Spiele • Switch

Labyrinth of Refrain: Coven of Dusk

Mehr zum Spiel:

Labyrinth of Refrain: Coven of Dusk

Dungeon Crawler gab es bereits zu Haufe auf dem Nintendo 3DS und in den kommenden Monaten soll auch Nintendo Switch erobert werden. Nun erreicht „Labyrinth of Refrain: Coven of Dusk“ für Nintendo Switch auch Europa und verspricht nicht nur spannende Erkundungen, sondern auch viele Anpassungsmöglichkeiten der eigenen Truppe. Ob das Konzept aufgeht, haben wir für euch herausgefunden.

Furchtbar

Die Geschichte beginnt mit dem Spieler, der sich nach der Einleitung in ein Buch verwandelt und von der Hexe Dronya gezwungen wird, ein berüchtigtes Verließ zu durchforsten. Der Humor ist sehr derbe, doch das größte Problem ist Dronya selbst. Die Heldin ist unfassbar unsympathisch und in den ersten Stunden beweist sie, was für eine abscheuliche Person sie ist. Zwar gibt es im späteren Verlauf Versuche, sie in einem anderen Licht darstehen zu lassen, das gelingt jedoch nur sehr bedingt. Sie bleibt eine Person ohne viel Charakterentwicklung und da sie der Fokus der Handlung und der meisten Gespräche bleibt, verliert man schnell das Interesse, die Geheimnisse der Geschehnisse zu verfolgen. Etwas besser kommen die Nebencharaktere daher, die jedoch stets in dieselbe Ecke gerückt werden, damit Dronya im Rampenlicht steht.

Starke Vorbereitung

Da die Geschichte definitiv keine Stärke ist, fällt der Fokus auf des Gameplay, das eine Menge Potential bietet. Der Spieler baut nämlich Puppen, die dann für ihn in den Dungeons kämpfen. Dafür stehen sechs Klassen zur Auswahl, die optisch im späteren Verlauf noch weiter angepasst werden können. Obwohl die Anzahl der Klassen nicht hoch ist, lassen sich sehr viele Details einstellen, vom Kampfverhalten über Stärken und Nachteile, sodass man im Laufe des Abenteuers viele Stunden in den Einstellungsbildschirmen verbringen wird. Diese Spieltiefe macht Spaß und unterhält besonders dann, wenn sich die Kombinationen im Kampf auszahlen. Insgesamt gibt es fünf Plätze, in denen jeweils drei Kämpfer platziert werden können, weshalb die Party ganze 15 Puppen beinhalten kann. Auch die Position ist hier wichtig, denn je nach Waffe teilt man mehr Schaden aus, erhält jedoch auch selbst mehr Schaden. Der Spieler passt ständig die Feinheiten an, nutzt besondere Fähigkeiten oder Eigenschaften für Boni und baut sich so seine kleine, perfekte Armee.

Erwartbare Ausführung

Obwohl es bei der Vorbereitung sehr viel Tiefe gibt, bleibt das eigentliche Kampfsystem sehr klassisch und neben einer Form von magischen Angriffen, normalen Schlägen und Verteidigung gibt es leider nicht viel zu tun. Das ist in den ersten Stunden noch akzeptabel, wird aber auf Dauer zu langweilig. Die Systeme sind zu simpel und obwohl die Kämpfe auch in Genrekollegen nicht durchweg abwechslungsreich sind, fehlt hier jegliche Eigenheit in den Kämpfen selbst, die außergewöhnlich sind. Der Ablauf ist zu sehr formuliert und wenn der eigentliche Spaß abseits der Action stattfindet, nämlich in der Planung und Anpassung, wurde der Fokus möglicherweise falsch gesetzt.

Etwas mehr Spannung kommt dadurch zustande, dass die Puppen beschädigt werden können. Dann muss der Spieler zurück in der Basis die Puppen reparieren oder sogar auseinandernehmen, um seine Truppe zur eigentlichen Stärke zu verhelfen. Auch dieses System entwickelt sich wenig weiter und wird nach einigen Stunden weitaus weniger spaßig, als es für Genrefans vorerst klingen mag.

