Seit nun mehr als 30 Jahren verteilt Capcom regelmäßig mit ihrer Prügelspiel-Reihe „Street Fighter“ Backpfeifen. In einer voll gepackten Kollektion bestehend aus zwölf Ablegern feiert der Hersteller jetzt das Jubiläum. Wir haben uns die „Street Fighter 30th Anniversary Collection“ aus diesem Grund einmal näher angeschaut.
Prügeln im Dutzend
Die insgesamt zwölf Spiele bestehen aus „Street Fighter“, fünf Varianten von „Street Fighter II“, „Street Fighter Alpha 1“, „Street Fighter Alpha 2“, „Street Fighter Alpha 3“ sowie drei Varianten von „Street Fighter III“. Dabei ist die Mischung wirklich sehr gut ausgefallen und bietet eigentlich alles, was das Nostalgiker-Herz begehrt. Zum richtigen Spielen braucht man aber im Grunde immer nur die zuletzt veröffentlichte Variante von den jeweiligen „Street Fighter“-Teilen, da diese die meisten Kämpfer, Stages und Gameplay-Elemente bieten. Aber trotzdem ist es der wohl beste Weg, die Evolution der Reihe nachzuverfolgen. Viel mehr muss man aber auch zu den Spielen selbst nicht sagen, denn wer „Street Fighter“ kennt, der weiß genau, worauf er sich einlässt. Bis auf den spielerischen Flop, der „Street Fighter“ war, kann man eigentlich alle anderen Teile uneingeschränkt empfehlen.
Arcade Perfect
Die Portierung der „Street Fighter 30th Anniversary“ selbst ist da schon etwas interessanter. Denn alle Spiele entsprechen nicht den Heimversionen, sondern sind Arcade-Ports. Das führt dann zu verschiedenen Unzulänglichkeiten, denn die Ports basieren auf die CP System-Hardware, wodurch zum Beispiel „Street Fighter Alpha 3“ nur in seiner ursprünglichen Form verfügbar ist. Dabei wäre es echt schön gewesen, wenn immer die möglichst besten und vor allem die vollständigsten Versionen der Spiele angeboten werden würden. Ansonsten muss man die Entwickler loben, dass man hier Arcade Perfect-Portierungen bekommt. Für die Darstellung der Spiele gibt es dann aber nur noch wenige Funktionen. Entweder man spielt mit Rahmen, schwarzen Balken oder drei Bildschirmgrößen von Original bis Vollbild und kann dann noch einen CRT-Filter einschalten. Aber etwas Interessantes gibt es unter diesen Optionen nicht.
Unzulänglichkeiten
Der größte Kritikpunkt der Sammlung ist die Menüführung. Denn zu Beginn muss man aussuchen, ob man Arcade, lokalen Versus, Online oder Training spielen möchte. Letzteres ist zudem nur für „Street Fighter II: Hyper Fighting“, „Super Street Fighter II Turbo“, „Street Fighter Alpha 3“ und „Street Fighter III: 3rd Strike“ vorhanden – also den Spielen, die auch online spielbar sind. Hat man sich dann eben für einen der Modi entschieden, muss man das Spiel und danach die Stage aussuchen, die man spielen möchte, und erst dann setzt die Emulation im Charakterbildschirm des jeweiligen Spieles ein. Das wird dann spätestens im Versus-Modus sehr nervig, denn nach jedem Match muss man nach einer kurzen Animation außerhalb der Emulation vorgeben, ob man noch eine Runde spielen oder wieder in die Spielauswahl zurückkehren möchte. Das Problem daran ist, dass man erstens immer im Vergleich mit anderen Prügelspielen zu lange zwischen den Runden warten muss und zweitens auch immer nur auf der gleichen Stage spielt. Eine etwas andere Lösung, die nicht den Ablauf so stark unterbrechen würde, ist aber wahrscheinlich aufgrund der Arcade-Portierungen nicht möglich, da diese Spiele damals mit Credits funktioniert haben, was hier komplett umgangen wird.
Ein weiteres Problem zumindest für Nintendo Switch-Spieler ist der Netcode. Nach mehreren Runden konnte keine Runde ohne Probleme gespielt werden. Auf anderen Plattformen soll dieser aber viel besser funktionieren, wodurch man noch hoffen kann, dass es in Zukunft besser läuft.
Bisher gibt es vier Kommentare
Die Kollektion beinhaltet „solide“ Ableger.