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Tin Hearts

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Tin Hearts

Bereits im August 2022 konnten wir das ambitionierte „Tin Hearts“ auf der gamescom ausprobieren und waren vom Konzept des Spiels angetan. Nun konnten wir die finale Version unter die Lupe nehmen und dürfen euch nun verraten, ob sich der Titel lohnt oder nicht.

Immer schön marschieren!

In „Tin Hearts“ manövriert man eine Horde Zinnsoldaten durch verschiedene Umgebungen, wie etwa eine Schreinerei, um sie an ihr Ziel zu bringen. Auf dem Weg dorthin machen einem allerlei Hindernisse & Abgründe das Leben schwer. Durch das geschickte Einsetzen von verschiedenen Blöcken kann man jedoch die zunächst starre Route der Winzlinge beeinflussen, um sie sicher zur roten Tür zu bringen. Diese Rätselmechanik, die ein wenig an die Lemminge erinnert, ist im Spiel gut umgesetzt und geht recht gut von der Hand. Hin und wieder wird man jedoch mit der Ausrichtung der Kamera zu kämpfen haben, um auch wirklich alles gut im Blick zu haben. Wo wir gerade beim Thema Kamera sind: Das Spiel bietet sowohl eine Außenansicht als auch eine Ego-Perspektive. Gerade letztere eignet sich hervorragend, wenn man die kleinen Soldaten in ihren Details betrachten möchte.

Die Rätsel sind in eine durchdachte Erzählung eingebettet, die sich auf die Beziehung zwischen dem Spielzeugmacher Albert J. Butterworth und seiner Familie über viele Jahre konzentriert. Dabei ist die Erzählung nicht bloß eine Hülle, sondern geht erstaunlich in die Tiefe. Auch die Einbettung in das Geschehen, durch das Auftauchen von Albert und seiner Familie, schafft es Emotionen bei uns hervorzurufen. Dabei dreht sich die Geschichte um Liebe, Verlust und die Kunst des Spielzeugmachens. Die Erzählung ist definitiv die Spielzeit, die etwa zwischen 6 und 10 Stunden liegt, wert.

Abwechslungsreiche Rätsel

Auch die Rätsel ziehen in dieser Zeit etwas an, womit das Spielgeschehen auch nicht zu einfach von der Hand geht. Während es anfangs nur die erwähnten Blöcke gibt, kommen im Verlauf weitere Fähigkeiten und Gegenstände hinzu. Da wären zum Beispiel kleine Kanonen, mit denen sich die Spielzeugfiguren durch die Luft schießen lassen, die Fähigkeit die Zeit zu manipulieren oder das Fahren in einem Heißluftballon. Über die Level verteilt bieten die Entwicklerinnen und Entwickler immer wieder frische Ideen, die stets wunderbar in die verschiedenen Umgebungen eingebettet sind. „Tin Hearts“ spielt nämlich im Haus der Familie und damit in diversen Räumlichkeiten.

Hick und Hack

Die Ideen sind großartig, die Umsetzung aber leider nicht immer ganz ohne Fehler. Hin und wieder treten kleinere Glitches auf, zum Beispiel beim Platzieren der Blöcke. Auch die bereits erwähnte, fehlerbehaftete Kamera reißt einen gelegentlich aus dem Spielgeschehen. Hinzu kommt eine nicht immer stabile Framerate. Klar wiegen diese Aspekte nicht zu schwer, dennoch wäre ein runderes Spielerlebnis hier wünschenswert gewesen und hätte noch mehr Freude am Spiel erzeugt.

Miniaturwelten

In Sachen Details und Liebe bis in jede kleinste Ecke hat sich das Entwicklerteam ordentlich Mühe gegeben. Die Gestaltung der einzelnen Räume und wie diese verbunden sind, trägt genauso erheblich zur Stimmung bei, wie die musikalische Untermalung des Spielgeschehens.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Tin Hearts“ nimmt die Spielerinnen und Spieler mit auf eine emotionale Reise durch die bezaubernde Welt der Familie Butterworth. Die guten Sprachaufnahmen, die hervorragenden Musikstücke und ein tolles Spieldesign ziehen einen in den Bann. Kleinere Probleme in Sachen Performance trüben das Bild ein wenig. Wenn ihr jedoch Lust auf ein paar Stunden in einer herzerwärmenden Welt voller Rätsel habt, ist „Tin Hearts“ das perfekte Abenteuer für euch.

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