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Bugsnax

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Bugsnax

Geschmäcker lassen sich nur schwer vermitteln. Und so ist es auch manchmal bei Spielen, die man selbst ausprobiert haben muss, um die Faszination dafür zu begreifen. „Bugsnax“ fällt wohl mit in diese Kategorie. Ähnlich kurios wie der Erstling „Octodad: Dadliest Catch“, tischen die Entwickler und Entwicklerinnen von Young Horses Games ein kunterbuntes Abenteuer auf, bei dem man auf den ersten Blick nicht so recht weiß, was einen erwarten mag. Zum Start von "Bugsnax" auf der Nintendo Switch haben wir getestet, was „Bugsnax“ so köstlich macht.

Halb Snack, halb Käfer

In „Bugsnax“ schlüpft man in die Rolle eines Enthüllungsreporters, der für seine Artikel über Kuriositäten aller Art bekannt ist. Als er von der Forscherin Lizbert Megafig kontaktiert wird, wittert er seine bislang größte Story. Lizbert möchte eine Insel gefunden haben, auf der die ominösen Bugsnax leben. Das sind Kreaturen, die halb aus Snack, halb aus Käfer bestehen. Die Bugsnax sind so köstlich, dass sich gleich eine ganze Gemeinschaft von Gaumenfreunden auf der Insel angesiedelt hat. 

Die Chefredakteurin hält den Reporter für durchgedreht, als er sich auf den Weg zu besagter Insel begibt. Und tatsächlich läuft die Erkundungsreise nicht nach Plan. Der namenlose Protagonist wird von einem Sturm erfasst und strandet auf der Insel. Zwar existieren die Bugsnax wirklich, aber im Dorf Snaxburg lernt er, dass Lizbert verschwunden ist und sich die anderen Bewohner daraufhin verstritten und über die gesamte Insel verteilt haben. Um die Reportage dennoch fertigzustellen, gilt es Lizbert zu finden und die Bewohner miteinander zu versöhnen.

Bei leerem Magen sind alle Übel doppelt schwer

Auf der Suche nach Lizbert gelangt man in die unterschiedlichen Gebiete der Insel und trifft auf verschiedene Bewohner. Sie alle haben ihre eigenen Gründe, weshalb sie das Dorf verlassen haben. Doch die meisten ihrer Probleme lassen sich ganz schnell lösen, indem man sie mit ihren Lieblings-Bugsnax füttert. Dass sich ihre Körperteile nach dem Verzehr eines Bugsnax verwandeln, scheint niemanden weiter zu stören.

Die Bugsnax selbst sind scheu, wuseln hin und her und verstecken sich wie für Käfer typisch an jeder möglichen Stelle. Nur mit den richtigen Strategien und Werkzeugen kann man die Bugsnax fangen. Jede der unterschiedlichen Spezien hat andere Verhaltensweisen, die sich teilweise gegeneinander ausspielen lassen. Die sogenannten Bunger sind zum Beispiel ganz scharf auf Ketchup. Hinterlässt man eine Ketchup-Spur, kann man sie so zu bestimmten Orten locken und zum Beispiel versteckte Bugsnax aus einem Busch hervorscheuchen. Den Rest erledigt dann eine fernauslösende Falle, die man zuvor platziert hat.

In der Kürze liegt die Würze

Im weiteren Spieverlauf erhält man weitere Werkzeuge, wie zum Beispiel einen ferngesteuerten Bugsnax. Mit anwachsenden Möglichkeiten wird die Jagd nach den Bugsnax zur willkommenen Rätseleinlage, bei der man häufig mit den unterschiedlichen Werkzeugen und der Umgebung experimentieren muss. Einzig die manchmal herumzickenden Spielmechaniken und Werkzeuge, die nicht wie gewünscht funktionieren, stoßen dann sauer auf.

Insgesamt gibt es über 100 Bugsnax-Spezies, womit sich automatisch ein gewisser Sammelwahn einstellt. Nicht alle Spezies sind für den Fortlauf der Geschichte notwendig, und dennoch ertappt man sich dabei möglichst alle Bugsnax in einem Gebiet zu erwischen. Der oft gezogene Vergleich zu „Pokémon Snap" ist daher angebracht, auch wenn man beim Fangen der Bugsnax deutlich freier agieren kann. Abseits der Jagd fühlt man sich im Spielverlauf aber stark an die Hand genommen und bekommt genau vorgesetzt, wie es weitergeht. Der lineare Spielverlauf trägt allerdings dazu bei, dass das insgesamt kurzweilige Spiel an keinen Längen leidet. Wer Wert darauf legt, möglichst alle Bugsnax zu entdecken, kann die Spielzeit aber noch einmal glatt verdoppeln.

Sag mir, was du isst, und ich sage dir, wer du bist

Kaum hat man die Bewohner mit ihrem Lieblings-Bugsnax gefüttert und ihre Laune gesteigert, werden sie ganz redselig. So erhält man im Interview nicht nur wichtige Informationen für die Reportage, sondern lernt die verschiedenen Persönlichkeiten auch immer besser kennen.

Schnell begreift man, dass nicht alles auf der Insel lustig bunt und schmackhaft ist. Zwischen allem Humor und aller Leichtigkeit die „Bugsnax“ versprüht, schlägt das Spiel auch ernstere Töne an. So erfährt man, weshalb die Charaktere mit teils ulkigen Namen wie Wambus oder Wiggle tatsächlich auf der Insel sind. Da kann einem mitunter schon einmal ein Kloß im Halse stecken bleiben. Hierauf aber weiter einzugehen, würde dem Spiel zu viel vorwegnehmen. Nur weil ein Spiel sich optisch familienfreundlich zeigt, sollte man sich aber nicht in emotionaler Sicherheit wähnen.

Das Auge isst mit

Technisch liefert „Bugsnax“ auf der Nintendo Switch ein solides Ergebnis ab. Das Wichtigste ist, dass „Bugsnax“ mit einer flüssigen und stabilen Bildrate gespielt werden kann. Dafür gibt es im Detailgrad Abstriche, der im Handheld-Modus gemäß der Natur der Sache weniger ins Gewicht fällt, als am großen TV-Bildschirm. Über kleinere, technische Unschönheiten, wie Kantenflimmern oder aufploppende Objekte wie Gräser und Büsche, lässt sich hinweg sehen, da sie nicht spielbeeinträchtigend sind.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Wer sich für ungewöhnliche Spiele begeistern kann, findet an „Bugsnax“ schnell seine Freude. Wem die Spielidee hingegen zu absurd scheint, sollte sich nicht aber nicht gleich abschrecken lassen. Denn hinter der kunterbunten Fassade, steckt eine emotional geladene Geschichte, mit der wir so nicht gerechnet hätten. Schaut man über kleinere Probleme hinweg, überzeugt Bugsnax außerdem durch motivierende Rätsel- und Sammelaufgaben, die ein kurzweiliges, aber durchweg unterhaltendes Abenteuer ergeben.

Bisher gibt es zwei Kommentare

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  • Avatar von Garo
    Garo 03.05.2022, 08:42
    Direkt zum Steam-Start für -20% sehe ich nicht ein. Da müssen sie schon weiter runtergehen, damit ich nach einer einjährigen Epig-Exklusivität zuschlage. Aber am Spiel selbst bin ich sehr interessiert.
  • Avatar von Inazumafan33
    Inazumafan33 29.04.2022, 19:40
    Vielleicht schau ich mir das Spiel doch nochmal an. Mit Octodad hatte ich eigentlich eine Menge Spaß und das hier scheint durchaus auch in mein Interessenfeld zu fallen.