Ubisoft steigt mit „Starlink: Battle for Atlas" in das Toys to Life-Geschäft ein. Warum es sich lohnt, im Regal Platz für ein oder zwei Plastik-Raumschiffe zu machen, verraten wir euch im Review!
Artefakt
Die Starlink-Crew ist ins Atlas-Sternensystem vorgedrungen, um Frieden in die Galaxie zu bringen. Dabei fällt ihr Anführer, St. Grand, in die Hände der Bösen, angeführt von Grax. Dieser ist nicht nur auf der Suche nach einem Artefakt, sondern auch nach dem Wissen über die Energiequelle Nova, wobei St. Grand helfen soll. Dazu überrennt eine fiese Alienrasse namens Legion die Planeten des Atlas-Systems. Die Geschichte an sich ist zwar nicht sehr originell, doch insbesondere die Qualität der Zwischensequenzen und die vielen Gespräche während der Missionen sorgen dafür, dass man ihr trotzdem gerne folgt. Vor allem viele kleine Ereignisse auf dem Weg zum großen Ziel, wie der eigene Boardcomputer, der plötzlich Falschmeldungen über feindliche Schiffe ausgibt, lassen einen nie das Interesse an den Geschehnissen verlieren. Leider muss man aber bei den deutschen Synchronsprechern mehr als nur ein Auge zudrücken. Die meisten von ihnen bringen einfach nicht die Emotionen so herüber, wie die Situation es verlangt hätte.
Der Weltraum
Um Atlas zu retten, kann man sich frei in der Galaxie bewegen, was einfach genial umgesetzt wurde. Ist man im Weltraum unterwegs, trifft man auf Asteroidenfelder, Schiffswracks und mehr. Dabei geben einem die Abstände zwischen den Planeten ein tolles Gefühl davon, wie klein das eigene Raumschiff doch ist. Mit Hyper-Geschwindigkeit nähert man sich einem Planeten, der von einem Kreis am Horizont zu einer glaubwürdigen Größe heran wächst. Nahtlos beginnt der Anflug in die Atmosphäre, wobei schon die ersten Konturen der Landschaft sichtbar werden. Erst auf der Oberfläche wird dann deutlich, dass die Raumschiffe besonders beweglich gestaltet wurden, was sowohl Kämpfe als auch Erkundung zur wahren Freude werden lässt. Ob seitwärts fliegen oder gar schnell ausweichen, springen oder eine Kehrtwende, all das sorgt dafür, dass es trotz einer bekannten Formel Freude macht, Atlas zu erkunden.
Von Türmen und Ressourcen
Dass es ein Open World-Titel aus dem Hause Ubisoft ist, merkt man recht schnell. Hier gibt es zum Beispiel Außenposten, die man verbessern kann, um unter anderem mehr von der Karte aufzudecken, oder man sammelt unterwegs Ressourcen. Und dann gibt es natürlich noch Tiere, die man scannen kann, und Stützpunkte der Legion, die man einnehmen muss. Wer also ein Problem damit hat, eine Karte, die mit Symbolen gespickt ist, abzuarbeiten, wird auch von „Starlink: Battle for Atlas” genervt sein. Immerhin wurden ein paar der typischen Aufgaben ein wenig interessanter gestaltet. Das Scannen der Tiere erfolgt durch Umkreisen, was bei einigen schnellen oder aggressiven Arten durchaus fordernd ist, und einige Ressourcen kommen nur dann in den Kofferraum, wenn man sie mit der richtigen Schubkraft von ihrem Standort entfernt.
Offene(r) Welt(raum)
Schon nach kurzer Spielzeit kann man die Atlas-Galaxie frei erkunden, und ein paar Stunden später wird dann das wirklich entscheidende Element hinzugefügt. Es wirkt nämlich wirklich dynamisch wie die Legion die Galaxie nach und nach überrennt. Auf der Karte sieht man, wie viele der größten Übel, wie die riesigen Prime-Monster oder Extraktoren auf einem Planeten errichtet wurden, und wie groß in Folge dessen die Macht der Legion ist. Dem entgegen steht das, was man ihnen entgegen setzen kann. Man kann frei auf den Planeten Verbündete suchen oder eigene Gebäude errichten und ausbauen. Diese reichen von Raffinerien, die die eigenen Ressourcen aufbessern, bis hin zu Verteidigungsanlagen, die auch dann die Legion in Schach halten, wenn man grade auf einem anderen Planeten unterwegs ist. Es fühlt sich einfach wirklich wie eine Galaxie im Krieg an, und aufgrund dessen relativiert sich auch der zuvor genannte Kritikpunkt ein wenig. Ja, man arbeitet Punkte auf der Karte ab. Aber eben nicht nur um eine Liste abzuhaken, sondern um dem großen Ziel, die Galaxie zu retten, ein Stückchen näher zu kommen. Vor allem auch dadurch, dass man alle Aufgaben einfach annehmen und dann in der eigenen Geschwindigkeit und Reihenfolge abarbeiten kann, wird die Freiheit des Spiels noch einmal unterstrichen.