Nette Dungeons

Spaß macht die Erkundung der Dungeons selbst. Diese wurden abwechslungsreich gestaltet und überzeugen durch Fallen und sehr einfache Rätsel. Der Spieler hat glücklicherweise mehrere Möglichkeiten, um sich die Reise zu vereinfachen, zum Beispiel kann er Portale erstellen, Wände einreißen oder andere Boni erhalten. Diese Aktionen werden durch RP begrenzt weshalb man stets einschätzen muss, ob man lieber möglichst weit in die Dungeons eintritt oder sich einige RP bewahrt, um im Notfall zu fliehen und somit seine Ausbeute zu behalten, da das Scheitern der Party zu diversen Strafen führt. Diese Gameplay-Loop bleibt sehr unterhaltsam und obwohl das Kampfsystem nicht mithalten kann, bleiben die Ausflüge in die Ruinen dennoch unterhaltsam. Leider unterscheiden sie sich nicht stark genug voneinander und bieten spielerisch nur wenige neue Elemente.

Zwischen schön und matschig

Optisch beeindruckt „Labyrinth of Refrain“ nicht. Während die gezeichneten Charaktere gewohnt gelungen sind, bleiben die Texturen in den 3D-Umgebungen matschig und geizen mit Details. Animationen gibt es kaum, wie es leider für das Genre typisch ist. Dafür läuft das Spiel flüssig und im Test sind keine Bugs oder Einbrüche in der Bildrate aufgetreten. Überraschend ist, dass alle Dialoge vertont wurden, wobei die japanischen Sprecher deutlich mehr Spaß an ihrem Job hatten als die englischen. Die Musik dümpelt derweil vor sich hin und wird kaum einem Spieler in Erinnerung bleiben.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Labyrinth of Refrain: Coven of Dusk“ ist besonders dann unterhaltsam, wenn man die Verließe durchstreift und die eigene Truppe erstellt. Besonders in letzterer Mechanik steckt viel Spieltiefe, die an anderer Stelle fehlt. Obwohl der Ablauf gelungen ist, bleiben die Kämpfe Standardware und nach einigen Stunden fehlt es an neuen oder interessanten Ideen, um den Spieler bei Laune zu halten. Die Geschichte ist derweil komplett misslungen, was besonders an der unsympathischen Protagonistin liegt.

Bisher gibt es zwei Kommentare

Du bist nicht angemeldet. Logge dich ein oder registriere dich, um kommentieren zu können.
  • Avatar von Naska
    Naska 17.10.2018, 19:32
    Die Story ist direkt vom Spieler getrennt, sicherlich WEIL die Personen alle etwas... unsympatisch sind und erinnert eher an ein Gebrüder Grim Märchen statt einer Geschichte von Disney.
    Alleine der Stadtschreier der Morgens diejenigen bekannt gibt die üb er Nacht verschwunden sind ist schon sehr markaber.
    Würde sagen die Story kann nur Leute abholen die eben mit sowas dunklen umgehen können und ist eindeutig NICHT für jeden aber wirklich schlecht finde ich sie auch nicht.

    Das Gameplay ist halt ein Dungeon Crawler, kein Etrian Odyssey aber auch nicht so viel weniger.

    Muss nachher nochmal alles davon lesen aber so ganz nachvollziehen kann ich es nicht bis jetzt, wie gesagt hab aber nur überflogen bis jetzt.

    Edit, alles gelesen und würde es genau so unterschreiben.
    Story Makaber für Leute mit dickerem Fell gut, nicht üblich aber keinesfalls misslungen!
    Gameplay im Kampf eher Standart.
    Rest stimmt, Dungeon spielt sich gut und Grafik etwas subpar wie die Musik (halt Niche Titel kein tripple A).
  • Avatar von HeyDay
    HeyDay 17.10.2018, 15:45
    Die Story nimmt in den letzten 10 Stunden ne gewaltige Wendung.
    Davor dachte ich auch, dass die Geschichte eher flach und langweilig ist.