Zwischen einem großen Einzelspieler-Epos braucht man auch immer mal wieder ein Spiel, das zwischendurch für den Mehrspieler-Spaß sorgen kann. Auf den anderen Konsolen ist da ein gern gesehener Kandidat ganz klar „Nidhogg“ und auch „Nidhogg 2“. Der zweite Ableger des Degen-Kampfspiels erscheint jetzt für Nintendo Switch und wir haben uns mit den Gummi-Menschen vorab für euch abgestochen.
Laufen, Töten, Laufen
Das Spielprinzip könnte nicht einfacher sein. Auf einer der elf verschiedenen Karten, die sich in ihrem Setting und der Aneinanderreihung der Hindernisse unterscheiden, muss man auf einer 2D-Ebene entweder ganz nach links oder ganz nach rechts rennen. Doch zunächst muss der Konkurrent einmal ausgeschaltet werden, um die Möglichkeit zu bekommen, in seine Richtung jenseits der Bildschirmgrenzen zu laufen. Immer wieder taucht der Gegner auf und muss versuchen, den Kontrahenten aufzuhalten. Schafft er das, muss er in die jeweils andere Richtung wieder laufen. Nach drei Bildschirmen in eine bestimmte Richtung ist man letztlich am Ziel angelangt und wird als Belohnung dem Riesenwurm Nidhogg zum Fraß vorgeworfen. Das Spielprinzip ist unglaublich simpel, bekommt aber durch die Waffen doch eine gewisse Tiefe.
Waffenvielfalt
Denn in „Nidhogg 2“ gibt es nicht nur Fäuste und Tritte, die man verwenden kann, sondern auch Waffen. Die große Neuerung ist dabei, dass es nicht mehr nur den Degen, sondern auch noch ein Breitschwert, einen Dolch und einen Bogen gibt. Jede Waffe kann man in zwei bis drei Positionen halten sowie zustechen oder auch werfen. Dadurch erhält jede Waffe ihre eigenen Vor- und Nachteile, und es dauert sogar einige Zeit, bis man wirklich genau weiß, wie man eine Waffe in bestimmten Situationen am sinnvollsten verwendet. Gepaart mit dem doch schnellen Spielablauf, entsteht eine spaßige Lernkurve, die man so im ersten Moment nicht erwartet hätte. Zudem kann man individuell einstellen, welche Waffen in welcher Reihenfolge erscheinen sollen. Durch die fehlende Zufalls-Auswahl gibt es aber dennoch einen Abzug in der B-Note.
Mehrspieler im Mittelpunkt
Im Vordergrund steht bei „Nidhogg 2“ natürlich der lokale Mehrspieler. Deshalb gibt es für diesen neben dem normalen Versus auch noch einen Turnier-Modus. In diesem können dann in zufällig erstellten Turnier-Bäumen bis zu acht Spieler lokal gegeneinander nacheinander antreten. Eine Option für Double Elimination, also einem Baum für die Verlierer der Runden und damit einem Comeback am Ende des Turniers, gibt es auch. Solo-Spieler bekommen hingegen lediglich einen Arcade-Modus, bei dem man zehn Stages, die durchgehend schwieriger werden, hintereinander abarbeitet. Da man im Spiel aber nichts freischalten kann, ist man damit maximal zwanzig Minuten beschäftigt. Dann gibt es auch noch einen Online-Mehrspieler, den wir in der Testzeit aufgrund mangelnder Mitspieler nicht ausprobieren konnten. „Nidhogg“ geht jedoch sowieso eher am besten auf, wenn man seinem Kontrahenten direkt gegenüber sitzt und ihn vernichtet.
Schwabbel-Figuren
Was Spieler auf Nintendo Switch wahrscheinlich weniger stören wird, ist der neue Stil. Der erste Teil war noch komplett abstrakt gehalten und hatte kaum Musik, detailarme Umgebungen und 2D-Figuren. Deshalb war in diesem Nachfolger die größte Neuerung die Optik, die jetzt genau diese drei Aspekte geändert hat. Es gibt einen vollen Soundtrack, der auf jeder Stage mit einem neuen Stück überrascht, die Umgebungen sind abwechslungsreich und voller kleiner Details und die Figuren haben einen 2,5D-Stil. Letztere sind aber auch wirklich gewöhnungsbedürftig. Die Schwabbel-Figuren sehen wirklich merkwürdig aus und, im Vergleich zum simplen Design des ersten Teils, hätte man niemals gedacht, dass die Kämpfer so aussehen würden. Am Ende des Tages tut der neue Stil aber dem Spielspaß keinen Abbruch.
Bisher gibt es vier Kommentare
Also ich finde den neuen Stil schrecklich.
Nidhogg 1 (PC) hat mir sehr gefallen, aber bei Teil 2 schreckt mich vom Artstyle doch sehr ab. Gerade das minimalistische hat mir an Teil 1 damals am meisten gefallen.