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Kotodama: The 7 Mysteries of Fujisawa

Da versucht doch wirklich jemand, eine Visual Novel mit einem Puzzlespiel zu verbinden. Und das Lösen von Mysterien soll mit dem Ausziehen größtenteils weiblicher Anime-Charaktere verbunden werden. Warum „Kotodama: The 7 Mysteries of Fujisawa” mit diesem Vorhaben scheitert, erklären wir im Review.

Die Mysterien

Als neuer Schüler kommt man an die Fujisawa Academy, und erhält ohne viel Erklärung magischen Fähigkeiten, mit denen man die Lügen anderer Personen entlarven kann. Unterstützt von einem magischen Fuchs schleicht man sich in die Gedanken der Personen. Auf dieses Weise macht macht man sich auf, um die titelgebenden Mysterien aufzudecken. Leider kann jedoch die Geschichte nicht mit den Inhalten dieser Mysterien mithalten. Auch wenn es teils dramatische Ereignisse sind, ist die Erzählweise eher auf dem Niveau einer Kinder- bis Jugendserie eingesiedelt. Unterstützt wird dieser Eindruck dadurch, dass sich jedes Mysterium eher wie eine einzelne, in sich geschlossene Episode anfühlt, anstatt ein großes Ganzes zu umspannen.

Entscheidungen

Nur selten hat man mehrere Optionen zur Auswahl, welche auch die Geschichte beeinflussen. Meistens muss man unverständlicherweise eine einzelne Textbox anklicken, damit die Gespräche fortfahren. Eine sehr seltsame Design-Entscheidung, die schnell nervt.

Verbinden

Um die Lügen einer Person zu entlarven, muss man diese in einem kleinen Puzzle-Spiel entkleiden. In einem Feld von bunten Kugeln wählt man einfach eine aus, die dann an den oberen Rand geschickt wird, damit die nachgerückten Kugeln möglichst viele viele gleichfarbige Exemplare verbinden, die dann verschwinden und die Person nach und nach entkleiden, bis man die Damen in Unterwäsche vor sich hat. In wenigen Fällen handelt es sich auch um Männer, doch der Schwerpunkt ist klar. Leider kann jedoch bei diesem Minispiel keiner der beiden Teile punkten. Nur selten steht man wirklich unter Druck sondern kann einfach drauflos klickern, um voran zu kommen. Die einzelnen Bilder, die man dafür erhält, sind schon wegen den absolut generischen Charakteren nicht der Rede wert. Dass dann auch die zeichnerische Qualität an sich bei den meisten anderen Visual Novels deutlich besser ist, macht es noch schlimmer.

Ohne Folgen

Die Wahrheiten beinhalten zum Teil wirklich grausame Taten. Doch zu oft bleibt es einfach bei der Enthüllung. Es scheint völlig egal zu sein, was die Person getan hat, sie wird in den meisten Fällen einfach weiterhin so behandelt, als ob nie etwas gewesen wäre. Dies sorgt beim Spieler derart für Unverständnis, dass die Geschichte mehr frustriert als fesselt. Einfach unpassend wirkt in diesen Fällen auch das Entkleiden an sich. Es ist ganz eindeutig das Verkaufsargument des Spiels. Aber kann die Zielgruppe es auch dann genießen, wenn es dazu dient, Themen wie Tod und Misshandlung aufzudecken?

Das Ende

Sollte man sich doch einmal bis zum Ende des Spiels mühen, sei es, um alle Charaktere einmal ausgezogen zu haben oder wirklich wegen der Geschichte, so wollen wir hier eine Warnung aussprechen. Denn es ist nicht das Ende. Man muss das Spiel mehrfach beenden, und zwar mit größtenteils so marginalen Änderungen, dass man von der Langeweile überwältigt wird. Schlimmer noch ist nur, dass man oft nicht einmal weiß, welche eigene Entscheidung jetzt für das aktuelle Ende relevant war, und man unter Umständen nochmal von vorn anfangen muss.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Ganz eindeutig wurde „Kotodama: The 7 Mysteries of Fujisawa” entworfen, um Anime-Damen - und auch ein paar wenige Herren - zu entkleiden. Der Rest des Spiels funktioniert leider nicht so, wie man es sich von einer guten Visual Novel wünscht. Die Geschichte kann keinen Gesamtrahmen aufbauen und teils dramatische Enthüllungen scheinen spurlos an allen Beteiligten vorbeizugehen. Wenn man dann noch dazu rechnet, dass man sich für das komplette Durchspielen mehrfach mit nur geringen Änderungen durch das ganze Spiel klicken muss, setzt sehr schnell Frust ein.

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