäche nie Langeweile aufkommt. Denn ansonsten strotzen die Level nur so vor Kreativität, sodass sich das Lösen eines Rätsels immer wahnsinnig befriedigend anfühlt.

Ein paar kleinere Extras hat das Remaster von „Ghost Trick: Phantom Detective“ ebenfalls zu bieten. Dazu zählen eine Galerie mit Herausforderungen, Illustrationen und Musikstücken sowie ein deutliches visuelles Upgrade. Auch die Zusammenlegung der beiden DS-Bildschirme zu einem einzigen Bildschirm ist gut gelungen, auch wenn nun links und rechts zwei anpassbare Balken das Bild zieren. Zudem gibt es erneut die Möglichkeit, Geister-Rätsel zu lösen. Dieser bereits in der iOS-Version enthaltene Modus beinhaltet simple Schieberätsel und ist damit eher nur ein kleines Gimmick, zumal ihr zur Freischaltung erst das Hauptspiel abschließen müsst.

Wie zuvor, nur besser

Visuell begeistert „Ghost Trick: Phantom Detective“ auch im Jahr 2023 noch, was neben dem exzellenten und teils sehr abgedrehten Charakter-Design insbesondere auch an den lebhaften, wunderbar flüssigen Animationen liegt. Das wird spätestens klar, als Kommissar Cabanela mit filmreifen Tanzschritten die Bühne betritt. Bei der Musik habt ihr zudem die Wahl zwischen dem Original-Soundtrack und neu arrangierten Versionen, die uns sogar noch einen Tick besser gefallen haben.

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Fazit & Wertung

„Ghost Trick: Phantom Detective“ ist ein simples Remaster eines hervorragenden Spiels, das mit seiner einzigarten Spielmechanik und einfallsreichen Story nicht umsonst eine kleine, aber sehr begeisterte Fangemeinde hat. Wer Rätsel liebt und humorvoll geschriebenen Dialogen etwas abgewinnen kann, der wird mit „Ghost Trick: Phantom Detective“ eine fantastische Zeit haben.

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