Werkstatt
Ein entscheidender Anteil des Spiels besteht darin, mit seinen Ressourcen hauszuhalten. Zum einem mit Geld, zum anderen mit besonderen Kernen, die man sich hart erarbeiten muss. Stets muss man abschätzen, ob man die Anlagen auf einem Planeten verbessert, oder an das eigene Wohl denkt. Dabei sind die Möglichkeiten sehr variantenreich. Ob man lieber mehr Platz für Ressourcen im Schiff hat oder die Mods, die Schiff und Waffen verbessern, durch Einsatz von Ressourcen aufwertet, ist komplett dem eigenen Spielstil anpassbar. Und natürlich darf auch jeder Pilot in seinen Fähigkeiten wachsen. Man kann das Gebotene als ein RPG im kleinen Rahmen bezeichnen.
Der Fox-Faktor
Im Gegensatz zu den Versionen für die Konsolen aus dem Hause Sony und Microsoft bekommt man als Nintendo Switch-Besitzer mit Fox McCloud und seiner Crew ein paar bekannte Gesichter geboten. Dabei ist es schlichtweg unglaublich, wie gut das Starfox-Team in das Spiel integriert wurde. Schon früh stoßen sie zur Starlink-Initiative. Eigentlich sind sie auf der Suche nach Wolf, was als komplette Quest-Reihe auch spielbar ist, doch heißblütig wie Fox nun mal ist, folgt er ein paar Schiffen, was Peppy mit Kopfschütteln quittiert. Momente wie diese sorgen dafür, dass der Wunsch nach einem eigenen „Starfox”-Titel für Switch bedenkenlos erst einmal ganz weit nach hinten gestellt werden können. Funkgespräche mit den Kollegen sorgen für das bekannte Feeling, viele Anekdoten wie der Vergleich zwischen der Fauna des Atlas-Systems mit der auf Corneria werden angebracht, und insbesondere die Musik bei dem Spezialangriff von Fox wird Fans des interstellaren Fuchses eine nostalgische Gänsehaut verpassen. Ebenso geht auch das Starlink-Team auf Starfox ein und bedankt sich zum Beispiel für die Hilfe, obwohl das eigentliche Ziel die Suche nach Wolf ist. Um all das in einem Satz zusammen zu fassen: Wir können uns nicht vorstellen, „Starlink: Battle for Atlas” ohne Fox zu spielen!
Raumschiffe, Waffen und Piloten
Bewusst erst spät in diesem Review seien die Plastik-Figuren erwähnt, denn sie spielen im Vergleich zu den Konkurrenz-Titeln des Toys to Life-Bereichs eine nicht ganz so große Rolle. Dies liegt zum einen schon daran, dass man Raumschiffe, Waffen und Piloten auch digital erwerben kann. Zum anderen ist die Technik aber auch eine andere. In einem Aufsatz ähnlich der normalen Joy Con-Halterung werden die Joy Con eingesetzt. Anschließend kommen Pilot, Raumschiff und Waffen oben drauf. Da alles recht leicht gebaut ist kann man auch lange damit spielen, dennoch wirken die Modelle absolut nicht billig gemacht, sondern sind dank fein ausgearbeiteter Details ein echter Blickfang im Regal. Einen kleinen Haken, der insbesondere beim Arwing auffällt, gibt es jedoch leider. Die Waffen wirken ein wenig zu überdimensioniert. Lässt man sie jedoch weg, sieht man eben die Kontakte auf dem Flügel.
