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Ys VIII: Lacrimosa of DANA

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Ys VIII: Lacrimosa of Dana

Schiffbruch! Viele Videospiele haben bereits mit einem solchen angefangen. Doch wie gut man das komplette Spiel auch in Sachen Gameplay passend zu diesem Setting aufbauen kann, beweist erst „Ys VIII: Lacrimosa of Dana”. Im Review erklären wir, warum dies so ist!

Gestrandet

Das hat man doch schon mehrfach gehört: Aus welchem Grund auch immer gerät ein Schiff auf hoher See in Not. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Geschichten, die mit einem Schiffbruch beginnen, landet Protagonist Adol nicht in einem Königreich in Not, das nur er retten kann. Stattdessen strandet er auf einer unbewohnten Insel und findet mit der Zeit weitere Passagiere des Schiffes. Gemeinsam bauen sie sich ein Lager auf, das nach und nach wächst und gedeiht. Von diesem Zeitpunkt an zielen alle Handlungen darauf ab, das eigene Überleben zu sichern, weitere Passagiere zu finden, und letztendlich die Flucht von der Insel zu bewerkstelligen. Doch wieso hat Adol Träume von dieser mysteriösen Dana? Ein weiterer Handlungsstrang öffnet sich, der nicht weniger spannend ist als das Schicksal der Schiffbrüchigen!

Teamwork

Von nun an müssen alle Gestrandeten an einem Strang ziehen. Allen voran muss Adol mit seiner wachsenden Party los ziehen. Auf diese Weise erkundet man die neue Heimat, findet weitere Schiffbrüchige, sammelt Ressourcen für den Ausbau des Lagers und mehr. So werden nach und nach neue Einrichtungen eröffnet, oder aber man baut die Verteidigungsanlagen aus, um besser gegen Überfälle von Monstern gewappnet zu sein, bei denen auch alle Gestrandeten helfen. Daraus ergibt sich ein unglaublich tolles Gefühl, dass man selbst zwar JRPG-typisch los zieht, aber stets für die Gemeinschaft und das gemeinsame Ziel tätig, während die anderen ebenfalls nicht untätig bleiben. Sogar die kleinen Nebenquests tragen auch dann zu dem tollen Gefühl bei, wenn man wie so oft im Genre einfach nur ein paar Gegenstände sammelt. Am Ende kommt immer ein kleines, liebenswertes Stück Story hinzu. Ob sich die weiblichen Bewohner über einen Vorhang vor dem Schlafbereich freuen oder alle Gestrandeten vor einem besonderen Baum versammeln, die ganze Meute wächst einem ans Herz. 

Schnell

Wer die „Ys”-Reihe kennt der weiß, dass es deutlich schneller zugeht als im durchschnittlichen JRPG. Auf diese Weise erkundet man wunderschöne und abwechslungsreiche Landschaften, die in kleinere Gebiete unterteilt sind. Man sieht jedoch stets auch in der Ferne bekannte Orte, wie eben das Lager, so dass ein grandioser Eindruck einer zusammenhängenden Welt entsteht. Unterwegs trifft man natürlich auf Monster, was in ebenfalls schnellen Gefechten resultiert. Dabei beeindruckt vor allem die Zugänglichkeit des Kampfsystems. Ob Ausweichen und Blocken, Spezialangriffe oder der Wechsel der Charaktere, alles geht nach wenigen Minuten flott von den Fingern. Besonders letzteres überzeugt vollkommen, denn der Wechsel zwischen den Partymitgliedern erfolgt nicht durch einen Sprung der Kamera zur anderen Personen, sondern durch den Austausch an Ort und Stelle. Dadurch entsteht kein Bruch im Spielfluss, was bei den Auseinandersetzungen von großem Vorteil ist. Die Gegner haben unterschiedliche Schwächen, auf die man stets eingehen muss. Insbesondere bei den Bossgegnern, die sowohl durch ihre Optik als auch die nötige Taktik begeistern, blüht die Action voll auf!

Ein Hauch Metroidvania

Dem freien Erkunden der Spielwelt haben die Entwickler ein paar Grenzen entgegen gesetzt. Zum einen können manche Hindernisse nur mit einer bestimmten Anzahl an Personen aus dem Weg geräumt werden, so dass man erst einmal genug Schiffbrüchige finden muss. Wenn sich aber der arrogante Adelige zu schade dafür ist, dann ist der Zähler halt um eins niedriger als die Einwohnerzahl. Dies mag nervig klingen, aber solche Details sind es, die den Personen richtig Charakter verleiht. Der andere Metroidvania-Faktor erinnert noch ein wenig mehr an Titel dieses Sub-Genres. Bestimmte Stellen erfordern bestimmte Gegenstände, um voran zu kommen. Und diese erhält man natürlich nicht alle auf einmal zu Beginn des Abenteuers, sondern nach und nach. Man ist stets gespannt, was denn im nächsten Slot des Inventars landen wird!

Bin ich schon im Dungeon?

Nur ganz selten sind die Dungeons in einem JRPG so nahtlos in die Spielwelt integriert wie in diesem Fall. Anstatt dass man wie üblich jedes Mal eine Höhle oder einen Tempel betritt, stellen sie oft einfach einen Bereich der Insel dar, so dass man zuerst gar nicht merkt, dass man einen von ihnen betreten hat. Mal rennt man durch eine Höhle, und im nächsten Augenblick ist man wieder unter freiem Himmel unterwegs, unter einem eine tiefe Schlucht, in der Ferne das Meer. Doch nicht nur vom Aspekt der Stimmigkeit her sind die Dungeons überragend, sondern auch in ihrer Struktur, die nicht nur abwechslungsreich, sondern oft auch fordernd ist. Manche von ihnen sind gar so komplex, dass auch ein Blick auf die ordentliche Karte nicht ausreicht. Vor allem wenn es auch in die Vertikale geht muss man sich mehr als einmal umschauen, um den richtigen Weg zu finden!

Der Haken

So viel Lob das Spiel auch bisher von uns bekommen hat, perfekt ist es leider nicht. Die Technik ist wie schon bei einigen Portierungen zuvor der Knackpunkt. Die dynamische Auflösung ist besonders im Handheld-Modus manchmal arg niedrig, und dennoch bleibt die Bildrate nicht immer konstant. Einige Effekte sind ebenfalls leicht misslungen, wie die flimmernden Schatten. Besonders unschön sind die Gegner, die sich ab einem bestimmten Abstand nur noch mit einer geringeren Bildrate bewegen, was einfach sehr störend wirkt. Dafür punktet der Sound durch die vielen abwechslungsreichen Tracks, die das Tempo des Spiels sehr gut untermalen. Was dagegen einige stören wird, sind die fehlenden deutschen Texte.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Schiffbruch mal anders! „Ys VIII: Lacrimosa of Dana” nimmt eine Prämisse, die es schon oft gab, verpackt sie jedoch so stimmig wie nie zuvor. Story und Gameplay sind so gut verbunden wie in nur wenigen JRPGs. Dabei ist es egal, ob man die wunderschöne, riesige Insel erkundet, sich in die perfekt strukturierten Dungeons wagt oder auch nur eine der Nebenquests macht. All das dient dem Ziel der Gruppe, die Insel zu verlassen, und man ist wirklich mit Herz bei der Sache. Und so ganz nebenbei möchte man natürlich noch wissen, was es mit der titelgebenden Dana auf sich hat!

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