Auch die Art, wie die Daten gehandhabt werden, ist leider nicht ganz optimal. Fortschritte werden nicht auf den Figuren, sondern im Spiel gespeichert. Somit kann man im Gegensatz zu „Skylanders” und Co. leider nicht auf einer anderen Konsole mit den erarbeiteten Verbesserungen weiter spielen. Schlimmer wird es noch bei einer etwaigen Fortsetzung. Hier sollte Ubisoft sich dann unbedingt einen Weg der Datenübertragung einfallen lassen! Keine Sorgen muss man sich dagegen machen, wenn man unterwegs spielen will, aber dennoch nicht nur digital zur Ausstattung greift. Ein einmal mit dem Spiel genutztes Schiff kann man dann für eine längere Zeitspanne nutzen, bevor es erneut auf die Halterung muss. Und zu guter letzt die Entwarnung: Auch wenn man natürlich bei manchen Gegnern mit zusätzlicher, gekaufter Bewaffnung mehr Schaden anrichten würde, kann man auch mit dem Starterset das Spiel bedenkenlos bestreiten!
Schöne, fremde Welten
Die erkundbaren Planeten unterscheiden sich in ihrer Flora und Fauna teils deutlich. Dabei haben die Entwickler ordentlich in die Farbpallete gegriffen, denn auch wenn das Spiel nicht in einem Comic-Stil gehalten ist, bieten die Landschaften ein sehr farbenfrohes Bild. Rein technisch wird man überrascht sein, was manchmal auf dem Bildschirm an Gefechten abgeht, ohne dass die Bildrate in die Knie geht. Dies gilt leider für den Handheld-Modus nur mit Einschränkungen. Hier ist dann die Auflösung doch ein wenig gröber geraten, und ab und an merkt man ein leichtes Ruckeln.
Bisher gibt es 16 Kommentare
Zum Spiel selber: Scheint ganz nett zu sein und auch die Implementierung von Starfox scheint echt cool zu sein. Die Kosten sind mir definitiv zu hoch. Zum Sammeln sind mir die Modelle nicht gut genug verarbeitet und selbst die digitale Version ist mir viel zu teuer.Der Kompromiss musste natürlich eingegangen werden, um die Spielbarkeit zu gewährleisten, aber wenn die digitale Version im Vergleich günstiger ist, bleibt der Sinn der Figuren fragwürdig.
In meinen Augen hätte es dem Spiel viel besser getan, wenn der gesamte Part mit den Spielzeugen einfach gestrichen worden wäre. So hat man die Microtransaktionen nur kaschiert. Die Aussage, dass man das Spiel auch mit dem Starterpaket spielen kann ist Augenwischerei. Die Kombination der Waffen und ihrer Effekte macht echt viel Spaß und ist eigentlich ein Kernelement des Spiels. Das hinter einer Paywall zu verstecken ist ziemlich dreist. So hat man ein ordentliches Spiel unnötig verkompliziert.
Skylanders fand ich zu simpel und Disney Infinity war von der Steuerung ne Katastrophe und auf der Wii U ruckelte das Spiel ohne Ende. Wie schlägt sich Starlink im Vergleich?
Wie groß ist der Umfang? Sind Erweiterungen geplant? Schalten neue Helden oder Schiffe auch neue Missionen frei?
Danke für die Antworten,
ein Unentschlossener
Die ersten 15min hab ich etwas mit der Steuerung gekämpft, ging mit etwas Eingewöhnung. Was mich aber richtig stört ist das man die Sticks nicht umbelegen kann und der 6gb Day-One-Patch ohne den man nicht ins All kann.
Ich werde Starlink definitiv kaufen. Zwar hauptsächlich wegen des Arwings aber das Spiel sieht für mich auch nicht uninteressant aus.
Mich wundert es ja, dass überhaupt jemand dieses Game gekauft hat. Wenn Star Fox nicht implementiert wäre, hätte ich vermutlich niemals etwas davon richtig mitbekommen - hab ich abgesehen von der Ankündigung eh nicht.
Mit dem Hasenspiel habt ihr ja bewiesen, dass ihr auch Nintendo Spiele gut entwickeln könnt. Also fragt mal bei Miyamoto/Reggie/Furukawa nach, ob ihr ein neues Spiel einer Nintendo Marke entwickeln könnt. Nimmt am besten die Starlink Technik, streicht die Toys to Life Funktionen und nennt es Starfox. Schlimmer als Starfox Zero kann es nicht werden.
Wer digital kauft bekommt sogar mehr Contet. Laut Ubisoft gibt es noch eine digitale Edition für 59,99$ mit 4 Schiffe, 6 Piloten und 12 Waffen.
Wird der ProController eigentlich unterstützt?
Keine ahnung wie es bei NO der fall ist, aber deine aussage ist unsinn